{"id":304936,"date":"2024-04-11T09:31:53","date_gmt":"2024-04-11T07:31:53","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=304936"},"modified":"2024-04-11T09:31:53","modified_gmt":"2024-04-11T07:31:53","slug":"krisen-tarifrunde-chemie24-gemeinsam-aus-dem-krisenmodus-herausbewegen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/krisen-tarifrunde-chemie24-gemeinsam-aus-dem-krisenmodus-herausbewegen\/","title":{"rendered":"Krisen-Tarifrunde #Chemie24: Gemeinsam aus dem Krisenmodus herausbewegen"},"content":{"rendered":"
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Die Gewerkschaft fordert f\u00fcr die 585.000 Besch\u00e4ftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie im Wesentlichen folgende Punkte:<\/p>\n
Der Forderungsbeschluss der Bundestarifkommission bildet die Grundlage f\u00fcr die Tarifverhandlungen beider Seiten, die in der kommenden Woche auf regionaler Ebene beginnen.<\/p>\n
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\u201eEs ist h\u00f6chste Zeit, dass die IGBCE die kritische Lage der gesamten Branche anerkennt und sieht, dass wir uns nur gemeinsam aus dem Krisenmodus herausbewegen k\u00f6nnen\u201c, fordert BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer Matthias B\u00fcrk vor dem Auftakt der Chemie-Tarifverhandlungen in der kommenden Woche. \u201eBislang redet sich die Gewerkschaft die Lage sch\u00f6n, um eine Entgeltforderung zu rechtfertigen, die mit der wirtschaftlichen Situation nicht in Einklang zu bringen ist. Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine ist die Produktion von Chemie und Pharma in Deutschland um 9 Prozent geschrumpft. Der Umsatz liegt mit minus 10 Prozent noch tiefer in den roten Zahlen. Wir verlieren Boden in Sachen Wettbewerbsf\u00e4higkeit und haben 2023 nicht mehr produziert als 2005.\u201c<\/p>\n
Auch sei derzeit kein Aufschwung in Sicht. \u201eDie Forderung der IGBCE ist weder krisengerecht noch finanzierbar. Wo keine Zuw\u00e4chse sind, k\u00f6nnen wir keine verteilen. Wir m\u00fcssen dem Schutz des Standorts Deutschland oberste Priorit\u00e4t einr\u00e4umen und die begonnene De-Industrialisierung gemeinsam stoppen. So sichern wir Besch\u00e4ftigung. Eine Branche in der Krise braucht einen Tarifabschluss f\u00fcr die Krise\u201c, so B\u00fcrk.<\/p>\n
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Hinzu kommt, dass die Entgelte zu Jahresbeginn bereits um 3,25 Prozent erh\u00f6ht wurden. Weitere 1.500 Euro steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld gab es in diesem Jahr obendrauf. Die Inflationsprognose liegt aktuell bei 2,3 Prozent. B\u00fcrk: \u201eDie Besch\u00e4ftigten werden 2024 ohne jede weitere Tariferh\u00f6hung real mehr Geld in der Tasche haben.\u201c Ohnehin sei die Chemie- und Pharmaindustrie unver\u00e4ndert eine Hochlohn-Branche, in der es keinen Nachholbedarf bei den Entgelten oder anderen tariflichen Leistungen gibt. Im Schnitt verdienen Tarifbesch\u00e4ftigte in unserer Branche 73.000 Euro j\u00e4hrlich (Vollzeit). Der Anstieg der tariflichen Leistungen liegt mit plus 48 Prozent seit 2010 deutlich \u00fcber dem Preisanstieg im selben Zeitraum (plus 36 Prozent).<\/p>\n
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BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer B\u00fcrk bekr\u00e4ftigt zugleich das Interesse der Chemie-Arbeitgeber an einer St\u00e4rkung der Chemie-Sozialpartnerschaft. \u201eWir stehen zu dem gemeinsamen Ziel, die Tarifbindung auf beiden Seiten zu steigern. Die geforderte Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern lehnen wir allerdings ab. Eine Differenzierung nach Gewerkschaftszugeh\u00f6rigkeit spaltet die Belegschaften und findet auf Arbeitgeberseite keine Akzeptanz. Dadurch drohen Austritte aus den Arbeitgeberverb\u00e4nden und damit eine Schw\u00e4chung der Tarifbindung. Die Arbeitgeber haben ihrerseits mehrere Angebote entwickelt, um die Tarifbindung auf beiden Seiten zu st\u00e4rken. Diese gilt es nun ernsthaft zu pr\u00fcfen.\u201c<\/p>\n
Einer Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags stehen die Arbeitgeber grunds\u00e4tzlich offen gegen\u00fcber. \u201eAllerdings d\u00fcrfen keine zus\u00e4tzlichen Kosten durch die Hintert\u00fcr entstehen\u201c, betont B\u00fcrk. \u201eDie Arbeitgeber streben seit Langem eine Entschlackung der Chemie-Tarifvertr\u00e4ge an, um deren Anwendung schneller, flexibler und einfacher zu machen. Wir werden eine Reihe von Vorschl\u00e4gen in die Diskussion einbringen, die die Komplexit\u00e4t reduzieren und den Chemie-Tarif attraktiver machen k\u00f6nnen. Stichwort: Entb\u00fcrokratisierung \u00fcberall!\u201c<\/p>\n
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Die Tarifverhandlungen f\u00fcr die 585.000 Besch\u00e4ftigten in den 1.700 Betrieben der Chemie- und Pharmaindustrie beginnen am 15. April 2024 mit den Verhandlungen auf regionaler Ebene. Den Anfang unter den bundesweit neun Tarifbezirken macht Rheinland-Pfalz.<\/p>\n
In Bayern finden die Verhandlungen am 25. April 2024 statt.<\/strong><\/p>\n Der aktuell noch geltende Tarifvertrag \u2013 und mit ihm die Friedenspflicht \u2013 l\u00e4uft am 30. Juni aus.<\/p>\n <\/p>\n