{"id":7499,"date":"2019-10-10T14:14:33","date_gmt":"2019-10-10T12:14:33","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=7499"},"modified":"2019-10-10T14:14:33","modified_gmt":"2019-10-10T12:14:33","slug":"chemie-tarifrunde-2019-kein-lohnplus-in-der-rezession","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/chemie-tarifrunde-2019-kein-lohnplus-in-der-rezession\/","title":{"rendered":"Chemie-Tarifrunde 2019: Kein Lohnplus in der Rezession"},"content":{"rendered":"
Heute hat in M\u00fcnchen die regionale Verhandlung der Tarifrunde 2019 f\u00fcr rund 70.000 Besch\u00e4ftigte in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Bayern stattgefunden. Nach einer rund eineinhalbst\u00fcndigen Wirtschaftsdebatte zwischen Arbeitgeberverband VBCI und der IG BCE Bayern wurde die Tarifverhandlung ergebnislos vertagt. <\/strong><\/p>\n Die IG BCE war mit einem komplexen und umfangreichen Forderungspaket in die Verhandlungen gestartet. Es besteht aus einem sogenannten Zukunftskonto in H\u00f6he von j\u00e4hrlich 1.000,- Euro pro Mitarbeiter, einer realen und sp\u00fcrbaren Entgelterh\u00f6hung sowie einer arbeitgeberfinanzierten Pflegezusatzversicherung. Des Weiteren fordert die Gewerkschaft eine Qualifizierungsoffensive.<\/p>\n Die Chemie-Arbeitgeber machten klar, dass es in der Rezession keinen Spielraum f\u00fcr Entgelterh\u00f6hungen gebe und das Forderungspaket der IG BCE von den Unternehmen nicht finanzierbar sei.<\/p>\n Dazu VBCI-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Walter Vogg: \u201eIn guten Zeiten haben wir unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer \u2013 wie beim letzten Abschluss \u2013 am Branchenerfolg beteiligt. Nun ist es an der Zeit, dass die IG BCE ihre Forderungen \u00fcberdenkt und an die Realit\u00e4ten anpasst. Wir reden die Rezession in der Industrie nicht herbei \u2013 sie ist schlichtweg bereits da! Die Chemie steckt bei Umsatz, Produktion und Auftr\u00e4gen tief in den roten Zahlen und unsere Unternehmen erwarten auch in den kommenden Monaten weiterhin Stagnation bzw. R\u00fcckg\u00e4nge.\u201c<\/p>\n Und das in einer Zeit, in der sich die Industrie in einem tiefgreifenden Strukturwandel befindet.<\/p>\n Die geforderte Umstellung auf klimaneutrale Produktionsprozesse und die damit erforderliche Entwicklung neuer Techniken und Verfahren sowie die Intensivierung einer Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt die Digitalisierung verlangten enorme Investitionen der Unternehmen, um den Industriestandort Bayern und die Arbeitspl\u00e4tze zukunftsf\u00e4hig zu machen. Hinzu kommen Investitionen in die notwendige Entwicklung neuer Gesch\u00e4ftsmodelle als Automobilzulieferer im Zuge der Umstellung auf E-Mobilit\u00e4t.<\/p>\n In dieser Situation ist es aus Sicht der Arbeitgeber entscheidend, dass die Arbeitskosten nicht steigen und die vorhandenen Ressourcen in die richtigen Bahnen gelenkt werden.<\/p>\n Skeptisch sehen die Arbeitgeber auch das von der IG BCE geforderte neue Zukunftskonto.<\/p>\n \u201eEine h\u00f6here Flexibilit\u00e4t bei der Arbeitszeitgestaltung darf auf keinen Fall zu einer Reduzierung des erforderlichen Arbeitszeitvolumens f\u00fchren. Flexibler zu arbeiten bedeutet nicht, weniger zu arbeiten. Die Versch\u00e4rfung des Fachkr\u00e4ftemangels auch noch mit einem Zukunftskonto zu finanzieren und im Ergebnis m\u00f6glicherweise die Belastung derjenigen zu erh\u00f6hen, an denen die Arbeit am Ende h\u00e4ngen bleibt, geht in die v\u00f6llig falsche Richtung\u201c, so Walter Vogg.<\/p>\n Die sehr faire und in sachlicher Atmosph\u00e4re gef\u00fchrte Wirtschaftsdebatte wurde ohne Ergebnis vertagt. Die Verhandlungen werden ab 21. Oktober in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt.<\/p>\n Die Positionen der Arbeitgeber stehen online unter https:\/\/chemie-arbeitgeber.de<\/a> <\/span>zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n