{"id":10702,"date":"2021-11-09T16:31:41","date_gmt":"2021-11-09T15:31:41","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=10702"},"modified":"2021-11-11T09:20:09","modified_gmt":"2021-11-11T08:20:09","slug":"gemeinsame-erklaerung-fortgeschrieben","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/gemeinsame-erklaerung-fortgeschrieben\/","title":{"rendered":"Gemeinsame Erkl\u00e4rung fortgeschrieben"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column][vc_column_text]M\u00dcNCHEN\/MARTINSRIED   Bayerns Wirtschaftsstaatssekret\u00e4r Roland Weigert und Gesundheitsminister Klaus Holetschek m\u00f6chten Bayern als Pharmastandort st\u00e4rken und die Rahmenbedingungen f\u00fcr eine sichere Arzneimittelversorgung verbessern. Deshalb haben die beiden Politiker heute in Martinsried mit den Pharmaverb\u00e4nden die fortgeschriebene Gemeinsame Erkl\u00e4rung des Bayerischen Pharmagipfels unterzeichnet. Die Ministerien haben mit den Pharmaverb\u00e4nden eine Vielzahl ganz konkreter Ma\u00dfnahmen erarbeitet, darunter die St\u00e4rkung des Patentschutzes und Vereinfachung von Verwaltungsprozessen. Diese m\u00fcssen jetzt auf Bundesebene umgesetzt werden, denn Ausgaben f\u00fcr Arzneimittel sind Investitionen in die Gesundheit. Unterzeichner seitens der Pharmaverb\u00e4nde sind der Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. (B.A.H), die Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland e.V. (BIO Deutschland), der Landesverband Bayern des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), Pro Generika e.V. und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa).<\/p>\n

Weigert: „Wir m\u00fcssen unsere Arzneimittelindustrie weiter st\u00e4rken. Die Herausforderungen bei Forschung und Produktion sind gro\u00df. Das hat die Pandemie einmal mehr gezeigt. Es kommt jetzt auch auf entschlossenes Handeln der zuk\u00fcnftigen Bundesregierung an. F\u00fcr eine innovative und resiliente Arzneimittelindustrie brauchen wir geeignete Rahmenbedingungen. Besonders wichtig sind der Erhalt des Patentschutzes als Innovationsanreiz und Verbesserungen der Rahmenbedingungen f\u00fcr die klinische Forschung, die durch \u00fcberbordende B\u00fcrokratie behindert wird. Zur klinischen Forschung werden wir in einer Arbeitsgruppe noch weitere Vorschl\u00e4ge entwickeln.“<\/p>\n

Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstrich: „Die Corona-Pandemie hat eindr\u00fccklich gezeigt, wie wichtig eine stabile Versorgung mit qualitativ hochwertigen und innovativen Arzneimitteln ist. Daf\u00fcr setzen wir uns auch weiterhin intensiv ein: Der schnelle Zugang von Patientinnen und Patienten sowohl zu innovativen Therapien als auch zu bew\u00e4hrten Arzneimitteln muss auch in Zukunft gew\u00e4hrleistet bleiben. Die Gemeinsame Erkl\u00e4rung enth\u00e4lt deshalb konkrete Vorschl\u00e4ge zur Erh\u00f6hung der Versorgungssicherheit. Gleichzeitig haben wir die Forschung im Blick: Um sie zu verbessern, brauchen wir eine m\u00f6glichst breite Basis an Gesundheitsdaten. Denn klar ist: Je mehr wir wissen, desto bessere Therapien k\u00f6nnen entwickelt werden. Die Gemeinsame Erkl\u00e4rung schl\u00e4gt daher ein Opt-Out Modell vor: Daten aus der elektronischen Patientenakte (ePA) sollen zu Forschungszwecken genutzt werden k\u00f6nnen \u2013 es sei denn, die Patientin oder der Patient entscheidet sich gegen eine Nutzung der ePA oder f\u00fcr eine L\u00f6schung der Daten. Die Versicherten sollen ihre Daten also ganz klar weiterhin selbst in der Hand haben.“<\/p>\n

Aus Sicht der forschenden Pharmaunternehmen betonte Chantal Friebertsh\u00e4user, Vorsitzende der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrung MSD Sharp & Dohme GmbH als Landesbeauftragte des vfa: „Jetzt ist die Zeit, gezielt zukunftsf\u00e4hige Strukturen zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten zu schaffen und den Pharmastandort Bayern f\u00fcr die Zukunft zu st\u00e4rken. Die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt: Um Pandemien und Volkskrankheiten wirksam zu bek\u00e4mpfen und ein langes, gesundes Leben zu erm\u00f6glichen, leisten die forschenden Arzneimittelhersteller und die gesamte industrielle Gesundheitswirtschaft einen enormen Beitrag. Damit Ihr Pioniergeist von Dauer ist, ist es wichtig, dass langfristige Investitionen in Forschung gew\u00fcrdigt und Potenziale noch besser als heute genutzt werden.\u201c<\/p>\n

Dr. Peter Heinrich, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Sinfonie Life Science Management GmbH und Vorstand der BIO Deutschland f\u00fcgte hinzu: „Bayern ist ein hochklassiger Forschungs- und Produktionsstandort f\u00fcr Biopharmazeutika. Ein wichtiger Innovationstreiber sind die bayerischen Biotechnologieunternehmen, die h\u00e4ufig in enger Partnerschaft mit Forschungseinrichtungen und der pharmazeutischen Industrie kooperieren. Um zu gew\u00e4hrleisten, dass unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb weiterhin eine Spitzenposition einnehmen, m\u00fcssen wir jetzt dringend die Digitalisierung in der Medizin voranbringen und vor allem auch den Forschern aus der Industrie, den Zugriff auf Gesundheitsdaten erm\u00f6glichen, selbstverst\u00e4ndlich unter Ber\u00fccksichtigung der europ\u00e4ischen Datenschutzrichtlinien.  Nur so k\u00f6nnen wir das Ziel einer personalisierten Medizin zum Wohle der Patientinnen und Patienten erreichen.“<\/p>\n

Oliver Kirst, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Servier Deutschland GmbH und Vorstand des BPI-Landesverbands Bayern unterstrich: „Die standardisierte Weitergabe von Gesundheitsdaten aus der elektronischen Patientenakte an das Forschungsdatenzentrum w\u00fcrde eine fundiertere Versorgungsforschung erm\u00f6glichen und damit wertvolle Erkenntnisse f\u00fcr eine noch bessere Gesundheitsversorgung liefern.“<\/p>\n

Der BAH-Vorstandsvorsitzende J\u00f6rg Wieczorek, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Hermes Arzneimittel GmbH: „Ich freue mich, dass in der Gemeinsamen Erkl\u00e4rung die Leistungen der Arzneimittel-Hersteller f\u00fcr die Versorgung mit rezeptpflichtigen wie auch rezeptfreien Arzneimitteln hervorgehoben werden. Denn die aktuelle pandemische Situation hat die Bedeutung unserer Branche eindrucksvoll vor Augen gef\u00fchrt. Um auch in Zukunft eine sichere und verl\u00e4ssliche Arzneimittelversorgung zu gew\u00e4hrleisten, brauchen wir jedoch Anpassungen insbesondere bei den sozialrechtlichen Steuerungsinstrumenten, wie die Mehrfachvergabe bei Rabattvertr\u00e4gen, ein Auslaufen des Preismoratoriums und ein Verzicht auf die Substitution von Biologika in Apotheken.  Besonders unterst\u00fctzt wird von uns das Bestreben nach B\u00fcrokratieabbau.“<\/p>\n

 <\/p>\n

F\u00fcr die Hersteller generischer Arzneimittel hob Wolfgang Sp\u00e4th, Vorsitzender Hexal AG und Vorstandsvorsitzender von Pro Generika die Bedeutung der Arzneimittelversorgung hervor: „Die Stabilit\u00e4t der Versorgung ist eines der dr\u00e4ngendsten Arzneimittelthemen unserer Zeit. Das hat auch der Bayerische Pharmagipfel best\u00e4tigt. Durch Covid-19 haben wir alle gelernt, wie sehr es in der Krise auf Arzneimittel ankommt und wie fragil unsere Versorgung sein kann. Nur eine Modifikation der Rabattvertr\u00e4ge kann dem entgegen wirken. Es darf \u2013 so ein Ergebnis des Gipfels \u2013 nicht mehr nur um den billigsten Preis gehen. Auch Kriterien zugunsten von mehr Liefersicherheit m\u00fcssen ber\u00fccksichtigt werden. Mit Blick auf Biologika sollte die Pandemie uns ebenfalls eine Lehre sein. Denn hier f\u00fchrt die Politik mit der automatischen Substitution genau das Instrument ein, das die Generika-Versorgung destabilisiert hat. Die Forderung, diesen Schritt noch einmal zu \u00fcberpr\u00fcfen, begr\u00fc\u00dfen wir deshalb ausdr\u00fccklich.“<\/p>\n

Alle Teilnehmer betonten die gelungene und konstruktive Kooperation. Weigert sagte: „In Bayern haben wir mit dem Bayerischen Pharmagipfel, unseren Forschungsprogrammen und dem Ausbau der universit\u00e4ren und au\u00dferuniversit\u00e4ren Forschung, der F\u00f6rderung von Gr\u00fcndern und von einschl\u00e4gigen Clustern und Netzwerken viel erreicht. Jetzt muss auch die zuk\u00fcnftige Bundesregierung bei den Rahmenbedingungen liefern.“ Gesundheitsminister Holetschek hob hervor: „Die Pandemie hat unser Bewusstsein f\u00fcr die Bedeutung unserer Gesundheit weiter gesch\u00e4rft \u2013 und damit f\u00fcr die zentrale Rolle wirksamer Medikamente und Impfstoffe. Wir werden den erfolgreichen Dialog mit der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie daher auch weiterhin intensiv fortf\u00fchren.“<\/p>\n

 <\/p>\n

DOWNLOAD der Gemeinsamen Erkl\u00e4rung:<\/p>\n

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