Ein Kompromiss ist, wenn alle unzufrieden sind lautet ein bekanntes Bonmot. Keiner m\u00f6chte einen Kompromiss, jeder will seine Interessen durchgesetzt haben. Wir k\u00f6nnen also gespannt sein, was der Dialogprozess der bayerischen Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner in den n\u00e4chsten drei Monaten f\u00fcr Ergebnisse bringt. Geladen sind Vertreter aus fast allen gesellschaftlichen Gruppierungen: Vogelschutz und BUND ebenso wie Kirchen, Forscher oder B\u00fcrgerinitiativen f\u00fcr Solarstrom und gegen Stromtrassen, f\u00fcr und gegen Windstrom sowie Vertreter der Wirtschaft und Industrie, um nur einige zu nennen. Alle sollen ihre Sicht auf die „Notwendigkeiten“ im Rahmen der Energiewende darlegen k\u00f6nnen.
\nH\u00e4ngt die Zukunft des Industriestandorts Bayern nun an der Meinung all dieser h\u00f6chst unterschiedlichen Interessensgruppen oder z\u00e4hlt das Ausma\u00df m\u00f6glicher Folgen einer Fehlentscheidung? Die Industrie als Motor der Wirtschaft, als Stabilit\u00e4ts- und Wohlstandsgarant, als Arbeitgeber, Steuerzahler und \u2013 vor allem \u2013 als gr\u00f6\u00dfter Stromverbraucher muss eine deutlich st\u00e4rkere Gewichtung in der Diskussion bekommen. Es w\u00e4re fatal wenn reihenweise Firmen mit hohem Stromverbrauch in Deutschland nicht mehr wettbewerbsf\u00e4hig sind, ganze Wertsch\u00f6pfungsketten in Gefahr geraten und eine Vielzahl von Arbeitspl\u00e4tzen verloren gehen. Ein Dialog kann sicher helfen, Verst\u00e4ndnisbarrieren abzubauen. Hoffen wir also, dass die Belange der Industrie beim Dialogprozess den ihnen zukommenden Stellenwert erhalten. Hier ist auch politische F\u00fchrung gefragt. Wir werden als Bayerische Verb\u00e4nde unseren Beitrag dazu leisten. Denn am Ende darf es keinen faulen Kompromiss zu Lasten von Besch\u00e4ftigung, Wohlstand und sozialem Frieden geben.<\/p>\n
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