Manchmal muss man sich schon verwundert die Augen reiben angesichts dessen, was hier gerade in Deutschland abgeht.<\/p>\n
Waren es zun\u00e4chst die „Fridays for Future“-bewegten Jugendlichen, die f\u00fcr das Klima freitags den Unterricht verweigern, so z\u00fcndete kurz vor der Europawahl die n\u00e4chste Rakete der Jugendproteste f\u00fcr mehr Klimaschutz: Der YouTube-Influencer Rezo rief in einem seiner Videos zur Zerst\u00f6rung der CDU auf.<\/p>\n
Ich m\u00f6chte hier gar nicht auf die eher ungeschickten und \u2013 in puncto Meinungsfreiheit \u2013 bestenfalls missverst\u00e4ndlichen Reaktionen insbesondere der CDU-Spitze eingehen, denn Fakt ist: Ob es uns gef\u00e4llt oder nicht \u2013 das ist die neue mediale Realit\u00e4t und der m\u00fcssen wir uns stellen. Und das Video ist, was die mediale Wirkung betrifft, einfach verdammt gut gemacht!<\/p>\n
Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum die politischen Akteure sich partei\u00fcbergreifend jetzt nahezu panisch auf das Thema Klimaschutz st\u00fcrzen. Aber Panik war noch nie ein guter Ratgeber. Und nat\u00fcrlich ist es einfacher, mittels der drohenden Apokalypse Maximalforderungen zu stellen, wenn man f\u00fcr die damit einhergehenden Kollateralsch\u00e4den z.B. bei Arbeitspl\u00e4tzen, Wohlstand und sozialem Frieden in der Gegenwart nicht in der Verantwortung steht.<\/p>\n
Um kein Missverst\u00e4ndnis aufkommen zu lassen: Beim Klimaschutz geht es nicht mehr um das \u201eOb\u201c. Aber angesichts von 2% CO2-Anteil Deutschlands am Weltklima und den gegenl\u00e4ufigen Entwicklungen in vielen L\u00e4ndern wie z.B. USA (15%) oder China (28%) ist die Frage nach dem \u201eWie\u201c mehr als legitim. Denn so traurig das klingt: Wir in Deutschland werden das Weltklima nicht retten k\u00f6nnen. Im schlimmsten Fall schaden wir dem Weltklima sogar, wenn wir unsere energieintensive Industrie ins kosteng\u00fcnstigere Ausland mit geringeren Umweltstandards und einer Energieversorgung mit schlechterer CO2-Bilanz vertreiben.<\/p>\n
Wenn wir also einen realistischen Beitrag \u2013 auch als Vorbild f\u00fcr andere L\u00e4nder \u2013 leisten wollen, dann ist in Deutschland eine rationale und pragmatische Klimapolitik gefragt \u2013 eine Klimapolitik, die \u00f6kologische Effektivit\u00e4t mit \u00f6konomischer Effizienz und sozialem Ausgleich verbindet und so auch dann noch Akzeptanz bei der eigenen Bev\u00f6lkerung findet, wenn es um die pers\u00f6nliche Betroffenheit geht.<\/p>\n
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