{"id":11223,"date":"2022-03-10T14:55:09","date_gmt":"2022-03-10T13:55:09","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=11223"},"modified":"2022-03-11T08:57:46","modified_gmt":"2022-03-11T07:57:46","slug":"regionale-tarifrunde-chemie22-verhandlungen-in-bayern-ergebnis-los-vertagt-investieren-statt-verteilen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/regionale-tarifrunde-chemie22-verhandlungen-in-bayern-ergebnis-los-vertagt-investieren-statt-verteilen\/","title":{"rendered":"Regionale Tarifrunde #Chemie22: Verhandlungen in Bayern ergebnislos vertagt \u2013 Investieren statt verteilen!"},"content":{"rendered":"
[vc_row][vc_column][vc_column_text]M\u00fcnchen, 10. M\u00e4rz 2022. Heute hat in Dornach bei M\u00fcnchen die regionale Verhandlung der Tarifrunde 2022 f\u00fcr die chemisch-pharmazeutische Industrie in Bayern stattgefunden. Nach einer rund zweist\u00fcndigen Wirtschaftsdebatte zwischen dem Arbeitgeberverband VBCI und der Gewerkschaft IGBCE wurde die Tarifverhandlung ergebnislos vertagt. <\/strong><\/p>\n Die Tarifgespr\u00e4che waren \u00fcberschattet von den Ereignissen in der Ukraine. \u201eDie Nachrichten und Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen, treffen uns zutiefst ins Herz. Dieser furchtbare Krieg hat mittlerweile viele sinnlose Opfer auf beiden Seiten gefordert. Unsere Gedanken sind bei allen, die durch diese Aggression des russischen Pr\u00e4sidenten uns\u00e4gliches Leid erfahren. Es f\u00e4llt schwer, in dieser Situation zur Tagesordnung einer Tarifrunde \u00fcberzugehen\u201c, sagte Albert Franz, Verhandlungsf\u00fchrer der Arbeitgeber.<\/strong><\/p>\n Unter Hinweis auf die Inflationsrate fordert die IGBCE unter anderem eine Entgelterh\u00f6hung, die sicherstellt, dass die Kaufkraft nachhaltig gesteigert wird sowie eine Erh\u00f6hung der Nachtschichtzuschl\u00e4ge auf einheitlich 25 Prozent.<\/p>\n Die Arbeitgeberseite lehnte das Forderungspaket der Gewerkschaft als viel zu teuer ab. Die Gewerkschaft tue sich offenbar immer noch schwer, aus den Herausforderungen f\u00fcr die Branche die richtigen Schl\u00fcsse zu ziehen, so der Eindruck auf Arbeitgeberseite nach Ende der regionalen Verhandlungsrunde.<\/p>\n Dazu VBCI-Verhandlungsf\u00fchrer Albert Franz: \u201eUnsere Branche steht vor einem historischen Umbruch und Strukturwandel. Klimaneutrale Produktion, Digitalisierung, demografischer Wandel, Kreislaufwirtschaft und die EU-Chemikalienpolitik verlangen von den Unternehmen Investitionen in Milliardenh\u00f6he. Diese Investitionen in den Standort Deutschland werden aber nur erfolgen, wenn wir hier international wettbewerbsf\u00e4hig bleiben. F\u00fcr dieses Mammutprojekt braucht es sowohl finanzstarke Unternehmen als auch wettbewerbsf\u00e4hige Kosten. Und hierzu z\u00e4hlen nicht nur Rohstoffe und Energie, sondern auch der Faktor Arbeit! Und da man jeden verdienten Euro eben nur einmal ausgeben kann, geht es bei vielen Unternehmen, die sich aufgrund der stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise in einer regelrechten Kostenklemme befinden, letztendlich um die Frage: Investieren in die Transformationen und damit Zukunftssicherung oder verteilen?\u201c<\/p>\n Der VBCI-Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer Walter Vogg betont: \u201eAngesichts der heterogenen wirtschaftlichen Situation innerhalb der mittelst\u00e4ndisch gepr\u00e4gten Branche und der maximalen Unsicherheit \u00fcber die weitere Entwicklung gerade auf der Kostenseite brauchen wir eine Regelung, die auf die differenzierte Lage R\u00fccksicht nimmt und tempor\u00e4re Sondersituationen nicht als Ma\u00dfstab f\u00fcr eine einheitliche dauerhafte tarifliche Belastung nimmt. Die derzeit auch von vielen tempor\u00e4ren Einfl\u00fcssen vollkommen verzerrte Inflation kann also nicht die Grundlage f\u00fcr eine dauerhafte tarifliche Kostenbelastung sein. Zudem sind die Tarifentgelte in der Chemie seit 2010 um 30 Prozent gestiegen, die Verbraucherpreise dagegen lediglich um 20 Prozent \u2013 f\u00fcr die Besch\u00e4ftigten also weiterhin ein klares Reallohnplus. Es braucht vielmehr einen Abschluss, der die Wettbewerbsf\u00e4higkeit am Standort Deutschland erh\u00e4lt und den Unternehmen die notwendigen Investitionsmittel nicht entzieht. Aber im Grunde m\u00fcssten wir uns in dieser Ausnahmesituation gemeinsam mit der Gewerkschaft \u00fcberlegen, wie wir mit dieser maximalen Unsicherheit umgehen und eine tragf\u00e4hige Br\u00fccke schaffen, bis wir \u2013 hoffentlich bald \u2013 wieder etwas mehr Klarheit haben, was uns in der n\u00e4heren Zukunft erwartet\u201c, so Walter Vogg weiter.<\/p>\n <\/p>\n Die Verhandlungen werden ab 21. M\u00e4rz in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt.<\/p>\n <\/p>\n