{"id":5618,"date":"2017-05-05T17:22:16","date_gmt":"2017-05-05T15:22:16","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=5618"},"modified":"2018-07-31T16:44:47","modified_gmt":"2018-07-31T14:44:47","slug":"so-moechte-ich-arbeiten-mehr-flexibilitaet-bei-der-arbeitszeitgestaltung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/so-moechte-ich-arbeiten-mehr-flexibilitaet-bei-der-arbeitszeitgestaltung\/","title":{"rendered":"\u201eSo m\u00f6chte ich arbeiten!\u201c- mehr Flexibilit\u00e4t bei der Arbeitszeitgestaltung"},"content":{"rendered":"

Industrie 4.0 erfordert Arbeiten 4.0. Mit fortschreitender Digitalisierung geh\u00f6ren flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und Homeoffice bereits heute in vielen F\u00e4llen zum betrieblichen Alltag.<\/p>\n

Dabei profitieren nicht nur die Unternehmen vom zeit- und ortsflexiblen Arbeitseinsatz, vor allem, wenn diese global aufgestellt sind und die internationale Arbeitsteilung die betrieblichen Abl\u00e4ufe mitbestimmen. Auch f\u00fcr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten sich \u00fcberall dort gro\u00dfe Vorteile, wo der Wunsch nach mehr Zeitsouver\u00e4nit\u00e4t erf\u00fcllt werden kann und dadurch Beruf und Privatleben noch besser in Einklang zu bringen sind.<\/p>\n

Die hergebrachten Vorstellungen des Gesetzgebers von Arbeitsverh\u00e4ltnis und Arbeitszeit aus den 70er- und 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind jedoch in vielen Teilen nicht mehr zeitgem\u00e4\u00df. Sie spiegeln die betriebliche Wirklichkeit nicht mehr wider. Denn mit Einf\u00fchrung neuer Technologien und neuer Produktionsabl\u00e4ufe \u00fcber Standort-, L\u00e4nder- und Zeitgrenzen hinweg, sowie neuen Erwartungen der Kunden, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat sich die Arbeits- und Lebensrealit\u00e4t massiv ver\u00e4ndert.<\/p>\n

 <\/p>\n

Am 26.04.2017 hat die vbw \u2013 Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. deshalb zusammen mit 31 Mitgliedsverb\u00e4nden die Kampagne \u201eSo m\u00f6chte ich arbeiten!\u201c gestartet.<\/p>\n

Der VBCI ist Teil dieser Kampagne und unterst\u00fctzt die Forderungen der vbw nach mehr Eigenverantwortung, mehr Flexibilit\u00e4t und weniger starren gesetzlichen Vorgaben bei der Arbeitszeitgestaltung.<\/p>\n

Dabei geht es nicht<\/u><\/strong> um eine Erh\u00f6hung des Arbeitszeitvolumens!<\/p>\n

Kern der Forderung ist die Beseitigung der nicht mehr zeitgem\u00e4\u00dfen Begrenzung der t\u00e4glichen Arbeitszeit auf 10 Stunden und eine Lockerung der pauschalen ununterbrochenen t\u00e4glichen Ruhezeit von 11 Stunden. Orientierung bietet hier die Europ\u00e4ische Arbeitszeitrichtlinie, die eine Wochenarbeitszeit von maximal 48 Stunden und eine Ruhezeit innerhalb 24 Stunden von 11 Stunden vorgibt, ohne eine t\u00e4gliche H\u00f6chstarbeitszeit festzulegen.<\/p>\n

In einer modernen Arbeitswelt mit vielfachen W\u00fcnschen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach mehr Flexibilit\u00e4t bei der Arbeitszeitgestaltung muss es m\u00f6glich sein, an einzelnen Tagen auch \u00fcber 10 Stunden zu arbeiten.<\/p>\n

Hier gibt es eine Vielzahl von Beispielen, die nicht nur im Interesse der Unternehmen, sondern auch im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen.<\/p>\n

Man denke z.B. nur an Mitarbeiter, die an einem Vortrag oder einer Pr\u00e4sentation arbeiten und gerade \u201eim Fluss\u201c sind und die Arbeit \u2013 auch wenn die 10 Stunden \u00fcberschritten werden \u2013 noch abschlie\u00dfen m\u00f6chten, weil sie den \u201eGedanken\u201c nicht verlieren wollen, eine kreative Phase haben und sich wohler f\u00fchlen, wenn der Vortrag bzw. die Pr\u00e4sentation fertig ist.<\/p>\n

Oder an Mitarbeiter mit Einsatz an einem anderen Standort, die beispielsweise dienstags, mittwochs und donnerstags lieber mehr als 10 Stunden arbeiten w\u00fcrden, um bereits am Freitag wieder bei ihrer Familie zu sein.<\/p>\n

Aber auch bei Mitarbeitern mit Arbeitszeitautonomie\/Vertrauensarbeitszeit im \u201enicht-leitenden\u201c AT-Bereich passen die starren Regelungen der Aufzeichnungspflicht nach 8 Stunden und der 10-Stunden-Grenze weder mit den W\u00fcnschen nach Flexibilit\u00e4t und Selbstbestimmung noch mit einer Unternehmenskultur der Eigenverantwortung und des Vertrauens, in der Ergebnisse und nicht das Messen von \u201eAnwesenheit\u201c im Vordergrund stehen, zusammen.<\/p>\n

Oder wie sollen Mitarbeiter im Verkauf reagieren, wenn nach einem Tag mit Meetings noch ein Gesch\u00e4ftsessen mit den Kunden am Abend angesetzt ist? Sollen sie ihren ausl\u00e4ndischen Kunden sagen, sie w\u00fcrden sie nicht begleiten, weil sonst die in Deutschland maximal zul\u00e4ssige Arbeitszeit von 10 Stunden \u00fcberschritten w\u00fcrde?<\/p>\n

Und wie ist die Situation bei Mitarbeitern auf Montage beim Kunden, wo es sinnvoll w\u00e4re, die \u201eBaustelle\u201c noch fertig zu machen, statt f\u00fcr geringf\u00fcgige Restarbeiten am n\u00e4chsten Tag noch eine zus\u00e4tzliche Anfahrt zu ben\u00f6tigen?
\nDies gilt im \u00dcbrigen nat\u00fcrlich auch f\u00fcr den Einsatz von eigenem Reparaturpersonal oder Fremdfirmenmitarbeitern im Unternehmen, die nach 10 Stunden die Arbeiten abbrechen m\u00fcssen, auch wenn nur noch eine halbe Stunde zu tun w\u00e4re, um den Auftrag abzuschlie\u00dfen.<\/p>\n

Ebenso muss es heutzutage einfach m\u00f6glich sein, nach Dienstschluss eine kurze Mail an einen Kollegen zu schicken, ohne dass die 11-st\u00fcndige Ruhepause durch diese kurze Unterbrechung von vorne zu laufen beginnt.<\/p>\n

Das Gleiche muss gelten, wenn Eltern z.B. mal fr\u00fcher nach Hause gehen, um den Spr\u00f6ssling von der Kita abzuholen und abends, wenn die Kinder im Bett sind, sich an den PC setzen, um noch eine Stunde zu arbeiten.<\/p>\n

 <\/p>\n

Um die Hemmnisse des Arbeitszeitgesetzes bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit in der betrieblichen Praxis aufzuzeigen und L\u00f6sungen zu finden, haben das bayerische Arbeits- und Wirtschaftsministerium zu einem Branchengespr\u00e4ch eingeladen. Neben Vertretern von Gewerkschaften sowie Experten f\u00fcr Arbeitsrecht und Arbeitsmedizin haben auch wir \u2013 zusammen mit Vertretern von Mitgliedsfirmen \u2013 daran teilgenommen, um die Probleme der starren gesetzlichen Regelungen f\u00fcr die betriebliche Praxis aufzuzeigen und gemeinsam nach L\u00f6sungen zu suchen. Die ersten Gespr\u00e4che haben gezeigt, dass hier auch auf Seiten des Gesetzgebers noch viel \u00dcberzeugungsarbeit zu leisten ist, um die Gesetzeslage mit den betrieblichen Realit\u00e4ten und Notwendigkeiten in Einklang zu bringen.<\/p>\n

 <\/p>\n

Mehr zur vbw-Kampagne erfahren Sie unter www.so-moechte-ich-arbeiten.de<\/a><\/span>.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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