{"id":305043,"date":"2024-06-27T14:03:00","date_gmt":"2024-06-27T12:03:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=305043"},"modified":"2024-06-27T14:03:00","modified_gmt":"2024-06-27T12:03:00","slug":"tarifrunde-chemie24-tarifabschluss-erzielt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/tarifrunde-chemie24-tarifabschluss-erzielt\/","title":{"rendered":"Tarifrunde #Chemie24: Tarifabschluss erzielt"},"content":{"rendered":"

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IGBCE und BAVC haben sich auf ein zweistufiges Tarifpaket verst\u00e4ndigt, das den Unternehmen Planungssicherheit bis ins erste Quartal 2026 garantiert. Die Besch\u00e4ftigten erhalten 2,0 Prozent mehr Geld ab 1. September 2024 sowie weitere 4,85 Prozent ab 1. April 2025. Die Laufzeit betr\u00e4gt 20 Monate. Die zweite Stufe der Entgelterh\u00f6hung ist flexibilisiert; sie kann aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden um bis zu drei Monate verschoben werden. Zur St\u00e4rkung der beiderseitigen Tarifbindung haben sich IGBCE und BAVC darauf verst\u00e4ndigt, den sozialpartnerschaftlichen Kurs der Branche fortzusetzen und gewerkschaftliches Engagement st\u00e4rker zu honorieren. Dar\u00fcber hinaus wird der Bundesentgelttarifvertrag, der insbesondere die Eingruppierung der Besch\u00e4ftigten regelt, schrittweise modernisiert. Die Einigung gilt f\u00fcr 1.700 Betriebe mit 585.000 Besch\u00e4ftigten.<\/h4>\n

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BAVC-Pr\u00e4sidentin Scharpwinkel: \u201eEine gute Sozialpartnerschaft auch unter schwierigen Rahmenbedingungen\u201c<\/strong><\/h5>\n

\u201eWir haben eine sehr schwierige Tarifrunde in der dritten bundesweiten Verhandlung gemeinsam abschlie\u00dfen k\u00f6nnen\u201c, kommentiert BAVC-Pr\u00e4sidentin Katja Scharpwinkel. \u201eStandort und Besch\u00e4ftigung in Deutschland stehen vor gro\u00dfen strukturellen Herausforderungen, die unsere Branche meistern muss. F\u00fcr diesen hart erarbeiteten Kompromiss mussten sich beide Seiten erheblich aufeinander zubewegen. Aber es wird deutlich, was wir durch eine gute Sozialpartnerschaft auch unter schwierigen Rahmenbedingungen leisten k\u00f6nnen. Es geht darum, Unternehmen und Besch\u00e4ftigten Sicherheit und Perspektiven zu geben. Darauf k\u00f6nnen wir aufbauen, um die Transformation zu einer nachhaltigen Chemie-Industrie erfolgreich zu gestalten.\u201c<\/p>\n

Arbeitgeber-Verhandlungsf\u00fchrer B\u00fcrk: \u201eTragf\u00e4higer Kompromiss\u201c<\/strong><\/h5>\n

\u201eDieser Tarifabschluss ist ein tragf\u00e4higer Kompromiss, der die Interessen beider Seiten ber\u00fccksichtigt. In der Entgeltfrage gehen wir zweifellos an die Grenze der Belastbarkeit. Aber wir verbinden langfristige Planungssicherheit mit Flexibilit\u00e4t f\u00fcr Unternehmen in einer kritischen Lage\u201c, fasst BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer Matthias B\u00fcrk zusammen. \u201eBesonders viel Fingerspitzengef\u00fchl haben wir bei der Frage gebraucht, wie wir die Tarifbindung auf beiden Seiten st\u00e4rken. F\u00fcr uns ist wichtig, dass wir das Prinzip \u201aGleicher Lohn f\u00fcr gleiche Arbeit\u2018 nicht antasten und so das Risiko einer Spaltung der Belegschaften minimieren. Indem wir unsere Schlichtungsregelung unver\u00e4ndert fortf\u00fchren und gewerkschaftliches Engagement sp\u00fcrbar wertsch\u00e4tzen, zeigen wir unmissverst\u00e4ndlich, dass die Chemie ihrem sozialpartnerschaftlichen Kurs treu bleibt.\u201c<\/p>\n

Entgelt: 2,0 Prozent ab 1.9.2024 und 4,85 Prozent ab 1.4.2025 \/ Laufzeit 20 Monate<\/strong><\/h5>\n

Der Entgeltkompromiss sieht vor, dass die Entgelte ab 1. September 2024 in der ersten Stufe um 2,0 Prozent erh\u00f6ht werden. Die zweite Stufe der Entgelterh\u00f6hung greift ab 1. April 2025 und betr\u00e4gt 4,85 Prozent. Die Ausbildungsverg\u00fctungen steigen entsprechend. Die Gesamtlaufzeit betr\u00e4gt 20 Monate bis Ende Februar 2026.<\/p>\n

Entlastung f\u00fcr Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten<\/strong><\/h5>\n

F\u00fcr Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sieht der Tarifvertrag Entlastungen vor. Die zweite Stufe der Entgelterh\u00f6hung ist flexibilisiert. Sie kann aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden um bis zu drei Monate verschoben werden. Bei roten Zahlen wird die Entgelterh\u00f6hung um zwei Monate verschoben, bei einer Nettoumsatzrendite unter drei Prozent um einen Monat. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung sind drei Monate Verschiebung m\u00f6glich.<\/p>\n

St\u00e4rkung der beiderseitigen Tarifbindung <\/strong><\/h5>\n

Zur St\u00e4rkung der Tarifbindung auf beiden Seiten haben sich IGBCE und BAVC darauf verst\u00e4ndigt, den sozialpartnerschaftlichen Kurs der Branche fortzusetzen und gewerkschaftliches Engagement st\u00e4rker zu honorieren. Mit der unver\u00e4nderten Fortschreibung der chemie-spezifischen Schlichtungsregelung setzen IGBCE und BAVC weiter auf einen dezidiert sozialpartnerschaftlichen Interessenausgleich. Im Unterschied zu anderen Branchen ist in der Chemie-Schlichtungsregelung weiterhin kein externer Schlichter vorgesehen. Ein mit Mehrheit verabschiedeter Schlichtungsspruch ist unmittelbar als Tarifvertrag verbindlich. Bis zum erfolglosen Abschluss einer Schlichtung gilt Friedenspflicht. Die Schlichtungsvereinbarung kann nicht vor Ende 2026 gek\u00fcndigt werden.<\/p>\n

Im Gegenzug erhalten aktive Mitglieder der IGBCE ab 2025 einen Zeitausgleich im Umfang von einem Arbeitstag pro Jahr f\u00fcr ihr gewerkschaftliches Engagement. F\u00fcr 10, 25, 40 oder 50 Jahre Gewerkschaftsmitgliedschaft erhalten aktive IGBCE-Mitglieder im entsprechenden Jahr zudem einen Zeitausgleich von einem weiteren Arbeitstag. So soll dem Einsatz f\u00fcr Sozialpartnerschaft und Tarifbindung Rechnung getragen werden, wie er durch das gewerkschaftliche Engagement zum Ausdruck kommt.<\/p>\n

Update f\u00fcr den BETV sowie Modernisierung der Tarifvertr\u00e4ge schrittweise bis 2030<\/strong><\/h5>\n

Bei dem f\u00fcr die Eingruppierung der Besch\u00e4ftigten ausschlaggebenden Bundesentgelttarifvertrag (BETV) haben sich IGBCE und BAVC auf erste Modernisierungsschritte verst\u00e4ndigt. So ist ab 1. September 2024 die Textform ausreichend statt der bisher notwendigen Schriftform. Damit k\u00f6nnen etwa Entgeltabrechnungen digital ausgegeben werden. Auch wurden Berufsbezeichnungen aktualisiert und Regelungen zur H\u00f6hergruppierung angepasst. Au\u00dferdem ist die Nutzung des Entgeltkorridors, mit dem die Entgelte mit Zustimmung der Tarifparteien um bis zu zehn Prozent abgesenkt werden k\u00f6nnen, k\u00fcnftig unbefristet m\u00f6glich. Das er\u00f6ffnet Unternehmen mit strukturellen Problemen mehr Planungssicherheit.<\/p>\n

Zudem starten IGBCE und BAVC einen strategischen Prozess zur Modernisierung der Tarifvertr\u00e4ge der chemischen Industrie. Ziel ist es, die tarifvertraglichen Regelungen bis zum Jahr 2030 an die Herausforderungen der sich stetig \u00e4ndernden Arbeitswelt und die strukturellen Ver\u00e4nderungen in der Branche anzupassen. Perspektivisch sollen die Chemie-Tarifvertr\u00e4ge einfacher werden, indem Komplexit\u00e4t und Regelungstiefe reduziert werden. Im Rahmen des Prozesses sollen auch die regional erarbeiteten Vorschl\u00e4ge zur St\u00e4rkung der beiderseitigen Tarifbindung aufgegriffen werden.<\/p>\n

Talent-Sharing f\u00fcr die Chemie-Branche: Online-Plattform sichert Fachkr\u00e4fte in der Transformation<\/strong><\/h5>\n

In Zeiten der Transformation investieren IGBCE und BAVC zus\u00e4tzlich in die Fachkr\u00e4ftesicherung der Chemie- und Pharmabranche. \u00dcber den Unterst\u00fctzungsverein der Chemischen Industrie (UCI) f\u00f6rdern die Chemie-Sozialpartner bundesweit die Einrichtung regionaler Fachkr\u00e4fteradare. Dabei handelt es sich um eine Online-Plattform, bei der Betriebe ihre Mitarbeitenden und Ausbildungsabsolventen, die sie nicht mehr besch\u00e4ftigen k\u00f6nnen, anderen Unternehmen in der Branche weiterempfehlen, die nach Fachkr\u00e4ften suchen. So k\u00f6nnen Talente in der chemisch-pharmazeutischen Industrie gehalten und die Sozialpartnerschaft gest\u00e4rkt werden. Die Idee eines Fachkr\u00e4fteradars wurde urspr\u00fcnglich von HessenChemie f\u00fcr Ausbildungsabsolventen zusammen mit dem Anbieter stafftastic entwickelt und pilotiert, in der Folge vom Landesausschuss der ChemieArbeitgeber NRW aufgegriffen und um zus\u00e4tzliche Zielgruppen erweitert.<\/p>\n<\/div>\n

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Mehr Informationen zur Tarifrunde #Chemie24 unter www.bavc.de\/tarifrunde<\/a><\/span><\/p>\n<\/div>\n

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Bildquelle-Titel und Grafik: BAVC<\/em>[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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