{"id":7239,"date":"2019-07-15T15:21:37","date_gmt":"2019-07-15T13:21:37","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=7239"},"modified":"2019-09-25T13:41:43","modified_gmt":"2019-09-25T11:41:43","slug":"mv-2019-wirtschaftsminister-aiwanger-unterstuetzt-forderung-nach-wettbewerbsfaehigen-strompreisen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/mv-2019-wirtschaftsminister-aiwanger-unterstuetzt-forderung-nach-wettbewerbsfaehigen-strompreisen\/","title":{"rendered":"MV 2019: Wirtschaftsminister Aiwanger unterst\u00fctzt Forderung nach wettbewerbsf\u00e4higen Strompreisen"},"content":{"rendered":"
Erstellt von „Artikel 13. Juli 2019 – Burghauser Anzeiger“<\/span><\/p>\n M\u00fcnchen. <\/b> Die Botschaft ist angekommen, im bayerischen Wirtschaftsministerium: Strom zu international wettbewerbsf\u00e4higen Preisen ist \u00fcberlebenswichtig f\u00fcr die Industrie im Freistaat und in ganz Deutschland, vor allem f\u00fcr die energieintensive Chemische Industrie, wenn es hier nicht zu einem massiven Wohlstandsverlust und sozialen Verwerfungen kommen soll. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte gestern in der Jahresversammlung der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde in M\u00fcnchen, dass er die Forderung der Branche teile und massiv unterst\u00fctze.<\/p>\n Als realistischen Preis f\u00fcr die Kilowattstunde nannte er 4 Cent. Diese Forderung trage er konsequent in Berlin vor. Als m\u00f6gliche Hebel, um diesen Strompreis sicherzustellen sieht er nicht nur Entlastungen bei den derzeit belastenden staatlichen Abgaben auf elektrische Energie, sondern auch, wenn es gar nicht anders geht, in der Unternehmensbesteuerung, um somit indirekt die Wettbewerbsf\u00e4higkeit herzustellen.<\/p>\n Wie bereits vor einer Woche in Burghausen, in den Raitenhaslacher Wirtschaftsgespr\u00e4chen, wo Wacker Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Staudigl, TUM Pr\u00e4sident Dr. Wolfgang Herrmann und als Vorsitzender der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde, Dr. G\u00fcnter von Au dargelegt hatten, wie sehr die Innovationen, Produkte und Technologien aus der Chemischen Industrie zu Klima- und Umweltschutz und zur Einsparung von Kohlendioxid in der moderne Gesellschaft beitragen k\u00f6nnen, erinnerte in der Versammlung Dr. von Au an den Beitrag der Branche: Photovoltaik, Werkstoffe f\u00fcr Windr\u00e4der, Technologien f\u00fcr die Umwandlung von Energie in Gas und umgekehrt, Entwicklung von Katalysatoren und Batterien w\u00e4ren ohne Beitrag und Leistung der Chemischen Industrie und Forschung undenkbar.<\/p>\n F\u00fcr jede Tonne CO\u00b2<\/b><\/sub>-Aussto\u00df in der Chemischen Industrie werden durch innovative Produkte und Technologien rund 2,6 Tonnen CO\u00b2 <\/b><\/sub> eingespart, erkl\u00e4rte Dr. von Au. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger best\u00e4tigte in seiner Gastrede diese Leistungen der Branche und zollte h\u00f6chste Anerkennung f\u00fcr diesen Beitrag der Chemie zu Klima und Umweltschutz mit den Worten: \u201eSie sind Natursch\u00fctzer im wahrsten Sinne des Wortes.\u201c<\/p>\n Nicht ganz so einig waren sich Versammlung und Minister \u00fcber die Sicherheit der k\u00fcnftigen Stromversorgung. Wenn in den kommenden Jahren die letzten Kernkraftwerke in Deutschland sowie die Kohlekraftwerke vom Netz gehen, dann werden bis 2038 rund 55 Gigawatt an gesicherter Leistung in der gesamten Bundesrepublik fehlen. Dazu br\u00e4uchte man rund 60 Gaskraftwerke, um diese L\u00fccke gesichert und grundlastf\u00e4hig zu schlie\u00dfen, skizzierte Dr. von Au. Wer aber soll diese Gaskraftwerke in K\u00fcrze bauen und wie sollen sie finanziert, beziehungsweise wirtschaftlich betrieben werden? Diese Fragen sind offen.<\/p>\n Hubert Aiwanger zeigte sich dennoch optimistisch. Das Gaskraftwerk in Irsching gebe es bereits, quasi als \u201eFeuerwehr\u201c bei akutem Bedarf und daneben werde noch an Leistung zugebaut. Au\u00dferdem k\u00f6nnten durch dezentrale KWK-Anlagen, in denen nicht nur Strom erzeugt, sondern auch die W\u00e4rme genutzt wird, umweltfreundlich Strom erzeugt werden.<\/p>\n Aus Sicht der Industrie fand das Dr. Willi Kleine, lange Jahre als Werkleiter f\u00fcr den gr\u00f6\u00dften Industrie-Standort in S\u00fcdostoberbayern, den Wacker-und Siltronic-Standort in Burghausen mit unmittelbar gut 10 000 Arbeitspl\u00e4tzen auf einem Fleck, nicht allzu realistisch oder \u00fcberzeugend. Er vermisste au\u00dferdem verbindliche Aussagen zu den Nord-S\u00fcd-Stromtrassen, die elektrischen Strom aus den Windkraftanlagen in Norddeutschland in den S\u00fcden f\u00fchren sollen.<\/p>\n Hubert Aiwanger bekannte, nicht gerade ein Freund dieser Trassen zu sein. Aber sie seien nun mal energiepolitisch beschlossen, w\u00fcrden von der Bundesnetzagentur immer wieder auf Machbarkeit und Notwendigkeit \u00fcberpr\u00fcft. Er werde sich nicht an einen Bagger ketten, um den Bau im Ernstfall zu behindern, aber er sei auch nicht sicher, ob sie \u00fcberhaupt gebraucht und deshalb vielleicht nicht gebaut w\u00fcrden. In keinem Fall sollte man sich darauf verlassen, dass sie in der notwendigen Frist tats\u00e4chlich den ben\u00f6tigten Strom aus dem Norden nach Bayern liefern k\u00f6nnten.<\/p>\n \u00dcber weitere Themen aus der Jahresversammlung der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde berichtet Heimatwirtschaft in der kommenden Woche. ede<\/p>\n <\/p>\n