{"id":6524,"date":"2018-06-20T10:52:44","date_gmt":"2018-06-20T08:52:44","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=6524"},"modified":"2018-07-31T16:55:11","modified_gmt":"2018-07-31T14:55:11","slug":"chemie-tarifrunde-2018-augenmass-statt-7-prozent","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/chemie-tarifrunde-2018-augenmass-statt-7-prozent\/","title":{"rendered":"Chemie-Tarifrunde 2018: Augenma\u00df statt 7 Prozent"},"content":{"rendered":"
BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer Georg M\u00fcller zur Forderung der Gewerkschaft:<\/p>\n
\u201eMit sechs Prozent mehr Entgelt und einem Prozent on top f\u00fcr mehr Urlaubsgeld fordert die IG BCE mehr als alle anderen Gewerkschaften in der Tarifrunde 2018. Und das, obwohl sich die wirtschaftliche Dynamik bereits abschw\u00e4cht und die Gefahren f\u00fcr die Konjunktur offensichtlich sind. Jetzt kommt es darauf an, die Bodenhaftung zu behalten. Jede Tariferh\u00f6hung muss auch dann noch f\u00fcr die Unternehmen tragbar sein, wenn die Gesch\u00e4fte wieder schlechter laufen. Wir fordern eine Tarifpolitik mit Augenma\u00df.\u201d<\/p>\n
M\u00fcller forderte die Gewerkschaft zudem auf, ihr Motto \u201eWeil du es wert bist\u201d zu \u00fcberdenken: \u201eDamit suggeriert die IG BCE eine mangelnde Wertsch\u00e4tzung der Arbeitgeber f\u00fcr ihre Besch\u00e4ftigten. Dieser Vorwurf ist meilenweit von der Realit\u00e4t entfernt. In der Chemie verdienen Tarifbesch\u00e4ftigte in Vollzeit im Schnitt \u00fcber 59.000 Euro im Jahr. Das ist Spitze in Deutschland.\u201d Hinzu kommen j\u00e4hrliche Zahlungen in den Demografiefonds, eine bessere Absicherung durch die tarifliche Altersvorsorge und Investitionen der Unternehmen in Weiterbildung, die weit \u00fcber dem Durchschnitt liegen. M\u00fcller: \u201eWenn eine Branche ihre Besch\u00e4ftigten wertsch\u00e4tzt, dann die Chemie.\u201d<\/p>\n
Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage mahnte M\u00fcller die IG BCE, sich nicht von den aktuellen Zahlen blenden zu lassen. \u201eDie j\u00fcngste Sonderkonjunktur geht zu Ende. Zugleich \u00fcberdeckt sie Herausforderungen, die aus der wachsenden globalen Konkurrenz, der Digitalisierung und dem demografischen Wandel entstehen. Greifbare Risiken wie internationale Handelskonflikte, Sanktionen, steigende \u00d6lpreise und die Folgen des Brexit sorgen f\u00fcr zunehmende Verunsicherung. Eine Sonderkonjunktur k\u00f6nnen wir unter anderem mit einer Sonderzahlung honorieren. Dann sind wir besser aufgestellt, sobald der Weg wieder steiniger wird.\u201d<\/p>\n
Die Gestaltung der modernen Arbeitswelt ist aus Sicht der Arbeitgeber eine gro\u00dfe Chance f\u00fcr beide Seiten. \u201eFast alle Unternehmen bieten bereits heute viele M\u00f6glichkeiten, um Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen. Wir setzen auf flexible Arbeitsmodelle, die die Chancen der Digitalisierung nutzen und dem Bedarf der Unternehmen bei Arbeitszeit und Arbeitsvolumen gerecht werden\u201d, so BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer Georg M\u00fcller. Ebenso wichtig sei es, das Qualifikationsniveau der Besch\u00e4ftigten weiter zu verbessern. \u201eArbeitgeber und Arbeitnehmer m\u00fcssen mehr tun, um den Fachkr\u00e4ftebedarf zu sichern und die individuelle Besch\u00e4ftigungsf\u00e4higkeit zu erhalten. Das wird viel Geld kosten, aber das ist gut angelegtes Geld. Wir sollten uns diesen Zielen gemeinsam verpflichten und die Lasten fair verteilen.\u201d<\/p>\n
Die Tarifverhandlungen f\u00fcr die 580.000 Besch\u00e4ftigten in den 1.900 Betrieben der Chemie- und Pharma-Branche beginnen heute, am 20. Juni, in Rheinland-Pfalz.<\/p>\n
Bayern ist am 4. Juli dran. Die Bundesrunde startet am 5. September in Hannover.<\/p>\n