{"id":6148,"date":"2017-09-29T14:45:41","date_gmt":"2017-09-29T12:45:41","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=6148"},"modified":"2018-07-31T17:01:02","modified_gmt":"2018-07-31T15:01:02","slug":"vci-ehrt-preistraeger-des-responsible-care-wettbewerbs-2017","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/vci-ehrt-preistraeger-des-responsible-care-wettbewerbs-2017\/","title":{"rendered":"Bayerische Firmen gewinnen den Responsible-Care-Wettbewerb 2017"},"content":{"rendered":"
Vorbildliche Projekte zur zirkul\u00e4ren Wirtschaft im Rampenlicht: Insgesamt vier bei\u00adspielhafte Leistungen von Mitgliedsunternehmen hat der Verband der Chemi\u00adschen Industrie (VCI) in Frankfurt ausgezeichnet. Der j\u00fcngste Responsible-Care-Wettbewerb stand unter dem Motto \u201eWir haben gute Ideen zur Kreislaufwirt\u00adschaft\u201c<\/strong>. Zum dritten Mal wurde auch ein besonderes Projekt eines mittelst\u00e4ndi\u00adschen Chemieunternehmens pr\u00e4miert.<\/p>\n Der erste Preis geht in diesem Jahr nach Burgkirchen in Bayern<\/strong> an die 3M Deutschland GmbH im Werk der Dyneon GmbH, die mit dem Projekt \u201eUp-Cycling von vollfluorierten Kunststoffen \u2013 Circular Integration to closing the loop\u201c<\/strong> an den Start gegangen ist. In der weltweit ersten Pilotanlage k\u00f6nnen Fluorpolymere durch ein thermisches Verfahren (Pyrolyse) recycelt werden. Bis zu 500 Tonnen vollfluorierten Kunststoffabfalls k\u00f6nnen j\u00e4hrlich in der Anlage in Burgkirchen zu Tetrafluorethen-Monomeren umgewandelt und dann wieder als Rohstoff zur Herstellung neuer Fluorpolymere genutzt werden. Die Jury lobte, dass mit diesem neuartigen Recyc\u00adling-Verfahren der Fluorpolymer-Kreislauf geschlossen werden kann. \u201eDadurch werden nicht nur Abfall- und CO2-Str\u00f6me eingespart, sondern das Verfahren bietet auch eine alternative Flussspat-Quelle\u201c, hei\u00dft es in der Begr\u00fcndung.<\/p>\n Mit dem zweiten Platz ehrt die Jury das Gemeinschaftsprojekt der Aurubis AG, L\u00fcnen, und der Grillo-Werke AG, Duisburg, \u201eClosing the loop \u2013 Gemeinsamer Wertstoffkreislauf von Aurubis und Grillo-Werke\u201c<\/strong>. In einem speziellen Recyc\u00adlingverfahren (Kayser-Recycling-System) verarbeitet Aurubis kupferhaltige Sekun\u00add\u00e4rrohstoffe mit einer Vielzahl begleitender Elemente. Bei diesem Prozess f\u00e4llt ein zinkhaltiger Filterstaub an, der zudem weitere wertvolle Metalle wie Kupfer, Zinn und Blei enth\u00e4lt. Die Grillo-Werke nutzen diesen als Rohstoff, um Zinksulfat her\u00adzustellen, welches unter anderem als Spurenelementtr\u00e4ger in der Futter- und D\u00fcngemittelindustrie Verwendung findet. Bei der Extraktion des Zinks f\u00e4llt im Grillo-Prozess ein Reststoff an, der Kupfer, Zinn und Blei in nun angereicherter Form enth\u00e4lt. Diesen R\u00fcckstand nimmt Aurubis in die eigenen Produktionsanlagen zuru\u0308ck, bringt diese Metalle in Form von Produkten aus und schlie\u00dft so den Wertstoffkreislauf. Die Jury beeindruckte, dass hier ein standort\u00fcbergreifendes Verbundsystem geschaffen wurde: \u201eDamit k\u00f6nnen die Unternehmen Ressourcen einsparen und Arbeitspl\u00e4tze sichern. Das Projekt kann anderen Firmen als Vorbild dienen.\u201c<\/p>\n Den dritten Platz belegt in diesem Jahr die AkzoNobel Industrial Chemicals GmbH in Bitterfeld mit dem Projekt \u201eDie r\u00fcckstandsfreie Chlorproduktion ist das R\u00fcckgrat des bestehenden Stoffverbunds im Chemiepark Bitterfeld Wolfen \u2013 AkzoNobel als Grundpfeiler einer zuverl\u00e4ssigen und nachhaltigen Chemie\u00adproduktion\u201c<\/strong>. Das Projekt beschreibt einen Stoffverbund, an dem sich insgesamt vier Unternehmen beteiligen: Der eingesetzte Ausgangsstoff Rohsole wird in einen r\u00fcckstandsfreien Sole-Kreislauf gef\u00fchrt. Mittels Elektrolyse stellt AkzoNobel zun\u00e4chst Natronlauge, Chlor und Wasserstoff her. Bevor der Wasserstoff mit dem Chlor weiterverarbeitet wird, reinigt die Linde AG diesen und speist \u00fcbersch\u00fcssige Mengen in das eigene Wasserstoffnetz ein. Der Chlorwasserstoff von AkzoNobel dient der Evonik Industries AG zur Produktion von Siliziumtetrachlorid. Dieser Ausgangsstoff wird von Heraeus Quarzglas GmbH & Co.KG schlie\u00dflich zu hoch synthetischem Quarzglas weiterverarbeitet. Der dabei anfallende chlorhaltige Abgasstrom wird mit Natronlauge, welchen AkzoNobel liefert, gewaschen. Dabei f\u00e4llt eine Salzl\u00f6sung an, die schlie\u00dflich erneut dem Rohsolestrom zugef\u00fchrt wird \u2013 der Kreislauf wird geschlossen. Dieses Verbundprojekt \u00fcberzeugte die Jury schnell: \u201eEs stellt einen r\u00fcckstandsfreien Solekreislauf dar, an dem sich gleich vier Unternehmen beteiligen und ein Standort gesichert wird.\u201c<\/p>\n Den Mittelstandspreis bekommt ebenfalls eine bayerische Firma<\/strong>, die Mainsite GmbH & Co. KG in Obernburg, f\u00fcr das Projekt \u201eBau einer Kl\u00e4rschlammverwertungsanlage zum Recycling von Zink und zur thermischen Verwertung von Kl\u00e4rschl\u00e4mmen\u201c<\/strong>. Mit Zink belas\u00adtete Abw\u00e4sser des Industrie Centers Obernburg wurden bisher \u00fcber eine Gemein\u00adschaftskl\u00e4ranlage der Mainsite und des Abwasserzweckverbands Main-M\u00f6mling-Elsava entsorgt. Die anfallenden Kl\u00e4rschl\u00e4mme wurden getrocknet und sp\u00e4ter in einem Kohlekraftwerk thermisch verwertet. Die Suche nach einem nachhaltigeren Verfahren war erfolgreich: Mainsite und der Abwasserzweckverband legten eine Fl\u00fcssigkl\u00e4rschlamm-Leitung von der Gemeinschaftskl\u00e4ranlage zur Verwertungs\u00adanlage im Industrie Center Obernburg und bauten eine Verbrennungsanlage zur thermischen Vorbehandlung des Kl\u00e4rschlamms. Darin wird der Kl\u00e4rschlamm auf ein Drittel der Ausgangsmenge reduziert. Aus dem R\u00fcckstand wird der Rohstoff Zink zur\u00fcckgewonnen und wiederaufgearbeitet. Ausschlaggebend war f\u00fcr die Jury, dass dank des neuen Verfahrens Transporte vermieden wurden. Au\u00dferdem konnte Energie zur Trocknung der Kl\u00e4rschl\u00e4mme eingespart und eine M\u00f6glichkeit der stofflichen Verwertung geschaffen werden.<\/p>\n Der Responsible-Care-Wettbewerb wird \u00fcber die VCI-Landesverb\u00e4nde ausgetra\u00adgen. Hier hatten sich die vier pr\u00e4mierten Projekte aus insgesamt 35 durchgesetzt. Alle Landessieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil.<\/p>\n \u00dcber die Platzierungen entschied eine unabh\u00e4ngige Jury: Egbert Biermann, Responsible Care ist eine internationale Initiative der chemischen Industrie. Ihr Ziel ist es, den Schutz von Mensch und Umwelt unabh\u00e4ngig von bestehenden Vorschriften zu verbessern. Der j\u00e4hrlich stattfindende Wettbewerb ist ein Beitrag zu Chemie\u00b3, der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemieindustrie.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Chemieunternehmen setzen Ideen zur zirkul\u00e4ren Wirtschaft erfolgreich in die Praxis um Vorbildliche Projekte zur zirkul\u00e4ren Wirtschaft im Rampenlicht: Insgesamt vier bei\u00adspielhafte Leistungen von Mitgliedsunternehmen hat der [\u2026]<\/span><\/p>\n","protected":false},"author":8,"featured_media":6149,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"ngg_post_thumbnail":0,"footnotes":""},"categories":[890,86,45],"tags":[353,613,378,109,823],"class_list":["post-6148","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-890","category-nachhaltigkeit","category-presse","tag-chemie-hoch-3","tag-nachhaltigkeit","tag-responsible-care-wettbewerb","tag-vci","tag-wir-haben-gute-ideen-zur-kreislaufwirtschaft"],"acf":[],"yoast_head":"\nJury<\/strong><\/h3>\n
\nIndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie; Dr. Michael Reubold, Redak\u00adtion CHEManager; Dr. Wolfgang Scheremet, Bundesministerium f\u00fcr Wirtschaft und Energie; Professor Dr. Ferdinand Sch\u00fcth, Max-Planck-Institut f\u00fcr Kohlenfor\u00adschung; Dr. Helge Wendenburg, Bundesministerium f\u00fcr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. F\u00fcr den VCI waren Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Dr. Utz Tillmann und Dr. Gerd Romanowski, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Wissenschaft, Technik und Umwelt, vertreten.<\/p>\n\u00dcber Responsible Care<\/strong><\/h3>\n