{"id":13398,"date":"2022-10-18T13:57:14","date_gmt":"2022-10-18T11:57:14","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=13398"},"modified":"2022-10-18T13:57:14","modified_gmt":"2022-10-18T11:57:14","slug":"tarifrunde-chemie22-einigung-im-tarifkonflikt-erzielt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/tarifrunde-chemie22-einigung-im-tarifkonflikt-erzielt\/","title":{"rendered":"Tarifrunde #Chemie22: Einigung im Tarifkonflikt erzielt"},"content":{"rendered":"
[vc_row][vc_column][vc_column_text]BAVC und IGBCE haben sich auf einen zweistufigen Tarifabschluss f\u00fcr die Chemie- und Pharmaindustrie verst\u00e4ndigt: Die Besch\u00e4ftigten erhalten 3,25 Prozent mehr Entgelt ab Januar 2023 sowie weitere 3,25 Prozent ab Januar 2024. Beide Stufen der Entgelterh\u00f6hung sind flexibilisiert; sie k\u00f6nnen aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden. Zus\u00e4tzlich zahlen die Unternehmen 3.000 Euro pro Kopf als einmaliges steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld. Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen von je 1.500 Euro sp\u00e4testens im Januar 2023 sowie im Januar 2024. Die Laufzeit des Tarifvertrages betr\u00e4gt 20 Monate, inklusive der Br\u00fcckenl\u00f6sung vom April sogar 27 Monate. Die Einigung gilt f\u00fcr 1.900 Betriebe mit 580.000 Besch\u00e4ftigten.<\/p>\n
\u201eMit diesem Ergebnis halten wir die Balance zwischen der Wettbewerbsf\u00e4higkeit der Unternehmen und den Interessen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir senden ein Signal f\u00fcr Standort und Besch\u00e4ftigung: Arbeitgeber und Gewerkschaft ziehen in der Krise an einem Strang\u201c, kommentiert BAVC-Pr\u00e4sident Kai Beckmann die heute erzielte Einigung. \u201eDie Folgen des Krieges treffen unsere Branche besonders und haben gro\u00dfen Einfluss auch auf die Tarifpolitik. Selten waren die Sozialpartner so gefordert wie in dieser Tarifrunde. Umso wichtiger ist, dass wir die vorhandenen Gegens\u00e4tze mit konstruktiver Tarifpolitik \u00fcberbr\u00fccken. Das zeichnet die Sozialpartnerschaft unserer Branche aus.\u201c<\/p>\n
\u201eWir haben in Summe einen krisengerechten Abschluss ausgehandelt. Zentrale Pluspunkte f\u00fcr die Arbeitgeber sind langfristige Planungssicherheit und eine insgesamt ausgewogene Kostenbelastung\u201c, betont BAVC-Verhandlungsf\u00fchrer Hans Oberschulte. \u201e\u00dcber die im Abschluss angelegte Flexibilit\u00e4t k\u00f6nnen wir Unternehmen helfen, die jetzt oder in Zukunft in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Unter dem Strich ist das Ergebnis ein Spiegelbild der aktuellen Krise \u2013 und zugleich der bestm\u00f6gliche Kompromiss f\u00fcr unsere Mitglieder. Wir decken die beiden schwierigen Winter ab, die nun vor uns liegen, und wir zeigen unseren Besch\u00e4ftigten, dass wir ihre Arbeit und ihren gro\u00dfen Einsatz wertsch\u00e4tzen.\u201c<\/p>\n
Die Besch\u00e4ftigten der Chemie- und Pharmabranche erhalten ab 1.1.2023 in einem ersten Schritt zun\u00e4chst 3,25 Prozent mehr Entgelt. Ab 1.1.2024 steigen die Entgelte um weitere 3,25 Prozent. Die Ausbildungsverg\u00fctungen steigen entsprechend. Die Laufzeit des Tarifvertrages betr\u00e4gt 20 Monate. Die Br\u00fcckenregelung von April eingerechnet, betr\u00e4gt die Laufzeit 27 Monate. Die bezirklichen Entgelttarifvertr\u00e4ge laufen damit bis Ende Juni 2024.<\/p>\n
Beide Stufen der Entgelterh\u00f6hung sind flexibilisiert. Sie k\u00f6nnen aus wirtschaftlichen Gr\u00fcnden jeweils um bis zu drei Monate verschoben werden. Bei roten Zahlen wird die Entgelterh\u00f6hung um zwei Monate verschoben, bei einer Nettoumsatzrendite unter drei Prozent um einen Monat. Auf Basis einer Betriebsvereinbarung sind drei Monate Verschiebung m\u00f6glich.<\/p>\n
Die Chemie-Sozialpartner haben zudem ein einmaliges steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld in H\u00f6he von 3.000 Euro pro Tarifbesch\u00e4ftigten vereinbart, das in zwei Tranchen von je 1.500 Euro sp\u00e4testens zum 31.1.2023 bzw. 31.1.2024 ausgezahlt wird. Teilzeitbesch\u00e4ftigte erhalten eine anteilige Zahlung, mindestens aber je 500 Euro. Auszubildende erhalten je Tranche 500 Euro Inflationsgeld. Ziel ist, gestiegene Lebenshaltungskosten f\u00fcr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Branche teilweise auszugleichen, aber dauerhafte Belastungen der Unternehmen zu begrenzen. IGBCE und BAVC nutzen damit den im Rahmen der konzertierten Aktion entwickelten Spielraum f\u00fcr die Tarifparteien.<\/p>\n
Dar\u00fcber hinaus wollen IGBCE und BAVC gemeinsam an der St\u00e4rkung der Tarifbindung in Deutschland arbeiten. Sozialpartnerschaft, Tarifvertr\u00e4ge und Tarifbindung sind Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft, die gerade auch in der Krise ihren Wert f\u00fcr Wirtschaft und Gesellschaft unter Beweis stellen. Die tiefgreifende Transformation unserer Branche erfordert ebenfalls handlungsf\u00e4hige Sozialpartner mit dem Willen zur Ver\u00e4nderung. In einem strukturierten Prozess werden die Chemie-Sozialpartner im Rahmen der Laufzeit des Tarifvertrages Ideen f\u00fcr tarifliche Regelungen zur St\u00e4rkung der Tarifbindung auf beiden Seiten entwickeln.<\/p>\n
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