Der 18. Dezember war wieder einmal einer dieser F\u00f6hntage, die das Voralpenland und besonders M\u00fcnchen in eine eigent\u00fcmliche Stimmung versetzen. Die Einen bringt der F\u00f6hn in Hochstimmung \u2013 die Anderen macht er regelrecht krank. Um es mit den Worten von Karl Valentin zu sagen: \u201eWer beim F\u00f6hn ned krank is, der is a sonst ned g\u2018sund!\u201c Er erzeugt jedenfalls einen Gef\u00fchlszustand, der oft als Grund f\u00fcr den typisch M\u00fcnchnerischen \u201eGrant\u201c herhalten muss oder als Erkl\u00e4rung f\u00fcr Entscheidungen, deren Sinnhaftigkeit sich ansonsten nicht so leicht erschlie\u00dfen.<\/p>\n
Zu letzterer Gattung geh\u00f6rt wohl die an diesem besonders heftigen F\u00f6hntag getroffene Entscheidung des mehrheitlich SPD-gef\u00fchrten M\u00fcnchener Stadtrats, den \u201eKlimanotstand\u201c f\u00fcr M\u00fcnchen auszurufen.<\/p>\n
Klimanotstand in M\u00fcnchen? Echt jetzt? Nicht etwa S- oder U-Bahn-Notstand oder Wohnungsnotstand? Nein: Klimanotstand!<\/p>\n
Ganz ehrlich: Auch wir als Branche nehmen den Klimawandel sehr ernst. Aber Panik und Hysterie sind die schlechtesten Ratgeber f\u00fcr sachgerechte L\u00f6sungen, denn sie schalten das Gro\u00dfhirn aus. Und angesichts wom\u00f6glich wirklich klimabedingter Katastrophen wie z.B. die verheerenden Buschbr\u00e4nde in Australien, deren Rauchschwaden seit Wochen die Luft in Sydney verpesten, wirkt diese Entscheidung und die rei\u00dferisch-inflation\u00e4re Verwendung des Begriffs \u201eNotstand\u201c geschichtsvergessen und zynisch.<\/p>\n
Oder gibt es vielleicht ein ganz anderes Motiv?<\/p>\n
Im M\u00e4rz 2020 sind Kommunalwahlen. Und in der Gegenwart entscheiden sich Wahlen nicht zuletzt an der \u201eGretchen(!)-Frage\u201c: \u201eWie h\u00e4ltst Du\u00b4s mit dem Klima?\u201c Schon bemerkenswert, dass gerade Parteien, die wie die SPD seit 1984 den OB in M\u00fcnchen stellen oder wie die Gr\u00fcnen seit 20 Jahren Koalitionspartner im M\u00fcnchener Rathaus sind, sich dieses Zeugnis ausstellen. Oder ist es \u2013 wie im Falle der SPD \u2013 die Panik vor der eigenen Bedeutungslosigkeit… Vielleicht kann man ja als alternative Energiequelle die \u201eRotationsenergie\u201c der alten SPD-Troika Wehner-Brandt-Schmidt nutzen, die sich angesichts solcher Entscheidungen sicher im Grabe umdrehen.<\/p>\n
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