{"id":8764,"date":"2020-10-20T13:24:22","date_gmt":"2020-10-20T11:24:22","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=8764"},"modified":"2023-08-16T18:45:43","modified_gmt":"2023-08-16T16:45:43","slug":"bayerischer-pharmagipfel-2020","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/bayerischer-pharmagipfel-2020\/","title":{"rendered":"Bayerischer Pharmagipfel 2020"},"content":{"rendered":"
Die Corona Pandemie zeigt, welche Bedeutung einer innovativen und leistungsstarken biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie zukommt. Am 19. Oktober 2020 hat der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml deshalb Vertreter der pharmazeutischen Industrie zum Gespr\u00e4ch \u201eBayerischer Pharmagipfel 2020 \u2013 St\u00e4rkung des Pharmastandortes Bayern\u201c eingeladen.<\/p>\n
Im Unterschied zu den vorherigen Pharmagipfeln (2015, 2019) ging dem Bayerischen Pharmagipfel 2020 keine Arbeit in Expertenteams voraus. Stattdessen sollte in diesem Spitzengespr\u00e4ch \u00fcber die St\u00e4rkung der Arzneimittelproduktion in Bayern und der EU, die Arzneimittelversorgungssicherheit sowie den Sachstand beim Impfstoff gegen Covid-19 gesprochen werden – und nat\u00fcrlich \u00fcber die Rolle des Pharmastandorts Bayern hierbei.<\/p>\n
An dem Treffen nahmen der Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. (BAH), die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e.V. (BIO Deutschland), der Landesverband Bayern des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), der Pro Generika e.V., der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa) sowie namhafte Pharmaunternehmen mit Standorten in Bayern teil.<\/p>\n
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: \u201eDer Freistaat Bayern nimmt im internationalen Vergleich der Biotechnologie- und Pharmastandorte eine Spitzenposition ein, insbesondere bei der Entwicklung. Die Corona-Pandemie hat die herausragende Bedeutung der Pharmaindustrie als systemrelevanter Wirtschaftszweig aufgezeigt. Wir wollen die bayerischen Standorte als Innovationstreiber st\u00e4rken und mittelfristig auch die Produktion spezifischer Arzneimittel und Wirkstoffe nach Europa zur\u00fcckholen. Wir brauchen mehr Resilienz bei der Arzneimittelverf\u00fcgbarkeit \u2013 das ist eine der offensichtlichen Lehren der Pandemie. Daf\u00fcr bieten wir in der Staatsregierung der Branche unsere Unterst\u00fctzung an.\u201c<\/p>\n
Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstrich: \u201eBesonders am Herzen liegt mir, die Versorgungssicherheit von relevanten Arzneimitteln f\u00fcr die bayerischen B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger zu st\u00e4rken. Die Corona-Pandemie hat nochmals die Marktverengung auf wenige Wirkstoffhersteller und die Abh\u00e4ngigkeit von globalen Lieferketten aufgezeigt. Zugleich ist mir der Zugang zu therapeutischen Innovationen ein zentrales Anliegen. Es ist insbesondere wichtig, dass baldm\u00f6glichst sichere Impfstoffe gegen Covid-19 f\u00fcr unsere Bev\u00f6lkerung in ausreichender Menge zur Verf\u00fcgung stehen.\u201c<\/p>\n
F\u00fcr die Hersteller generischer Arzneimittel hob Wolfgang Sp\u00e4th, Vorstand Hexal AG und Vorstandsvorsitzender von Pro Generika, die Bedeutung der Arzneimittelversorgung hervor: \u201eLieferengp\u00e4sse sind ein dr\u00e4ngendes Thema. Die Politik hat mit den gesetzten Rahmenbedingungen die Doktrin des billigsten Preises gesetzt und nur die Politik kann jetzt die notwendigen Impulse f\u00fcr einen Richtungswechsel im Sinne einer gest\u00e4rkten Arzneimittelversorgung setzen.\u201c<\/p>\n
Nach Ansicht des BAH-Vorstandsvorsitzenden J\u00f6rg Wieczorek, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Hermes Arzneimittel GmbH, sind \u201e\u00c4nderungen bei den sozialrechtlichen Steuerungselementen \u2013 und vor allem beim Preismoratorium und den Rabattvertr\u00e4gen \u2013 wichtige Voraussetzungen f\u00fcr eine nachhaltige, krisenfeste Arzneimittelversorgung. Ohne ein Aussetzen des Preismoratoriums ist die gerade in Corona-Zeiten so wichtige Markteinf\u00fchrung neuer Anwendungen bekannter Substanzen kaum m\u00f6glich\u201c.<\/p>\n
Aus Sicht der forschenden Pharmaunternehmen spielt die Innovationskraft eine wichtige Rolle. So betonten Chantal Friebertsh\u00e4user, Vorsitzende der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrung MSD Sharp & Dohme GmbH, und Heinrich Moisa, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Novartis Deutschland GmbH, als Landesbeauftragte des vfa: \u201eInnovativ, nachhaltig, zukunftsweisend \u2013 gerade in diesen herausfordernden Zeiten sind die pharmazeutischen Unternehmen ein verl\u00e4sslicher Partner, um die Gesundheit der Menschen und die Leistungsf\u00e4higkeit der Wirtschaft zu erhalten. So entwickeln forschende Pharmaunternehmen unterschiedlicher Gr\u00f6\u00dfe in nie dagewesenem Tempo innovative Tests, Impfstoffe und Therapien. Das gelingt, weil sie schnell und unkompliziert mit privaten und universit\u00e4ren Forschungseinrichtungen, Biotechfirmen, Start-ups, Unternehmen der Medizintechnik, der Diagnostik sowie der Politik zusammenarbeiten. Wir sind eine Schl\u00fcsselindustrie der Zukunft.\u201c<\/p>\n
Im Hinblick auf die zuk\u00fcnftige Gesundheitsversorgung unterstrich Oliver Kirst, Gesch\u00e4ftsleiter Servier Deutschland GmbH und Vorstand des BPI-Landesverbands Bayern, die Bedeutung von digitalen Gesundheitsanwendungen: \u201eDigitalisierung, aber auch K\u00fcnstliche Intelligenz, bieten \u00fcber smarte Forschung, innovative digitale Gesundheitsanwendungen sowie telemedizinische M\u00f6glichkeiten vielf\u00e4ltige Chancen, um die fl\u00e4chendeckende Gesundheitsversorgung zu verbessern und den Innovationsstandort Deutschland zu st\u00e4rken.\u201c<\/p>\n
Dr. Peter Heinrich, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Sinfonie Life Science Management GmbH und Vorstand der BIO Deutschland, f\u00fcgte hinzu: \u201eDer Standort Bayerns ist jetzt schon sehr stark, besonders bei der Produktion von biotechnologisch hergestellten Pharmazeutika. Dennoch m\u00fcssen wir daran arbeiten, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass diese Standorte gehalten und auch weiter ausgebaut werden. In einer gemeinsamen Anstrengung m\u00fcssen wir Wege finden, wie wir die biopharmazeutische Arzneimittelproduktion in Europa st\u00e4rken k\u00f6nnen. Daf\u00fcr brauchen wir zum einen die Unterst\u00fctzung der Politik, zum anderen nat\u00fcrlich weiterhin hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.\u201c<\/p>\n
Alle Teilnehmer betonten die gelungene und konstruktive Kooperation. Wirtschaftsminister Aiwanger sagte: \u201eBeweis f\u00fcr unsere nachhaltig gute Zusammenarbeit sind die erfolgreichen Bayerischen Pharmagipfel in den Jahren 2014 bis 2019. Hier konnte das heutige Spitzengespr\u00e4ch ankn\u00fcpfen.\u201c Gesundheitsministerin Huml erg\u00e4nzte: \u201eWir werden nach dem Bayerischen Pharmagipfel 2020 heute den engen Austausch des Wirtschafts- und des Gesundheitsministeriums mit den Verb\u00e4nden und Unternehmen jetzt zeitnah im Rahmen des Expertendialogs Arzneimittel auf Fachebene fortsetzen.\u201c<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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