{"id":4034,"date":"2015-02-09T11:08:43","date_gmt":"2015-02-09T10:08:43","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=4034"},"modified":"2020-11-05T13:29:48","modified_gmt":"2020-11-05T12:29:48","slug":"bayerische-chemieverbaende-und-ig-bce-fordern-investitionssicherheit-jetzt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/bayerische-chemieverbaende-und-ig-bce-fordern-investitionssicherheit-jetzt\/","title":{"rendered":"Bayerische Chemieverb\u00e4nde und IG BCE fordern Investitionssicherheit \u2013 jetzt!"},"content":{"rendered":"

M\u00fcnchen, 09.02.2015 – Bayern und damit auch die bayerische chemische Industrie mit den dort besch\u00e4ftigten rund 80.000 Menschen ist in besonderem Ma\u00dfe von der Energiewende betroffen. Denn Energie ist f\u00fcr unsere Branche nicht nur Kostenfaktor, sondern ein \u00e4u\u00dferst wichtiger Rohstoff.<\/strong><\/p>\n

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In den letzten Wochen hat das bayerische Wirtschafts- und Energieministerium unter der F\u00fchrung von Staatsministerin Aigner einen Dialogprozess zur Energiewende organisiert und f\u00fcr einen offenen und fairen Austausch der Argumente verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen gesorgt. Dieser Dialogprozess hat zu mehr gegenseitigem Verst\u00e4ndnis gef\u00fchrt, aber auch die Realit\u00e4ten aufgezeigt.<\/p>\n

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Und diese Realit\u00e4ten machen uns gro\u00dfe Sorgen:<\/p>\n

\u2022 Die L\u00fccke der gesicherten Leistung steigt in Bayern bis 2023 auf ca. 5 GW und bei der Strommenge (Arbeit) auf ca. 40 TWh.<\/p>\n

\u2022 Weder die diskutierten M\u00f6glichkeiten der Energieeinsparung und -effizienz noch der Einsatz von Speichertechnologien bieten auf absehbare Zeit eine L\u00f6sung.<\/p>\n

Aus unserer Sicht m\u00fcssen die f\u00fcr das Ende des Energiedialogs angek\u00fcndigten Entscheidungen \u00fcber ein bayerisches Gesamtkonzept, das dann wie geplant auf Bundesebene eingebracht werden soll, jetzt getroffen werden. Nur so kann das Vertrauen der Unternehmen bei anstehenden Investitionsentscheidungen in den Standort Bayern gesichert bzw. wieder hergestellt werden.<\/p>\n

Ein weiteres Verz\u00f6gern der notwendigen Entscheidungen erh\u00f6ht die bereits jetzt bestehende massive Verunsicherung und fehlende Planungssicherheit der bayerischen Wirtschaft und w\u00e4re im Hinblick auf zuk\u00fcnftige Investitionen f\u00fcr unsere Unternehmen absolut untragbar.<\/p>\n

Es geht im Ergebnis um die Zukunft des Industriestandorts Bayern!<\/p>\n

Gemeinsam mit der IG BCE Bayern haben wir unseren Standpunkt zum Abschluss des Energiedialogs in Bayern formuliert. Denn am Ende geht es auch um eine Vielzahl gut bezahlter sicherer Arbeitspl\u00e4tze in einer innovativen, zukunftsorientierten Industrie, die \u00fcber Wertsch\u00f6pfungsketten in besonderem Ma\u00dfe mit anderen Wirtschaftszweigen sowie Handwerk und Dienstleistungen verbunden ist.<\/p>\n

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Der Inhalt der gemeinsamen Erkl\u00e4rung lautet wie folgt:<\/strong><\/p>\n

Gemeinsame Erkl\u00e4rung der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde und der IG BCE Bayern zum Abschluss des Bayerischen Energiedialogs<\/em><\/p>\n

In den n\u00e4chsten Tagen und Wochen werden wichtige Weichen f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Energieversorgung Bayerns gestellt. Es geht um den Industriestandort Bayern! Im Hinblick auf zuk\u00fcnftige Investitionen und die Schaffung und den Erhalt von Arbeitspl\u00e4tzen brauchen unsere Unternehmen wieder Vertrauen in eine sichere und bezahlbare Stromversorgung!<\/em><\/p>\n

Bayern ist in besonderem Ma\u00dfe von den Auswirkungen der Energiewende betroffen. Derzeit stammen noch knapp 50 % des Stroms in Bayern aus Kernkraftwerken. Durch den Atomausstieg steigt die L\u00fccke bei der gesicherten Leistung in Bayern bis 2023 auf ca. 5 Gigawatt und bei der Strommenge (Arbeit) auf ca. 40 Terrawattstunden.<\/em>
\nDurch die Effekte des EEG sind konventionelle Ersatzkraftwerke nicht rentabel, gleichzeitig werden Leitungskapazit\u00e4ten im Rahmen der Energiewende unzureichend, um k\u00fcnftig die Versorgungssicherheit mit bezahlbarer Energie zu gew\u00e4hrleisten. Wird die Energiewende wie geplant, aber ohne \u00dcbertragungsnetzausbau fortgesetzt, drohen in Deutschland zwei unterschiedliche Preiszonen mit billigem Strom im Norden und teurem Strom im S\u00fcden. Auch die Frage der Versorgungssicherheit f\u00fcr Bayern bleibt dann unbeantwortet.<\/em><\/p>\n

Bayern ist ein Industrieland. Der hohe Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt ist der wesentliche Grund und Garant f\u00fcr gut bezahlte Besch\u00e4ftigung, Wohlstand und sozialen Frieden in unserem Land.<\/em><\/p>\n

Die international erfolgreiche chemische Industrie in Bayern bietet direkt ca. 80.000 Menschen sichere und zukunftsorientierte Arbeitspl\u00e4tze. Sie ist \u00fcber Wertsch\u00f6pfungsketten au\u00dferdem in besonderem Ma\u00dfe mit anderen Wirtschaftszweigen sowie Handwerk und Dienstleistung verbunden und deshalb ein wichtiger Faktor f\u00fcr den gesamten Wirtschaftsstandort Bayern.<\/em><\/p>\n

Mit ihren technologischen Innovationen leistet die chemische Industrie einen entscheidenden Beitrag zu alternativer Energieerzeugung (wie z.B. Wind und Solar), Energieeinsparung und Energieeffizienz (neue Materialien f\u00fcr D\u00e4mmung, Leichtbau, etc.) sowie Energiespeicherung (Batterien, Power-to-Gas, etc.) und macht so eine erfolgreiche Energiewende \u00fcberhaupt erst m\u00f6glich.<\/em><\/p>\n

Die chemische Industrie ist jedoch mit ihrer Produktion auch energieintensiv und ben\u00f6tigt deshalb eine sichere Stromversorgung \u2013 ohne Schwankungen und Ausf\u00e4lle, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr!<\/em><\/p>\n

Und sie steht kostenseitig im internationalen Wettbewerb und ist deshalb existentiell auf international wettbewerbsf\u00e4hige Energiepreise angewiesen.<\/em><\/p>\n

In den letzten Wochen hat die Bayerische Staatsregierung bzw. das bayerische Wirtschafts-und Energieministerium unter der F\u00fchrung von Staatsministerin Ilse Aigner einen Dialogprozess zur Energiewende organisiert und f\u00fcr einen offenen und fairen Austausch der Argumente verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen gesorgt. Dieser Dialogprozess hat zu mehr gegenseitigem Verst\u00e4ndnis gef\u00fchrt, aber auch die Realit\u00e4ten aufgezeigt und basierend auf Sachargumenten und Fakten den weiteren Weg in der Energiepolitik skizziert.<\/em><\/p>\n

Wir teilen die Erkenntnisse des Prozesses und fordern daher zur nachhaltigen Sicherung des Industriestandorts Bayern:<\/em><\/p>\n