Ende 2016 hat die Bundesministerin f\u00fcr Arbeit und Soziales, Frau Nahles, ihr \u201eWei\u00dfbuch Arbeiten 4.0\u201c vorgestellt. Mit diesem Wei\u00dfbuch wird der gesellschaftliche und rechtliche Rahmen f\u00fcr die Zukunft der Arbeit skizziert. Es enth\u00e4lt auf 230 Seiten Gestaltungsvorschl\u00e4ge u.a. zu den Themen Arbeitsrecht, Tarifpolitik, Daten-\/Arbeitsschutz und Sozialversicherungsrecht.<\/p>\n
Die Chemie-Arbeitgeber begr\u00fc\u00dfen den ganzheitlichen, vorausschauenden und gestaltungsoptimistischen Gesamtansatz der Ministerin. Problematisch ist jedoch die Perspektive, die das Wei\u00dfbuch einnimmt. Da es eine kaum \u00fcberschaubare F\u00fclle von Aspekten in den Blick nimmt, verliert es sich oft in Detailfragen \u2013 ohne diese befriedigend kl\u00e4ren zu k\u00f6nnen. Das starre Konzept, das das Wei\u00dfbuch als Rechtsrahmen f\u00fcr Besch\u00e4ftigung vorsieht, wird den zuk\u00fcnftigen Anforderungen nicht gerecht. Ein moderner Rechtsrahmen muss gesetzliche Freir\u00e4ume schaffen \u2013 auch mit Blick auf neue und sich neu entwickelnde digitale Gesch\u00e4ftsfelder.<\/p>\n
Die Chemie-Arbeitgeber haben aber den Anspruch, gesellschaftliche Entwicklungen, die sich auf unsere Branche und deren Wettbewerbsf\u00e4higkeit auswirken, fr\u00fchzeitig zu erkennen und gemeinsam mit unserem Sozialpartner IG BCE zu gestalten. Getragen wird dieser Anspruch von Zuversicht im Hinblick auf die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft einschlie\u00dflich ihrer hervorragend ausgebildeten Arbeitnehmerschaft, auf die Selbstregulierungskr\u00e4fte von Arbeitsm\u00e4rkten und auf die Bereitschaft und F\u00e4higkeit der Sozialpartner, die Bedingungen einer Arbeitswelt 4.0 zu gestalten. Hierzu bedarf es keiner einengenden gesetzlichen Regelungen, wie sie der jetzt ver\u00f6ffentlichte Referentenentwurf f\u00fcr ein \u201eWahlarbeitsgesetz\u201c f\u00fcr befristete Teilzeit vorsieht.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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