{"id":7784,"date":"2020-01-16T12:24:17","date_gmt":"2020-01-16T11:24:17","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=7784"},"modified":"2020-11-06T11:11:45","modified_gmt":"2020-11-06T10:11:45","slug":"verboteritis-statt-nachhaltigkeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/verboteritis-statt-nachhaltigkeit\/","title":{"rendered":"\u201eVerboteritis\u201c statt Nachhaltigkeit"},"content":{"rendered":"
Der Umgang mit Kunststoffabf\u00e4llen und die damit verbundene Entsorgungsproblematik f\u00fchrt derzeit zu hitzigen Debatten. J\u00fcngstes Beispiel ist ein neuer Vorsto\u00df in Sachen \u201eVerbote statt L\u00f6sungen\u201c aus der gerade offiziell vereidigten EU-Kommission. So denkt der neue EU-Kommissar f\u00fcr Umwelt, Virginijus Sinkevicius in einem aktuellen Interview in der \u201eWelt\u201c<\/a><\/span> laut \u00fcber ein generelles Verbot von Kunststoffverpackungen in Europa nach. Dies ist bislang der H\u00f6hepunkt einer stark emotionalen und verbotsgetriebenen Diskussion, bei der der Nutzen von Kunststoffverpackungen zum Beispiel zur CO2<\/sub>-Einsparung oder zur Lebensmittelsicherheit zunehmend v\u00f6llig in den Hintergrund tritt.<\/p>\n In einer aktuellen Pressemitteilung der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<\/a> werden diese Verbots\u00fcberlegungen des EU-Umweltkommissar daher zurecht zur\u00fcckgewiesen. Die IK fordert den Kommissar stattdessen dazu auf, mehr daf\u00fcr zu tun, dass Kunststoffverpackungen in Europa nicht auf M\u00fclldeponien landen, sondern recycelt werden. An dieser Stelle offenbart sich n\u00e4mlich eine wirkliche Regelungsl\u00fccke aus Br\u00fcssel: Im Gegensatz zu Deutschland, wo seit 2005 in striktes Deponierungsverbot gilt, d\u00fcrfen Haushaltsabf\u00e4lle EU-weit noch bis 2030 im wesentlichen Umfang deponiert werden!<\/p>\n Quelle: www.plasticseurope.org<\/p><\/div>\n Daneben sieht die IK eine Gefahr solcher Verbotsforderungen f\u00fcr die Bem\u00fchungen hin zu einer Kreislaufwirtschaft: Sollte die Politik Kunststoffverpackungen von der Kreislaufwirtschaft ausschlie\u00dfen, w\u00fcrden dringend ben\u00f6tigte Investitionen in recyclingf\u00e4hige Verpackungen oder Recycling-Anlagen ausbleiben. Und damit nicht genug: Wird Kunststoff bei Verpackungen durch andere Materialien ersetzt, hat dies in der Regel einen erh\u00f6hten Energieverbrauch sowie deutlich h\u00f6here CO2<\/sub>-Emissionen zur Folge. Ein echter R\u00fcckschlag f\u00fcr den Klimaschutz also.<\/p>\n [cl-flipbox duration=“1000″ front_icon_type=“image“ front_title=““ front_bgimage=“7791″ back_title=“Virginijus Sinkevi\u010dius und Ursula von der Leyen“ back_desc=“EU-Kommissar f\u00fcr Umwelt, Virginijus Sinkevi\u010dius und Pr\u00e4sidentin der Europ\u00e4ischen Kommission Ursula von der Leyen“ width=“40%“]<\/p>\n Es bleibt daher zu hoffen, dass die neue Kommission von einseitigen Verbots\u00fcberlegungen wieder abr\u00fcckt und im Hinblick auf die bestehenden Herausforderungen bei der Entsorgungsproblematik von Kunststoffverpackungen wirklich nachhaltige Entscheidungen auf Basis von Fakten auf dem Weg bringt. F\u00fcr eine solche faktenbasierte Diskussion stehen die Kunststofferzeuger sowie Hersteller von Kunststoffverpackungen im \u00dcbrigen jederzeit bereit und haben hierf\u00fcr mit dem Newsroom.Kunststoffverpackungen<\/a> <\/span>auch eine eigene Informationsplattform ins Leben gerufen. Dieser Newsroom richtet sich an das Informationsbed\u00fcrfnis aller Verbraucher und m\u00f6chte durch Faktenwissen zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen. Auch die EU-Kommission ist herzlich eingeladen, einmal vorbeizuschauen!<\/p>\n