{"id":7002,"date":"2019-03-22T08:00:21","date_gmt":"2019-03-22T07:00:21","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=7002"},"modified":"2019-06-07T13:33:22","modified_gmt":"2019-06-07T11:33:22","slug":"energie-bilanzpressekonferenz-der-wacker-chemie-ag","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/energie-bilanzpressekonferenz-der-wacker-chemie-ag\/","title":{"rendered":"Energie: Bilanzpressekonferenz der Wacker Chemie AG"},"content":{"rendered":"
Erstellt von „Artikel 21. M\u00e4rz 2019 – Passauer Neue Presse“<\/span><\/p>\n M\u00fcnchen.<\/strong> Mit leicht gesteigertem Umsatz, aber unter der eigenen Prognose beim EBITA, hat die Wacker Chemie, wie bereits kurz berichtet, das Gesch\u00e4ftsjahr 2018 abgeschlossen. In der aktuellen Bilanzpressekonferenz pr\u00e4sentierte Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Staudigl die Hintergr\u00fcnde und Perspektiven f\u00fcr die Zukunft.<\/p>\n Tenor: Vor allem das Chemiegesch\u00e4ft hat sich profitabel entwickelt, Burghausen wird auch im laufenden Jahr Investitionen und ebenso mit Instandhaltungen mit einem Volumen in jeweils dreistelligem Millionenbereich gest\u00e4rkt.<\/p>\n Aber: Die Frage nach einer sicheren, vor allem auch st\u00f6rsicheren Stromversorgung in gro\u00dfem Ausma\u00df und zu wettbewerbsf\u00e4higen Preisen schiebt sich als existenzbedrohende Sorge in den Vordergrund. Vor allem in energieintensiven Bereich der Herstellung von Polysilicium nennt Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Staudigl eine Produktionsverlagerung an den neuen Standort in Charleston\/USA als realistische Option mit allen Konsequenzen f\u00fcr die Standorte in Deutschland. (Lesen Sie dazu auch \u201eAppell an die Politik\u201c<\/span><\/a>. Bereits am Dienstag berichtete Heimatwirtschaft \u00fcber ein Positionspapier der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde<\/span><\/a>).<\/p>\n \u201e2019 wird aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr werden\u201c, sagte Konzernchef Dr. Rudolf Staudigl bei der Pr\u00e4sentation der Bilanz in M\u00fcnchen: \u201eIn den Chemiebereichen sind wir zuversichtlich, dass wir mit unseren hervorragenden Produkten unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen. Andererseits d\u00e4mpfen \u00dcberkapazit\u00e4ten f\u00fcr Solarsilicium in China trotz unserer f\u00fchrenden Markt- und Qualit\u00e4tsposition die Ergebnisentwicklung in unserem Polysili-ciumgesch\u00e4ft und damit im Konzern.\u201c<\/p>\n Als besondere Herausforderung f\u00fcr Wacker als energieintensives Unternehmen sieht Dr. Staudigl die \u201estark steigenden Strompreise in Deutschland\u201c. \u201eWir unternehmen vor diesem Hintergrund gro\u00dfe Anstrengungen, um unsere Kosten weiter zu senken. Gleichzeitig st\u00e4rken wir unser Chemiegesch\u00e4ft weiter mit gezielten Investitionen und begleiten so das Marktwachstum\u201c, betonte er vor der deutschen und internationalen Wirtschafts- und Fachpresse.<\/p>\n Die Branche habe bereits reagiert. Mit neuen Technologien in den vergangenen Jahren die Produktion um rund 70 Prozent ausgebaut, und das bei rund 14 Prozent weniger Energieeinsatz und 50 Prozent weniger CO\u00b2-Aussto\u00df. Dr. Staudigl betonte in diesem Kontext, dass es nicht nur in Frankreich und in den USA g\u00fcnstigere Energiepreise f\u00fcr energieintensive produzierende Industrie gibt, sondern dass China jetzt angek\u00fcndigt hat, die ohnehin schon niedrigen Strompreise noch um weitere zehn Prozent zu senken.<\/p>\n Wacker erzeugt zwar am Standort Burghausen in der GuD-Turbine und im Wasserkraftwerk selber Strom, ist aber auch in gro\u00dfem Ausma\u00df auf Zukauf angewiesen. Immerhin werden in Burghausen rund 40 Prozent des weltweiten Bedarfs an hochreinem Silicium f\u00fcr die gesamte IT-Branche hergestellt. Als drohendes Szenario wollte Vorstandsvorsitzender Dr. Staudigl eine Verlagerung dieser Produktion an den Standort Charleston in den USA nicht ausschlie\u00dfen.<\/p>\n Die Investitionen des Konzerns summierten sich im Gesch\u00e4ftsjahr 2018 auf rund 461 Mio Euro (2017: 326,8 Mio Euro). Das sind 41 Prozent mehr als vor einem Jahr.<\/p>\n \u201eIn den Standort Burghausen sind im vergangenen Jahr Investitionen in H\u00f6he von rund 160 Millionen Euro geflossen\u201c, erkl\u00e4rte Vorstandsmitglied Dr. Auguste Willems. Im laufenden Jahr werde dieser Betrag etwas h\u00f6her liegen, erg\u00e4nzte er. Auf etwa gleichem Niveau wie im Vorjahr, bei rund 250 Millionen Euro, werden sich die Instandhaltungskosten \u2013 seit jeher von besonderer Bedeutung f\u00fcr die Wertsch\u00f6pfung der Handwerks- und Ingenieurfirmen der Region \u2013 bewegen.<\/p>\n Als Investitionsschwerpunkte in Burghausen definierte Vorstandsmitglied Dr. Christian Hartel die Bereiche Silicone und Siliconelastomere, den Neubau von Forschungs- und anwendungstechnischen Laboren sowie die Ert\u00fcchtigung der Gasturbine im standorteigenen Kraftwerk.<\/p>\n Eine gr\u00f6\u00dfere Investition ist \u00fcberdies im Jahr 2021, w\u00e4hrend routinem\u00e4\u00dfigen Intervall-Abschaltung (T\u00dcV) der OMV-Raffinerie, geplant. Die Produktionspause soll zum Ausbau der Anlagen f\u00fcr die Vinylacetat-Monomer-Produktion bei Wacker genutzt werden.<\/p>\n Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 23. Mai eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie vor. Bezogen auf die am 31. Dezember 2018 dividendenberechtigten Aktien entspricht die Bardividende einer Aussch\u00fcttungssumme von 124,2 Mio Euro. Bezogen auf den durchschnittlichen B\u00f6rsenkurs der Wacker-Aktie im Jahr 2018 ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,1 Prozent. Die Aktie notierte am Tag der Bilanzpressekonferenz bei 85,86 Euro.<\/p>\n Im laufenden Gesch\u00e4ftsjahr 2019 rechnet Wacker trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen mit weiterem Wachstum. Das Unternehmen will seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigern.<\/p>\n Der Konzernumsatz im vergangenen Jahr 2018 mit 4,98 Milliarden Euro (2017: 4,92 Mrd Euro) ist gegen\u00fcber dem Vorjahr um ein Prozent gestiegen. Ausschlaggebend f\u00fcr dieses leichte Plus waren h\u00f6here Absatzmengen und Preise im Chemiegesch\u00e4ft, vor allem bei Siliconen. Negative W\u00e4hrungseffekte dem gegen\u00fcber dem US-Dollar st\u00e4rkeren Euro und niedrigere Preise f\u00fcr Polysilicium konnte Wacker dadurch mehr als ausgleichen.<\/p>\n Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) summierte sich im Gesch\u00e4ftsjahr 2018 auf 930 Mio Euro(2017: 1014,1 Mio Euro). Das sind acht Prozent weniger als vor einem Jahr und entspricht einer EBITDA-Marge von 18,7 Prozent (2017: 20,6 Prozent).<\/p>\n Als wesentlichen Grund f\u00fcr diesen R\u00fcckgang nennt Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Staudigl die Kosten der Betriebsunterbrechung am US-Standort Charleston und die noch nicht erhaltenen Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall. H\u00f6here Rohstoff- und Energiekosten h\u00e4tten die Ergebnisentwicklung ebenfalls deutlich gebremst.<\/p>\n Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Gesch\u00e4ftsjahr 2018 um rund 730. Zum 31. Dezember 2018 waren weltweit 14 542 Mitarbeiter (Silvester 2017: 13 811 Mitarbeiter) besch\u00e4ftigt. An den deutschen Standorten arbeiteten zum Stichtag 10 300 Mitarbeiter, davon gut 8000 in Burghausen. Weitere 1500 Mitarbeiter sind hier bei der Siltronic AG besch\u00e4ftigt.<\/p>\n <\/p>\n\u00dcber 400 Mio Euro f\u00fcr Burghausen \u2013 Stromrisiko: Poly-Verlagerung nach USA ist Option<\/strong><\/h3>\n