{"id":2913,"date":"2008-03-01T16:24:28","date_gmt":"2008-03-01T15:24:28","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=2913"},"modified":"2014-12-09T16:37:19","modified_gmt":"2014-12-09T15:37:19","slug":"34-olympioniken-burghausen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/34-olympioniken-burghausen\/","title":{"rendered":"34 Olympioniken in Burghausen"},"content":{"rendered":"
1. M\u00e4rz 2008
\nPresseschau: Trostberger Tagblatt<\/p>\n
Chemieolympiade-Teilnehmer zu Gast bei der Wacker-Chemie – Experimentieren in Laboren<\/p>\n
Burghausen. 34 bayerische Nachwuchswissenschaftler waren bei Wacker in Burghausen zu Gast, um f\u00fcr die heurige Chemieolympiade zu trainieren. Die Gymnasiasten der Jahrgangsstufen 11 bis 13 erhielten spannende Einblicke in die Welt der Chemie und konnten in den \u00dcbungslaboren des Berufsbildungswerks selbst experimentieren. H\u00f6hepunkt des Landesseminars war der Gastvortrag von Prof. Dr. Peter Kl\u00fcfers zu „Sauerstoff – unser gef\u00e4hrliches Leben als Aerobier“.<\/p>\n
An der internationalen Chemieolympiade nehmen jedes Jahr chemiebegeisterte Sch\u00fcler aller Nationen teil, um sich bei der Bearbeitung theoretischer und experimenteller Aufgaben miteinander zu messen. Dazu treten sie erst in Landes- und Bundeswettbewerben an, bevor die besten vier jeder Nation auf internationaler Ebene um den Sieg k\u00e4mpfen.<\/p>\n
Zur Belohnung f\u00fcr die bisher in Heimarbeit bew\u00e4ltigten Pr\u00fcfungen und zur Vorbereitung auf den anstehenden Bundeswettbewerb in G\u00f6ttingen kamen die Chemieolympioniken zu Wacker nach Burghausen. Die meisten Sch\u00fcler waren aus Nordbayern angereist. Am st\u00e4rksten vertreten war das Friedrich-K\u00f6nig-Gymnasium aus W\u00fcrzburg, gefolgt vom Chemienachwuchs der Gymnasien Dingolfing und Altdorf bei N\u00fcrnberg.<\/p>\n
Am ersten Tag lernten die jungen G\u00e4ste im Rahmen von Vortr\u00e4gen und Betriebsbesichtigungen die Chemie im industriellen Ma\u00dfstab kennen. Besonders der Besuch in den Laborr\u00e4umen der Zentralen Analytik und die Erl\u00e4uterung der verschiedenen Messmethoden und -instrumente fanden gro\u00dfen Anklang. Zum Tagesabschluss waren die Sch\u00fcler bei der Werkfeuerwehr und durften im Rahmen einer Feuerl\u00f6sch\u00fcbung selbst Hand anlegen.<\/p>\n
Am n\u00e4chsten Tag standen praktische Laborarbeiten in den \u00dcbungsr\u00e4umen des Berufsbildungswerks (BBiW) auf dem Programm. Unter Aufsicht von Ausbildern und Chemie-Azubis des Berufsbildungswerkes stellten die Sch\u00fcler Naphtholorange her. „Die Sch\u00fcler arbeiteten sehr geschickt und diszipliniert, obwohl das Tagespensum sehr anspruchsvoll war“, lobte Erich Veigl, Ausbildungsleiter Chemie\/Physik im BBiW, den Eifer der Gymnasiasten. F\u00fcr die meisten waren die Experimente eine neue Erfahrung: „Es ist toll, solche Laborarbeiten selbst durchzuf\u00fchren. In der Schule haben wir dazu gar nicht die M\u00f6glichkeit“, so das Fazit der Sch\u00fcler. Auch Julia R\u00fchling, Lehrerin am Gisela-Gymnasium in M\u00fcnchen und stellvertretende Landesbeauftragte f\u00fcr die Chemieolympiade, freute sich \u00fcber den gelungenen Labortag. „Der Aufenthalt ist eine seltene Gelegenheit f\u00fcr die Sch\u00fcler, praktische Erfahrungen zu sammeln, sich untereinander auszutauschen und Chemie im gr\u00f6\u00dferen Ma\u00dfstab zu erleben. Das bringt neue Motivation f\u00fcr den Schulalltag“.<\/p>\n
Am Abend konnten sich die G\u00e4ste entspannt zur\u00fccklehnen und den Gastvortrag von Prof. Dr. Peter Kl\u00fcfers lauschen. Der Dozent f\u00fcr Anorganische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universit\u00e4t M\u00fcnchen referierte \u00fcber „Sauerstoff – unser gef\u00e4hrliches Leben als Aerobier“. Im Festsaal des Belegschaftshauses waren zwei Experimentiertische mit Apparaturen aufgebaut, dahinter die gro\u00dfe Leinwand mit Versuchsbeschreibungen und Formeln. Anschaulich erkl\u00e4rte Kl\u00fcfers die vielseitige Reaktionsf\u00e4higkeit von Sauerstoff: In einem Experiment sah man Eisen unter Einfluss von Sauerstoff innerhalb weniger Minuten verrosten. In einem anderen Versuch wurde ein mit fl\u00fcssigem Sauerstoff gef\u00fclltes Reagenzglas deutlich in das Feld eines Elektromagneten gezogen, ein Beweis f\u00fcr paramagnetische Eigenschaften. Dass Sauerstoff f\u00fcr Menschen trotzdem nicht gef\u00e4hrlich werden kann, war das beruhigende Fazit des Abends. Im Laufe der Evolution wurden geschickte Ma\u00dfnahmen gegen die zerst\u00f6rerische Wirkung von Oxidation im K\u00f6rper entwickelt, wie Prof. Kl\u00fcfers an den Beispielen von Meeresw\u00fcrmern, Tintenfischen und dem menschlichen Organismus erl\u00e4uterte.<\/p>\n