{"id":4628,"date":"2015-09-22T15:52:36","date_gmt":"2015-09-22T13:52:36","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=4628"},"modified":"2020-11-05T14:23:20","modified_gmt":"2020-11-05T13:23:20","slug":"innovationen-den-weg-ebnen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/innovationen-den-weg-ebnen\/","title":{"rendered":"Innovationen den Weg ebnen"},"content":{"rendered":"
Neue Studie von IW Consult und Santiago<\/p>\n
Was muss getan werden, um Innovationen in der chemischen Industrie zu f\u00f6rdern? Was steht dem entgegen? Antworten auf diese Fragen gibt eine neue Studie von IW Consult und der Unternehmensberatung Santiago im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Knapp 200 Unternehmen aus Deutschlands drittgr\u00f6\u00dfter Branche hatten sich hieran beteiligt. Das Ergebnis: In den Unternehmen muss vor allem die Innovationskultur weiter gef\u00f6rdert werden. Gleichzeitig gilt es, unn\u00f6tige B\u00fcrokratie abzubauen und komplexe Regulierungen zu vereinfachen. Dabei erschweren interne und externe H\u00fcrden die Forschung und Entwicklung in der Chemie etwa im gleichen Ma\u00dfe.<\/p>\n
\u201eDeutschland ist ein guter Standort f\u00fcr die chemisch-pharmazeutische Industrie. Doch L\u00e4nder wie China, Indien und Korea holen als Forschungsstandorte rasch auf. Unternehmen und Politik m\u00fcssen gemeinsam daf\u00fcr sorgen, dass Deutschland auch in Zukunft ein attraktiver, leistungsstarker Innovationsstandort bleibt\u201c, sagte VCI-Pr\u00e4sident Dr. Marijn Dekkers bei der Vorstellung der Studie \u201eInnovationen den Weg ebnen\u201c in Frankfurt.<\/p>\n
Innovationskultur der Branche verbessern<\/strong><\/p>\n Als gr\u00f6\u00dftes internes Hemmnis identifiziert die Studie die innerbetriebliche Innovationskultur. Als Gr\u00fcnde gaben die Firmen unter anderem eine zu hohe Zahl an Projekten, innerbetriebliche B\u00fcrokratie und lange Entscheidungswege an. F\u00fcr gut ein Drittelsind die Abl\u00e4ufe zu wenig auf solche Innovationen ausgerichtet, die einen Markt komplett ver\u00e4ndern k\u00f6nnen.<\/p>\n Die Autoren der Studie empfehlen eine klare und langfristig angelegte Innovationsstrategie sowie ein klares Produktportfolio. Sie empfehlen einen st\u00e4rkeren Fokus auf disruptive Innovationen und neuartige Gesch\u00e4ftsmodelle. Eine auf Innovationen ausgerichtete Unternehmenskultur muss durch die Unternehmensleitung vorgelebt, Freir\u00e4ume zur Verf\u00fcgung gestelltund Personalsysteme angepasst werden. Unternehmen sollten mehr Kooperationen wagen und sich an interessanten Start-ups beteiligen.<\/p>\n Regulierung und B\u00fcrokratie sind Innovationshemmnisse Nummer 1<\/strong><\/p>\n Eine weitere Kernaussage der Studie: Eine Mehrzahl der Unternehmen stuft die Komplexit\u00e4t der Regulierung in Deutschland h\u00f6her ein als in anderen Nationen. Vor allem aufwendige Zulassungs- und Genehmigungsverfahren f\u00fcr Chemieprodukte und die damit verbundenen Kosten \u00fcberfordern den Mittelstand.<\/p>\n Im Detail zeigt die Studie, dass Zulassungs- und Genehmigungsverfahren f\u00fcr mehr als die H\u00e4lfte der Unternehmen mit starken oder mittelstarken Innovationshemmnissen verbunden sind. Regulatorische H\u00fcrden belasten dabei vor allem Pharma- und Pflanzenschutzunternehmen. Auch die europ\u00e4ische Chemikalienverordnung REACH erschwert Innovationen: Knapp die H\u00e4lfte der Firmen erlebt Beeintr\u00e4chtigungen durch die Kosten und den personellen Aufwand, die mit REACH verbunden sind.<\/p>\n Mittelstand sp\u00fcrt Engpass an Fachkr\u00e4ften<\/strong><\/p>\n Die Analyse von IW Consult und Santiago widmet sich auch dem Thema Fachkr\u00e4ftemangel: Vor allem der Mittelstand sp\u00fcrt den Engpass an Fachkr\u00e4ften schon heute. Finanzierung und F\u00f6rderung unterst\u00fctzen Innovationen zu wenig<\/strong><\/p>\n Um die Finanzierung von Innovationen \u2013 vor allem im Mittelstand und bei Start-ups \u2013 zu st\u00e4rken, halten die Autoren der Studie eine steuerliche Forschungsf\u00f6rderung und eine unkomplizierte Projektf\u00f6rderung f\u00fcr kleine und mittlere Unternehmen f\u00fcr genauso wichtig wie bessere Finanzierungsm\u00f6glichkeiten von Unternehmensgr\u00fcndern durch Wagniskapitel. Die Studie liefert hierzu Fakten: Gut ein Drittel der Unternehmen empfinden eine fehlende steuerliche Forschungsf\u00f6rderung als ein starkes oder mittleres Innovationshemmnis. Nach der Finanzierung befragt, antworteten ein F\u00fcnftel der Unternehmen, dass unterentwickelte Risikokapitalm\u00e4rkte f\u00fcr sie ein Innovationshemmnis seien.<\/p>\n Mehr gesellschaftliche Akzeptanz f\u00fcr Innovationen n\u00f6tig<\/strong><\/p>\n Besonders beim Thema gesellschaftliche Akzeptanz besteht Handlungsbedarf, das belegen die Ergebnisse der Studie ebenfalls: Ein Drittel der Unternehmen w\u00fcnscht sich mehr politische und gesellschaftliche Akzeptanz ihrer Innovationsleistung. \u201eDas ist aber nichts, was sich einseitig einfordern l\u00e4sst. Das ist etwas, das wir kontinuierlich im Dialog erarbeiten m\u00fcssen\u201c, betonte Dekkers und sagte weiter: \u201eDer \u00f6ffentliche Diskurs kann manchmal unbequem sein, aber er ist unverzichtbar. Unternehmen, Verb\u00e4nde, Wissenschaft m\u00fcssen mit der Bev\u00f6lkerung einen fr\u00fchzeitigen, transparenten Austausch \u00fcber neue Technologien f\u00fchren. Der Politik kommt dabei eine wichtige Rolle als Moderator zu.\u201c<\/p>\n Zur Studie<\/strong><\/p>\n An der Umfrage nahmen fast 200 Unternehmen teil. Zus\u00e4tzlich wurden rund 70 Experten, Kunden und Kooperationspartner in der Wissenschaft f\u00fcr die Studie befragt. Sie deckt damit auf repr\u00e4sentative Weise die ganze Breite der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland ab.<\/p>\n Die Studie zum Download finden Sie hier:<\/p>\n
\nEin Viertel der Unternehmen mit weniger als 1.000 Besch\u00e4ftigten leidet unter dem akademischen Fachkr\u00e4ftemangel \u2013 einige auch unter Engp\u00e4ssen bei nicht akademischem Personal. Die Autoren der Studie pl\u00e4dieren deshalb f\u00fcr mehr mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht. Au\u00dferdem m\u00fcsse Deutschland auch die Zuwanderung hochqualifizierter Fachkr\u00e4fte erleichtern und f\u00f6rdern.<\/p>\n