{"id":301266,"date":"2023-04-21T15:56:47","date_gmt":"2023-04-21T13:56:47","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=301266"},"modified":"2023-04-21T16:06:00","modified_gmt":"2023-04-21T14:06:00","slug":"bayerischer-pharmagipfel-2023-unter-berliner-himmel-auf-bayerischem-boden","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/bayerischer-pharmagipfel-2023-unter-berliner-himmel-auf-bayerischem-boden\/","title":{"rendered":"Bayerischer Pharmagipfel 2023 – unter Berliner Himmel auf bayerischem Boden"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Auf bayerischem Boden – in der bayerischen Vertretung – aber unter Berliner Himmel hat am 19.04.2023 der Bayerische Pharmagipfel getagt. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) bezeichnete Bayerns Staatsminister f\u00fcr Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek, MdL, als \u201eDestabilisierungsgesetz\u201c: Statt strukturelle Reformen zu beinhalten, drehe es an unterschiedlichsten Stellschrauben, die \u201eallen wehtun\u201c und Finanzl\u00f6cher nur notd\u00fcrftig stopfen. Er forderte den Bund zum Dialog mit der pharmazeutischen Industrie auf.<\/p>\n

Dass ein Dialog mit den Betroffenen sinnvoll und vor allem auch produktiv ist, belegen die drei Papiere, die am Pharmagipfel vorgestellt wurden:<\/p>\n\n\n\n
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Alle drei Papier zeigen, dass im Dialog nicht nur eine gemeinsame Position gefunden werden kann, sondern vor allem, dass auch sinnvolle L\u00f6sungen erarbeitet werden k\u00f6nnen. In der gemeinsamen Arbeit von Minsterien und betroffenen Branchen konnten so auch konkrete Ma\u00dfnahmen und Vorschl\u00e4ge f\u00fcr die Bundespolitik formuliert werden.<\/p>\n

In einenem Festvortrag schilderte die Apothekerin Gabriele Regina Overwiening (Pr\u00e4sidentin der ABDA, der Berufsvertretung der Apotheker) welche Folgen das \u201eVerramschen\u201c von Arzneimitteln im Alltag der Menschen im Land hat. Bei 2 von 3 Rezepten habe man mittlerweile Probleme und die Apothekenteams m\u00fcssen sich auf die Suche nach Alternativen machen, weil das verschriebene Arzneimittel gerade nicht verf\u00fcgbar ist. Die Sparpolitik der vergangenen Jahre habe zu einem Preisniveau gef\u00fchrt, bei dem eine Tablette des Brustkrebsmedikaments Tamoxifen lediglich 8 Cent und 10 Fieberz\u00e4pfchen f\u00fcr Kinder 1,20 Euro kosten. Die knapp \u00fcber 100 Krankenkassen in Deutschland h\u00e4tten mittlerweile etwa 35.000 Rabattvertr\u00e4ge<\/span> geschlossen \u2013 zum Teil als Exklusivvertr\u00e4ge. F\u00e4llt der Hersteller dieses Exklusivvertrags aus , dann ist die Versorgung f\u00fcr Patienten der entsprechenden Krankenkasse akut gef\u00e4hrdet. – sogar dann, wenn Alternativen anderer Hersteller verf\u00fcgbar w\u00e4ren. Wenn man eine bessere Versorgung m\u00f6chte, \u201edann muss man auch mehr ausgeben wollen<\/em>\u201c, so Deutschlands oberste Apothekerin. Noch \u2013 so Overwiening \u2013 betreffen die Lieferprobleme vor allem Generika. Aber das macht das Problem nicht besser: Generika sind Arzneimittel, mit denen der gr\u00f6\u00dfte Teil der medizinischen Versorgung geleistet wird. Sie kommen auf den Markt sobald die Patente der Originale auslaufen. <\/p>\n

Und Wolfgang Sp\u00e4th, Hexal AG, brachte es in der Diskussion \u00fcber das ALBVVG (Arzneimittel-Lieferengpassbek\u00e4mpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz) auf den Punkt: Das Preisniveau f\u00fcr Arzneimittel ist in Deutschland zu niedrig. Punkt. W\u00e4hrend die Kostensteigerungen der Pharmahersteller f\u00fcr Energie, Wirk- und Hilfsstoffe, f\u00fcr Logistik, Personal und alles andere in den letzten Jahren Steigerungsraten von 20%, 30% und mehr hatten, mussten die Hersteller ein verl\u00e4ngertes Preismoratorium hinnehmen – also eine weitere Verl\u00e4ngerung des Verbots die Abgbepreise anzupassen – seit mittlerweile 13 Jahren (2010). Manche Pr\u00e4parate mussten sogar eine deutliche Erh\u00f6hung der Zwangsrabatte verkraften. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz hat damit das Gegenteil des politischen Ziels von mehr Resilienz und Versorgungssicherheit erreicht bei so wichtigen Produkten wie Arzneimitteln.<\/p>\n

Bei Arzneimitteln geht es um mehr als um Geld. Es geht um Gesundheit, Wohlstand, sozialen Frieden, um Lebensqualit\u00e4t, um Arbeitsspl\u00e4tze, Wirtschaftskraft und mehr. Politische Entscheidungen m\u00fcssen immer alle Wirkebenen ber\u00fccksichtigen, so Heinrich Moisa in der Diskusson.<\/p>\n

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Die Veranstaltung fand auch ein Echo in den Medien:<\/strong><\/p>\n

Links zu Mitschnitten:<\/p>\n

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  • TV-Mitschnitt: Bayerischer Pharma Gipfel<\/a><\/u> (BR Fernsehen S\u00fcd, BR24 Rundschau, 16:04 Uhr und 18:45 Uhr, 00:01:55)<\/li>\n
  • H\u00f6rfunkMitschnitt: Bayerischer Pharma Gipfel<\/a><\/u>  (Bayern 1, Nachrichten, 19.04.2023, 18:14 Uhr, 00:03:15)<\/li>\n<\/ul>\n

    https:\/\/www.apotheke-adhoc.de\/nachrichten\/detail\/politik\/austausch-und-retax-die-buerokratie-muss-weg\/<\/p>\n

    Bayerischer Pharmagipfel: Den Pharma-Standort st\u00e4rken<\/a><\/p><\/blockquote>\n