{"id":5273,"date":"2016-12-08T12:50:00","date_gmt":"2016-12-08T11:50:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=5273"},"modified":"2020-11-05T15:47:16","modified_gmt":"2020-11-05T14:47:16","slug":"wirtschaftliche-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2016","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/wirtschaftliche-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2016\/","title":{"rendered":"Wirtschaftliche Bilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2016"},"content":{"rendered":"
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2016 war ein durchwachsenes Jahr f\u00fcr die chemisch-pharmazeutische Industrie. Trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes konnte Deutschlands drittgr\u00f6\u00dfte Branche Investitionen, Kapazit\u00e4tsauslastung und Besch\u00e4ftigung stabil halten. Die Produktion wuchs aber weniger als erwartet. Gleichzeitig ging der Umsatz wegen der erneut sinkenden Herstellerpreise zur\u00fcck. Insgesamt stieg die Chemie-Produktion um 0,5 Prozent. Ohne Pharmazeutika stagnierte die Produktionsmenge. \u201eDiese Bilanz mag in Anbetracht der politischen Turbulenzen in Europa und der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer nicht \u00fcberraschen \u2013 f\u00fcr uns ist sie gleichwohl unbefriedigend\u201c, stellte Kurt Bock, Pr\u00e4sident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), fest.<\/p>\n
Prognose:<\/strong> Auch f\u00fcr 2017 sieht der VCI keine st\u00e4rkere Dynamik f\u00fcr die Chemie-Produktion: Der Verband geht von einer Steigerung um 0,5 Prozent aus. Der Gesamtumsatz sollte bei leicht ansteigendem Preisniveau wieder um 1 Prozent auf 185 Milliarden Euro zulegen k\u00f6nnen. Einen Wachstumsbeitrag erwartet der VCI lediglich vom Auslandsgesch\u00e4ft.<\/p>\n Zu den Aussichten der Branche sagte Bock: \u201eZum Jahresende hin ist der Umsatz zwar wieder gestiegen, aber eine Trendwende k\u00f6nnen wir darin noch nicht erkennen. Das Chemiegesch\u00e4ft d\u00fcrfte 2017 ohne nennenswerte Dynamik bleiben, zumal die politischen Unsicherheiten und konjunkturellen Risiken auf den Auslandsm\u00e4rkten rund um den Globus zugenommen haben. Die Verunsicherung wegen der anhaltenden Wachstumsschw\u00e4che der Schwellenl\u00e4nder tr\u00e4gt dazu ebenso bei wie die Sorge um die Stabilit\u00e4t Europas.\u201c<\/p>\n Daten und Fakten zur Jahresbilanz 2016 der deutschen Chemie<\/p>\n Umsatz: <\/strong>Bei r\u00fcckl\u00e4ufigen Preisen von minus 2 Prozent verringerte sich der Gesamtumsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie um 3 Prozent auf Im Inland orderten die Kunden aus anderen Industriezweigen deutlich weniger Chemikalien. Dadurch sank der Umsatz um 4 Prozent auf 71,5 Milliarden Euro. Nur wenig besser verlief das Auslandsgesch\u00e4ft: Der Auslandsumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 111,5 Milliarden Euro.<\/p>\n Besch\u00e4ftigung<\/strong>: Trotz des schwachen konjunkturellen Umfelds blieb die Zahl der Arbeitspl\u00e4tze in der Chemie- und Pharmaindustrie 2016 stabil. Die Besch\u00e4ftigung ist mit 446.300 Mitarbeitern unver\u00e4ndert.<\/p>\n Investitionen und Forschungsetat:<\/strong> Nach vier Jahren steigender Investitionen stagnierten die Ausgaben 2016 im Inland. Die Chemieunternehmen investierten mit 7,1 Milliarden Euro nahezu gleich viel (-0,3 Prozent) wie im Jahr davor. Die Investitionen der Branche im Ausland waren r\u00fcckl\u00e4ufig: Die Unternehmen investierten knapp 8,4 Milliarden Euro an ausl\u00e4ndischen Standorten in Sachanlagen \u2013 fast 3 Prozent weniger als im Jahr zuvor.<\/p>\n Die Forschungsbudgets der Branche wurden 2016 erneut aufgestockt. Insgesamt gaben die Unternehmen rund 10,7 Milliarden Euro f\u00fcr Forschung und Entwicklung aus \u2013 2 Prozent mehr als im Vorjahr.<\/p>\n Kurz- und mittelfristige Schwankungen der Konjunktur sind in einem marktwirt-schaftlichen System normal. Die Welt der chemischen Industrie befindet sich aber dar\u00fcber hinaus grunds\u00e4tzlich in einem Umbruch: Verschiebung der Wachstums-zentren nach S\u00fcdostasien sowie Forcierung der Innovationsprozesse in Schwellen- und Industriel\u00e4ndern versch\u00e4rfen den internationalen Wettbewerb f\u00fcr die Unternehmen, die am Standort Deutschland produzieren. Zudem muss sich die Branche durch Globalisierung und Digitalisierung der Wertsch\u00f6pfungsketten darauf einstellen, ihre Produktionsweisen und Gesch\u00e4ftsmodelle zu ver\u00e4ndern.<\/p>\n \u201eIch bin \u00fcberzeugt, dass wir erneut vor einer Weichenstellung unserer Branche stehen. Chemie 4.0 dr\u00fcckt dies aus und ist mehr als nur die weitere Digitalisierung der chemischen Industrie\u201c, betonte VCI-Pr\u00e4sident Bock. \u201eChemie 4.0 steht f\u00fcr die Strategie, durch Innovationen auf allen Ebenen nachhaltiges Wachstum f\u00fcr die Branche zu erzeugen. Mit Chemie 4.0 arbeiten wir daran, dass wir unsere globale Top-Position weiterhin behaupten \u2013 und so unseren Beitrag zum Standort Deutschland auch in Zukunft leisten werden.\u201c<\/p>\n Die intensive Nutzung von digitalen Daten und die zunehmende horizontale Vernetzung von Wertsch\u00f6pfungsketten ver\u00e4ndern das Zusammenspiel der Unternehmen \u00fcber Branchen hinweg. Die Chemie ist Teil dieser Entwicklung: Vorausschauende Steuerung der Anlagen durch \u201ePredictive Maintenance\u201c, punktgenauer Einsatz von Pflanzenschutz- und D\u00fcngemitteln in der Landwirtschaft durch \u201eDigital Farming\u201c oder bessere Steuerung der Logistik sind nur einige Beispiele f\u00fcr Anwendungsfelder, bei denen digitalisierte Informationen zur Steigerung der Kosten- und Ressourceneffizienz bereits genutzt werden. Auch Forschung und Entwicklung profitieren stark von den Auswertungsm\u00f6glichkeiten gro\u00dfer Datenmengen. Mit Chemie 4.0, so der VCI, will die Branche zudem ihre Funktion in den Wertsch\u00f6pfungsketten weiterentwickeln. Das Ziel: Nicht nur Lieferant von Vorleistungen zu sein, sondern sich als Anbieter von ganzheitlichen L\u00f6sungen f\u00fcr die Kunden zu etablieren. 3D-Druck ist hier ein Beispiel f\u00fcr ein neues Gesch\u00e4ftsmodell.<\/p>\n \u201eUnter Chemie 4.0 verstehen wir mehr, als nur die Chancen zu nutzen, die sich durch die Digitalisierung er\u00f6ffnen. Nachhaltigkeit wird zum umfassenden Leitbild und Zukunftskonzept f\u00fcr das Handeln der Branche. Das unterstreicht unsere Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3\u201c, betonte Bock. Dazu geh\u00f6re, dass die Chemie eine wichtige Funktion in einer Kreislaufwirtschaft durch die Wiederverwertung kohlenstoffhaltiger Abf\u00e4lle \u00fcbernehmen k\u00f6nne. Aber auch die mittelfristige Perspektive, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in Kombination mit CO2<\/sub> f\u00fcr die Produktion von Grundchemikalien einzusetzen.<\/p>\n Hinweis: Eine interaktive \u00dcbersicht mit mehr Informationen zu den vier Entwicklungsstufen Chemie 1.0 bis 4.0 seit 1865 finden Sie auf VCI-Online hier: bit.ly\/chemie-1-0-bis-4-0<\/a><\/span><\/strong><\/p>\n <\/p>\n Bildquelle: bran-wirt-20726883-fotolia<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Durchwachsenes Jahr f\u00fcr die deutsche Chemie Produktion steigt um 0,5 Prozent, Branchenumsatz sinkt um 3 Prozent Investitionen mit 7,1 Milliarden Euro auf hohem Niveau stabil Besch\u00e4ftigung [\u2026]<\/span><\/p>\n","protected":false},"author":8,"featured_media":4732,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"ngg_post_thumbnail":0,"footnotes":""},"categories":[889,1071,711,581],"tags":[486,695,692,241,109,693,694],"class_list":["post-5273","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-889","category-bpi-landesverband-bayern","category-gesundheitspolitik","category-industriepolitik","tag-beschaeftigung","tag-jahresbilanz-2016","tag-kurt-bock","tag-umsatz","tag-vci","tag-vci-praesident-bock","tag-wirtschaftsprognose"],"acf":[],"yoast_head":"\n
\n183 Milliarden Euro.<\/p>\n <\/h3>\n
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