{"id":304811,"date":"2024-01-30T13:08:38","date_gmt":"2024-01-30T12:08:38","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=304811"},"modified":"2024-01-30T13:08:38","modified_gmt":"2024-01-30T12:08:38","slug":"tarifrunde-chemie24-igbce-forderungsempfehlung-weder-krisengerecht-noch-finanzierbar","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/tarifrunde-chemie24-igbce-forderungsempfehlung-weder-krisengerecht-noch-finanzierbar\/","title":{"rendered":"Tarifrunde #Chemie24 – IGBCE-Forderungsempfehlung: Weder krisengerecht noch finanzierbar"},"content":{"rendered":"
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\u201eDie Forderungen der IGBCE f\u00fcr die kommende Tarifrunde sind weder krisengerecht noch finanzierbar\u201c, kritisiert BAVC-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Klaus-Peter Stiller die heute vorgelegte Forderungsempfehlung der Gewerkschaft. \u201eDie Branchendaten sprechen eine deutliche Sprache: 2023 ist die Produktion erneut eingebrochen, um weitere 8 Prozent. Die Produktion am Standort Deutschland ist damit in vier der letzten f\u00fcnf Jahre geschrumpft. Der Branchenumsatz lag mit minus 12 Prozent noch tiefer in den roten Zahlen. In weiten Teilen der chemischen Industrie ging die Besch\u00e4ftigung in den vergangenen Monaten zur\u00fcck.\u201c<\/strong><\/p>\n \u201eAuch im laufenden Jahr ist kein Wachstum in Sicht, im Gegenteil: 2024 steuert die Chemie auf eine Krisen-Tarifrunde zu\u201c, betont Stiller. \u201eWo keine Zuw\u00e4chse sind, k\u00f6nnen wir auch keine verteilen. Wir stehen vor der gewaltigen Aufgabe, unsere Branche durch eine tiefgreifende Krise zu steuern und zeitgleich die Jahrhundertaufgabe Transformation zu bew\u00e4ltigen.\u201c<\/p>\n Gewerkschaft und Arbeitgeber seien in der Pflicht, die Wettbewerbsf\u00e4higkeit von Unternehmen und Arbeitspl\u00e4tzen in den Mittelpunkt zu stellen. \u201eBereits jetzt stehen in zahlreichen Unternehmen Restrukturierungen und auch Stellenabbau auf der Tagesordnung. Mit der Chemie-Tarifrunde 2024 m\u00fcssen die Sozialpartner vor allem dazu beitragen, Standort und Besch\u00e4ftigung zu sch\u00fctzen.\u201c<\/p>\n Die hohe Erwartungshaltung der IGBCE komme zudem zur Unzeit angesichts der gerade erst in Kraft getretenen zweiten Stufe der Tariferh\u00f6hung aus dem Chemie-Tarifpaket 2022. \u201eZum 1.1.2024 haben wir die Tabellenentgelte erneut um 3,25 Prozent erh\u00f6ht. Zus\u00e4tzlich haben die Besch\u00e4ftigten im Januar 1.500 Euro steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld erhalten \u2013 brutto f\u00fcr netto. F\u00fcr viele Unternehmen ist das ein absoluter Kraftakt\u201c, betont Stiller. Die IGBCE gehe zu weit, wenn sie mitten in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten noch mehr draufsatteln wolle. \u201eJedes zus\u00e4tzliche Zehntel w\u00fcrde die Betriebe dem Abgrund n\u00e4herbringen und am Ende Arbeitspl\u00e4tze kosten.\u201c<\/p>\n \u201eHinzu kommt: Die Inflation d\u00fcrfte in diesem Jahr wieder unter drei Prozent liegen. Ohne jede weitere Tariferh\u00f6hung werden die Chemie-Besch\u00e4ftigten 2024 real wieder mehr in der Tasche haben.\u201c Stiller weiter: \u201eNachholbedarf besteht vielleicht in anderen Branchen, aber nicht in der Hochlohn-Industrie Chemie und Pharma. Tarifbesch\u00e4ftigte in Vollzeit kommen bei uns im Schnitt auf \u00fcber 73.000 Euro im Jahr und liegen damit weit vorne im Branchenvergleich.\u201c <\/strong><\/p>\n \u201eGanz gleich, ob man es Nachteilsausgleich, Bonus oder Mitgliedervorteil nennt \u2013 Differenzierung auf Basis der Gewerkschaftszugeh\u00f6rigkeit spaltet die Belegschaften und findet keine Akzeptanz auf Arbeitgeberseite\u201c, kontert BAVC-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Stiller die Forderung nach Vorteilen f\u00fcr Gewerkschaftsmitglieder. \u201eInstrumente, die auf unserer Seite Mitglieder kosten, f\u00fchren in die Sackgasse. Die IGBCE sollte sich von dem Wunsch verabschieden, eine direkte oder indirekte Besserstellung f\u00fcr Gewerkschaftsmitglieder zu vereinbaren.\u201c Zur St\u00e4rkung der beiderseitigen Tarifbindung seien in erster Linie die Sozialpartner selbst gefragt: mit attraktiven Tarifvertr\u00e4gen, modernen Sozialpartner-Vereinbarungen und dem Willen zur Ver\u00e4nderung.<\/p>\n Bei der Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags signalisieren die Arbeitgeber Gespr\u00e4chsbereitschaft: \u201eAuf Seiten der Arbeitgeber gibt es seit Langem Forderungen nach einer Entschlackung der Chemie-Tarifvertr\u00e4ge. Wir werden eine Reihe von Vorschl\u00e4gen in diese Diskussion einbringen, die Komplexit\u00e4t reduzieren und den Chemie-Tarif attraktiver machen k\u00f6nnen\u201c, so Stiller. Dies m\u00fcsse nicht auf den Bundesentgelttarifvertrag beschr\u00e4nkt bleiben.<\/p>\n <\/strong><\/p>\n Die Tarifverhandlungen f\u00fcr die 585.000 Besch\u00e4ftigten in den 1.700 Betrieben der Chemie- und Pharmaindustrie beginnen am 15. April 2024 mit den Verhandlungen auf regionaler Ebene.<\/p>\nStiller: \u201eSozialpartner m\u00fcssen Standort und Besch\u00e4ftigung sch\u00fctzen\u201c<\/strong><\/h5>\n
Kein Nachholbedarf in der Hochlohn-Branche Chemie<\/strong><\/h5>\n
St\u00e4rkung der Tarifbindung auf beiden Seiten <\/strong><\/h5>\n