{"id":6739,"date":"2018-09-27T14:56:26","date_gmt":"2018-09-27T12:56:26","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=6739"},"modified":"2018-09-27T15:00:03","modified_gmt":"2018-09-27T13:00:03","slug":"vci-praemiert-preistraeger-des-responsible-care-wettbewerbs-2018","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/vci-praemiert-preistraeger-des-responsible-care-wettbewerbs-2018\/","title":{"rendered":"VCI pr\u00e4miert Preistr\u00e4ger des Responsible-Care-Wettbewerbs 2018"},"content":{"rendered":"
Vier Projekte von Chemieunternehmen, die beispielhaft zu den Nachhaltigkeits\u00adzielen der Vereinten Nationen (UN) beitragen, wurden heute in Ludwigshafen vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) mit dem Responsible-Care-Preis 2018 ausgezeichnet. Jeweils einen ersten Preis erhielten die BERLIN-CHEMIE AG, Berlin; die H&R GmbH & Co KGaA, Hamburg; und die Worl\u00e9e-Chemie GmbH, Lauenburg. Der Mittelstandpreis ging an die CHT Germany GmbH, T\u00fcbingen.<\/p>\n
Beim diesj\u00e4hrigen Responsible-Care-Wettbewerb ging es um das Motto \u201eUnser Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDG)\u201c. Das Responsible-Care-Programm ist Bestandteil von Chemie3<\/sup>, der Nachhaltigkeitsinitiative der Branche. Die mit unabh\u00e4ngigen Fachleuten besetzte Jury verst\u00e4ndigte sich erstmals wegen der gro\u00dfen Bandbreite der eingereichten Projekte darauf, drei gleichwertige erste Preise zu vergeben. Au\u00dferdem w\u00fcrdigte der VCI zum vierten Male ein besonderes Projekt eines Unternehmens mit dem Mittelstandspreis.<\/p>\n Einer der ersten Preise ging in diesem Jahr an die BERLIN-CHEMIE AG, Berlin, f\u00fcr ihre \u201eGesch\u00fctzte Betriebsabteilung\u201c<\/strong>. Dieses Projekt ist ein Beitrag des Unternehmens zum UN-Ziel \u201eMenschenw\u00fcrdige Arbeit und Wirtschaftswachstum\u201c (SDG 8). Bereits 1978 hatte der VEB Berlin-Chemie eine \u201eGesch\u00fctzte Betriebs\u00adabteilung\u201c gegr\u00fcndet, in der behinderte Menschen wertvolle Arbeitsleistungen erbringen. Mittlerweile sind dies 31 Mitarbeiter, die von vier Betreuern begleitet werden. Durch die fachkundige Betreuung sowie einer Vielzahl von Veranstal\u00adtungen und Aktivit\u00e4ten hat sich die \u201eGesch\u00fctzte Betriebsabteilung\u201c nicht nur als reiner Arbeitsort etabliert, sondern hat sich f\u00fcr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Zentrum f\u00fcr soziale Kontakte, Kultur und Kommunikation ent\u00adwickelt. Die Abteilung ist vollst\u00e4ndig in das Unternehmen integriert und verf\u00fcgt \u00fcber viele Schnittstellen zu anderen Bereichen. Das Projekt wurde von Mitarbeitern initiiert und besteht mittlerweile \u00fcber vier Jahrzehnte \u2013 das \u00fcber\u00adzeugte die Jury. <\/p>\n Einen ersten Preis erhielt auch die H&R GmbH & Co. KGaA am Standort Hamburg. Mit seinem Projekt \u201eRegelflexible Wasserstoffanlage\u201c<\/strong> leistet das Unternehmen einen Beitrag zum UN-Ziel \u201eMa\u00dfnahmen zum Klimaschutz\u201c (SGD 13). Damit konnte H&R nicht nur die Landesjury des VCI-Landesverbandes Nord-Ost, sondern auch die Bundesjury gewinnen. Mit der Er\u00f6ffnung einer Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage betreibt das Unternehmen die zur Zeit gr\u00f6\u00dfte regelflexible PEM-Anlage (PEM = Protonen-Austausch-Membran) der Welt. Regelflexibel be\u00addeutet, dass die Anlage ihre Leistungsaufnahme den aktuellen Bed\u00fcrfnissen auf dem Strommarkt anpassen kann: Produzieren also beispiels\u00adweise Windr\u00e4der bei starkem Wind mehr Energie, als das deutsche Stromnetz der\u00adzeit aufnehmen kann, speichert die Anlage einen Teil dieses \u00d6kostroms zwischen und tr\u00e4gt damit zu einem stabileren Stromnetz bei. Durch den Bau dieser Anlage stellt H&R den f\u00fcr den Produktionsprozess ihrer Spezialit\u00e4ten\u00adraffinerie ben\u00f6tigten Wasserstoff jetzt au\u00dferdem komplett selbst her. Die Anlage zerlegt Wasser unter Stromzugabe in Sauerstoff und Wasserstoff. Die Bundesjury beeindruckte, dass sich mithilfe von Wasserstoff als \u201egr\u00fcnem Rohstoff\u201c die Kohlenstoffdioxid-Emissionen um 2.500 Tonnen pro Jahr reduzieren lassen, da der Lkw-Transport des Wasserstoffs wegf\u00e4llt.<\/p>\n Ebenfalls eine Erst-Platzierung bekam die Worl\u00e9e-Chemie GmbH in Lauenburg mit ihrem Projekt \u201eWertsch\u00f6pfungskette basierend auf nachhaltig und heimisch produzierten nachwachsenden Rohstoffen\u201c<\/strong>. Das Projekt leistet einen Beitrag zum UN-Ziel \u201eNachhaltiger Konsum\u201c (SDG 12). In Kooperation mit der Leuphana Universit\u00e4t, L\u00fcneburg, hat die Worl\u00e9e-Chemie in der Vergangenheit schon ihre Verantwortung f\u00fcr die nachhaltige Herstellung nachwachsender Roh\u00adstoffe betont. Zusammen mit ihrem Partner DAW arbeitet Worl\u00e9e nun an einem vom Bundesamt f\u00fcr Naturschutz und Reaktorsicherheit (BFN) gef\u00f6rderten Projekt zum Aufbau einer nachhaltigen Wertsch\u00f6pfungskette auf der Basis von heimi\u00adschem Leindotter. F\u00fcr die Gewinnung von Leindotter\u00f6l, aus dem sp\u00e4ter eine Alkydharz-Emulsion zur Produktion von Holzpflegeprodukten hergestellt wird, hat das Unternehmen einen gro\u00dffl\u00e4chigen Mischfruchtanbau von Erbsen und Leindotter etabliert. Dadurch w\u00e4chst weniger Unkraut, die Erbsen k\u00f6nnen den Leindotter als Rankhilfe nutzen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann reduziert werden. Der bl\u00fchende Leindotter ist zugleich Futter f\u00fcr bedrohte Insektenarten. Der Mischfruchtanbau vermeidet au\u00dferdem eine Anbaufl\u00e4chen-Konkurrenz zur Herstellung von Lebensmitteln. Der Ersatz von Erd\u00f6l durch einen nachhaltigen Rohstoff gilt als wichtiger Schritt nachhaltigen Konsums. Die zus\u00e4tz\u00adlichen Effekte haben gro\u00dfe \u00f6kologische Auswirkungen, was die Jury ebenfalls \u00fcberzeugte.<\/p>\n Mit dem Mittelstandspreis pr\u00e4mierte die Bundesjury das Projekt \u201eReduktion des Einsatzes kritischer Rohstoffe in der CHT Gruppe\u201c<\/strong> der CHT Germany GmbH, T\u00fcbingen. Damit tr\u00e4gt das Unternehmen zum UN-Ziel einer \u201eNachhaltigen Indust\u00adrialisierung\u201c (SGD 9) sowie \u201eLeben an Land\u201c (SDG 15) bei. 2015 hatte CHT welt\u00adweit in einem automatisierten Prozess begonnen, alle eingesetzten Rohstoffe zu bewerten. Sogenannte kritische Stoffe, die beispielsweise unter die Kategorien krebserzeugend, keimzellmutagen, reproduktionstoxisch und sensibilisierend oder \u201ebesonders besorgniserregende Stoffe\u201c fallen, hat das Unternehmen bereits er\u00adsetzt oder sie werden in Zukunft ausgetauscht. Dieser von CHT eingef\u00fchrte Prozess f\u00fchrte beispielsweise dazu, dass nach Investitionen in eine Destillations\u00adanlage 2017 mehr als 3.000 Tonnen Silikone hergestellt worden sind, die keine \u201ekritischen\u201c Nebenprodukte mehr enthalten. Au\u00dferdem wird ab 2020 sowohl die Verwendung von toxischem Diethylenglykol als auch formaldehydbasierter Ver\u00adnetzer und Binder eingestellt. F\u00fcr die Jury war \u00fcberzeugend, dass sich ein mittel\u00adst\u00e4ndisches Unternehmen zus\u00e4tzlich zu gesetzlichen Vorgaben vorausschauend im Umwelt- und Arbeitsschutz engagiert.<\/p>\n Der Responsible-Care-Wettbewerb des VCI beginnt auf Landesebene. In den Landesverb\u00e4nden wurden in diesem Jahr 57 Projekte eingereicht. Die Landes-Sieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil.<\/p>\n \u00dcber die Platzierungen auf Bundesebene entschied eine unabh\u00e4ngige sieben\u00adk\u00f6pfige Jury: Dr. Winfried Horstmann, Bundesministerium f\u00fcr Wirtschaft und Energie; Dr. Michael Reubold, Redaktion CHEManager; Xaver Schmidt, Industrie\u00adgewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie; Prof. Dr. Ferdinand Sch\u00fcth, Max-Planck-Institut f\u00fcr Kohlenforschung; Dr. Helge Wendenburg, Bundesministerium f\u00fcr Umwelt, Naturschutz, und nukleare Sicherheit. F\u00fcr den VCI waren Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Dr. Utz Tillmann und Dr. Gerd Romanowski, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Wissenschaft, Technik und Umwelt vertreten.<\/p>\n Ein Bild<\/strong> mit den Responsible-Care-Preistr\u00e4gern 2018 finden Sie hier: www.vci.de\/pressefotos<\/a><\/u>.<\/span><\/p>\nHintergrund zum Wettbewerb<\/strong><\/h3>\n