{"id":2863,"date":"2013-02-26T14:34:03","date_gmt":"2013-02-26T13:34:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=2863"},"modified":"2014-12-09T16:32:06","modified_gmt":"2014-12-09T15:32:06","slug":"standpunkt-des-vci-praesidenten-im-neuen-chemie-report-wachstumsmotor-globalisierung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/standpunkt-des-vci-praesidenten-im-neuen-chemie-report-wachstumsmotor-globalisierung\/","title":{"rendered":"Standpunkt des VCI-Pr\u00e4sidenten im neuen ‚chemie-report‘ Wachstumsmotor Globalisierung"},"content":{"rendered":"
26.02.2013
\nDie Globalisierung hat der deutschen Chemie neue Perspektiven f\u00fcr langfristiges Wachstum er\u00f6ffnet. Die Branche ist l\u00e4ngst weltweit in ihren Absatzm\u00e4rkten pr\u00e4sent.
\nDennoch ist sie auch in ihrem Heimatmarkt auf die richtigen Rahmenbedingungen angewiesen, um langfristig innovativ und wettbewerbsf\u00e4hig zu bleiben.<\/p>\n
Das \u201eglobale Dorf\u201c, das der kanadische Philosoph Marshall McLuhan 1962 in seinem Buch \u201eThe Gutenberg Galaxy\u201c beschrieb, ist heute Wirklichkeit. In nie gekanntem Ausma\u00df hat der Austausch von Waren, Dienstleistungen und nicht zuletzt Wissen die Weltwirtschaft verzahnt. Der Welthandel ist mit einem Volumen von 38 Billionen US-Dollar mehr als viermal so gro\u00df wie vor zwanzig Jahren. Protektionistische Tendenzen, wie sie in j\u00fcngster Zeit wieder sichtbar werden, werden deshalb letztlich daran scheitern, die normative Kraft des Faktischen \u00e4ndern zu wollen. Oder wie John Kerry in seiner ersten Rede als US-Au\u00dfenminister mit Blick auf die Globalisierung formuliert hat: \u201eno politician, no matter how powerful, can put this genie back in the bottle\u201c.<\/p>\n
Die Globalisierung kennt keine Gewinner oder Verlierer. Alle L\u00e4nder profitieren von der Internationalisierung der M\u00e4rkte \u2013 besonders aber die Exportnation Deutschland. Wie kaum ein anderes Land sind wir von der Multilateralit\u00e4t des Welthandels abh\u00e4ngig. Dies m\u00fcssen wir, die Vertreter der Industrie, immer wieder deutlich machen. Gerade in der gegenw\u00e4rtigen konjunkturellen Schw\u00e4chephase Europas zeigt sich, dass die Ausfuhren nach S\u00fcdostasien, Osteuropa und Lateinamerika in erheblichem Ma\u00dfe Arbeitspl\u00e4tze sichern und schaffen. Das gilt insbesondere f\u00fcr die chemische Industrie.<\/p>\n
Erzielte die deutsche Chemie vor 25 Jahren noch 60 Prozent ihres Umsatzes mit Kunden im Inland, entfallen heute nur noch 40 Prozent auf das Inlandsgesch\u00e4ft. Die Globalisierung hat der deutschen Chemie neue Perspektiven f\u00fcr langfristiges Wachstum er\u00f6ffnet. Das zeigt besonders die Dynamik des Au\u00dfenhandels mit China: Seit 2001 haben sich die Ausfuhren in die Volksrepublik nahezu verf\u00fcnffacht und erreichen nun fast f\u00fcnf Milliarden Euro. In den Entwicklungs- und Schwellenl\u00e4ndern werden das Wachstum der Bev\u00f6lkerung und steigender Wohlstand auch in den n\u00e4chsten zwanzig Jahren zu einer steigenden Nachfrage nach G\u00fctern des t\u00e4glichen Bedarfs f\u00fchren.<\/p>\n
Dabei ist Kundenn\u00e4he unerl\u00e4sslich, um erfolgreich zu sein. Die deutsche Chemie ist deshalb l\u00e4ngst als Global Player aufgestellt und in ihren Absatzm\u00e4rkten pr\u00e4sent. Und das gilt nicht nur f\u00fcr die gro\u00dfen Konzerne, sondern auch f\u00fcr den Mittelstand. Allein in China besch\u00e4ftigen die deutschen Chemieunternehmen an ihren Standorten rund 47.000 Mitarbeiter. Weltweit sind es im Ausland inzwischen \u00fcber 370.000.<\/p>\n
Trotz aller Erfolge im Ausland: Die deutsche Chemie ist auch auf die richtigen Rahmenbedingungen in ihrem Heimatmarkt angewiesen. Damit Deutschland auf Dauer ein vitaler und zukunftsf\u00e4higer Chemiestandort bleibt, brauchen wir eine langfristig ausgerichtete Industriepolitik, die auf die Innovations- und Wettbewerbsf\u00e4higkeit des Industrielandes Deutschland setzt.<\/p>\n
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Dr. Karl-Ludwig Kley,
\nPr\u00e4sident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI)<\/p>\n
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