{"id":194380,"date":"2023-03-10T09:54:12","date_gmt":"2023-03-10T08:54:12","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=194380"},"modified":"2023-03-10T10:01:11","modified_gmt":"2023-03-10T09:01:11","slug":"manchmal-muss-es-eben-berlin-sein-chemdelta-wirbt-in-der-hauptstadt-fuers-chemiedreieck","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/manchmal-muss-es-eben-berlin-sein-chemdelta-wirbt-in-der-hauptstadt-fuers-chemiedreieck\/","title":{"rendered":"Manchmal muss es eben Berlin sein – ChemDelta wirbt in der Hauptstadt f\u00fcrs Chemiedreieck"},"content":{"rendered":"
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Waren es bei fr\u00fcheren Besuchen eher die Verkehrsthemen, so ist es nun vor allem die Energieproblematik, welche die Unternehmen umtreibt. Insbesondere die Frage, wie die heimische Industrie k\u00fcnftig stabil mit ausreichend klimaneutralem Strom und Wasserstoff versorgt werden kann, noch dazu zu international wettbewerbsf\u00e4higen Preisen, m\u00fcsse schnellstens gel\u00f6st werden. Als unverzichtbar sehen die ChemDelta-Verantwortlichen hier neben einem Transformationsstrompreis f\u00fcr die Industrie eine zweite, zus\u00e4tzlich zur derzeit in Planung befindlichen 380-kV-Leitung zu errichtende H\u00f6chstspannungsleitung an. Denn schon heute ist diese ausgereizt, wichtige Zukunftsprojekte m\u00fcssen aktuell geschoben oder an anderen Standorten verwirklicht werden. Und k\u00fcnftig wird der Strombedarf noch sp\u00fcrbar anwachsen, weil im Zuge der Erreichung der Klimaneutralit\u00e4t fossile Energietr\u00e4ger ersetzt werden m\u00fcssen, was einen steigenden Elektrifizierungsgrad mit sich bringt.<\/p>\n
Brandaktuell f\u00fcr die Industrie im Bayerischen Chemiedreieck ist auch das Thema PFAS, und das in doppelter Hinsicht. Zum einen droht dem Dyneon-Standort Gendorf bekanntlich das Aus, zum anderen bereitet das eben angelaufene Verbotsverfahren auf EU-Ebene den Unternehmen gro\u00dfe Sorgen. Denn anders als in der \u00d6ffentlichkeit mitunter wahrgenommen, kommen perfluorierte Substanzen l\u00e4ngst nicht nur in Alltagsgegenst\u00e4nden wie Bratpfannen und Outdoor-Bekleidung zum Einsatz, sondern auch in Bereichen von zentraler Bedeutung f\u00fcr die Zukunftsf\u00e4higkeit des ganzen Landes.<\/p>\n
Gerade die Gruppe der ma\u00dfgeblich von Dyneon produzierten und nach heutigem Wissen gesundheitlich unbedenklichen Fluorpolymere ist aus Sicht der Industrie auf absehbare Zeit unersetzlich. Aus diesen Fluorkunststoffen werden unter anderem medizinische Implantate gefertigt, ebenso sind sie bei der Herstellung von Halbleitern und Industrieanlagen, in der 5G-Telekommunikationstechnik und in vielen Bereichen der Energietransformation notwendig, sei es bei Brennstoffzellen, der Wasserstoff-Elektrolyse oder der Batterietechnik. Unter anderem werden die extrem widerstandsf\u00e4higen und schmutzabweisenden Fluorpolymere ben\u00f6tigt, um Rohre und Anlagen auszukleiden und abzudichten oder auch f\u00fcr die Membranen in der Chlor-Alkali-Elektrolyse. Schlie\u00dflich m\u00fcssen diese im Industriealltag aggressiven Stoffe wie S\u00e4uren und Laugen standhalten. Zugleich garantieren nur die Fluorpolymer-Beschichtungen Reinheitsgrade, wie sie beispielsweise im Halbleitersegment Grundvoraussetzung sind.<\/p>\n
Zur Sprache kamen aber auch weitere f\u00fcrs Chemiedreieck folgenreiche EU-Beschr\u00e4nkungspl\u00e4ne. Generell sehen die ChemDelta-Verantwortlichen zusehends eine besorgniserregende Tendenz \u2013 weg von der bew\u00e4hrten Praxis, anhand einer wissenschaftlich fundierten Risikobewertung zu entscheiden. Stattdessen gehe es vielfach nur mehr darum, jedes m\u00f6gliche Gefahrenpotenzial auszumerzen, ohne R\u00fccksicht auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen.<\/p>\n
G\u00e4nzlich blieb dann auch der Dauerbrenner und einstige Gr\u00fcndungsgrund f\u00fcr die ChemDelta-Initiative nicht au\u00dfen vor: die ABS38. So brachten die Vertreter des Chemiedreiecks im Bundesverkehrsministerium ihr Unverst\u00e4ndnis \u00fcber die j\u00fcngsten Verz\u00f6gerungen zum Ausdruck \u2013 versehen mit dem Anliegen, bei zwei Planungsabschnitten zu pr\u00fcfen, ob diese aus dem Ma\u00dfnahmengesetzvorbereitungsgesetz wieder herausgenommen werden k\u00f6nnen, um sie zeitn\u00e4her umzusetzen.<\/p>\n
Nach den Gespr\u00e4chen in Berlin geht es f\u00fcr ChemDelta Bavaria nahtlos weiter in M\u00fcnchen. Ziel ist es, auch dort der Politik die Notwendigkeiten \u2013 und ebenso die Zukunftschancen \u2013 des Chemiedreiecks n\u00e4herzubringen.<\/p>\n
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