{"id":10466,"date":"2021-08-18T11:16:44","date_gmt":"2021-08-18T09:16:44","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=10466"},"modified":"2021-08-18T11:16:44","modified_gmt":"2021-08-18T09:16:44","slug":"vci-halbjahresbilanz-starkes-comeback-fuer-die-chemie","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/vci-halbjahresbilanz-starkes-comeback-fuer-die-chemie\/","title":{"rendered":"VCI-Halbjahresbilanz: Starkes Comeback f\u00fcr die Chemie"},"content":{"rendered":"
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Halbjahresbilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie<\/strong><\/p>\n Die chemisch-pharmazeutische Industrie kann trotz Corona-Pandemie und Lieferkettenproblemen eine starke Bilanz f\u00fcr das erste Halbjahr 2021 vorlegen. Der Umsatz stieg dank guter Nachfrage im In- und Ausland sowie kr\u00e4ftig anziehender Preise (+ 4,7 Prozent) f\u00fcr chemisch-pharmazeutische Produkte um 12 Prozent auf 111 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Besch\u00e4ftigten blieb unver\u00e4ndert bei 464.400.<\/p>\n Da die Industrieproduktion auf allen Kontinenten ihren Erholungskurs fortsetzte, entwickelte sich die Nachfrage nach Chemikalien dynamisch. Dadurch konnte Deutschlands drittgr\u00f6\u00dfte Branche ihre Produktion von Januar bis Juni um 5,9 Prozent ausweiten. Die Kapazit\u00e4tsauslastung<\/strong> der Anlagen stieg auf \u00fcber 86 Prozent und lag damit deutlich oberhalb des f\u00fcr die Branche \u00fcblichen Niveaus. \u201eJedes f\u00fcnfte Unternehmen st\u00f6\u00dft bei der Produktion an seine Kapazit\u00e4tsgrenzen\u201c, sagte Christian Kullmann, Pr\u00e4sident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).<\/p>\n Prognose 2021:<\/strong> Auch wenn Engp\u00e4sse bei Vorprodukten und St\u00f6rungen der internationalen Lieferketten die Produktionsm\u00f6glichkeiten einschr\u00e4nken, bleibt die Branche dennoch f\u00fcr die zweite Jahresh\u00e4lfte durch den gro\u00dfen Nachfrage\u00fcberhang ihrer Kunden zuversichtlich. Der VCI rechnet f\u00fcr das Gesamtjahr mit einem Produktionsanstieg von 4,5 Prozent und einem Umsatzwachstum von 11 Prozent. \u201eZum zweiten Mal nach 2018 wird unsere Industrie in diesem Jahr die Schallmauer von 200 Milliarden Euro durchbrechen und mit einem Umsatzrekord das Vorkrisenniveau deutlich \u00fcbertreffen\u201c, betonte VCI-Pr\u00e4sident Kullmann. \u201eDas ist ein kraftvolles Comeback. Es zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine international wettbewerbsf\u00e4hige Chemie- und Pharmaindustrie als Stabilit\u00e4tsanker f\u00fcr unser Land ist.\u201c Eine Rekordzahl erwartet der VCI auch f\u00fcr die Investitionen der Unternehmen im Inland. Der Chemieverband geht davon aus, dass die Investitionen f\u00fcr Sachanlagen im laufenden Jahr von 8,4 auf knapp 9 Milliarden Euro steigen. Der Grund: Aufgeschobene Projekte aus dem Vorjahr werden nachgeholt und Kapazit\u00e4ten ausgeweitet.<\/p>\n Wie der VCI in seiner Bilanz berichtet, profitierten nahezu alle Produktbereiche<\/strong> der Branche vom Aufschwung im ersten Halbjahr 2021. Besonders dynamisch legte die Grundstoffchemie zu: Die Produktion von Polymeren stieg um \u00fcber 20 Prozent. Aber auch die Hersteller von Spezialchemikalien konnten ihr Produktionsniveau um 8,7 Prozent gegen\u00fcber dem Vorjahr ausweiten. Die Produktion von Pharmazeutika verzeichnete ein Plus von 1,4 Prozent. Lediglich chemische Erzeugnisse f\u00fcr den Konsum wie Seifen, Wasch- und Reinigungsmittel verbuchten einen Mengenr\u00fcckgang von 1,8 Prozent.<\/p>\n Bundestagswahl: Weichenstellung f\u00fcr eine Erneuerung<\/strong><\/p>\n Der VCI setzt darauf, dass nach der Bundestagswahl mit der n\u00e4chsten Regierung ein Aufbruch zu besseren Rahmenbedingungen f\u00fcr den Industriestandort stattfindet, was auch die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft \u00fcber den Tag hinaus sichere. \u201eDie Parteien der demokratischen Mitte sind sich im Kern einig, dass Deutschland ein B\u00fcndel von Ma\u00dfnahmen braucht, um die Wettbewerbs- und Innovationsf\u00e4higkeit wirksam zu verbessern: schnell, unb\u00fcrokratisch und nachhaltig. Die Politik muss neue Freir\u00e4ume geben, statt einzuengen und zus\u00e4tzliche B\u00fcrokratie zu erzeugen\u201c, forderte Kullmann. \u201eOhne diese Unterst\u00fctzung k\u00f6nnen die Unternehmen die Transformation zur Klimaneutralit\u00e4t bis 2045 kaum bew\u00e4ltigen und die Sicherung von Arbeitspl\u00e4tzen und Wohlstand in Deutschland ger\u00e4t in akute Gefahr.\u201c<\/p>\n Der VCI hat insgesamt zehn Politikfelder identifiziert, auf denen sich mit Beginn der n\u00e4chsten Legislaturperiode die Priorit\u00e4ten \u00e4ndern m\u00fcssen, damit Deutschland ein international wettbewerbsf\u00e4higer Chemie- und Pharma\u00adstandort bleibt. Darunter sind zum Beispiel Dauer von Genehmigungsverfahren, H\u00f6he der Unternehmenssteuern oder Niveau der Forschungsf\u00f6rderung zu finden. Akuten Handlungsbedarf sieht der VCI in der kommenden Legislaturperiode beim Strompreis<\/strong>, der f\u00fcr die energieintensive Branche ein entscheidender Kostenfaktor ist: Der Strompreis an der Deutschen B\u00f6rse ist durch h\u00f6here Brennstoffpreise, vor allem aber durch einen h\u00f6heren CO2<\/sub>-Preis im EU-Emissionshandel stark gestiegen. Aktuell kostet Strom die Unternehmen drei Mal so viel wie im Vorjahr. Das trifft besonders den Mittelstand hart. Kullmann: \u201eDie kommende Bundesregierung muss alle staatlich bedingten Abgaben beim Strompreis pr\u00fcfen und diese so weit wie m\u00f6glich zur\u00fcckfahren. Die f\u00fcr 2022 beschlossene Senkung der EEG-Umlage kann bestenfalls ein Anfang sein. Das EEG muss so schnell wie m\u00f6glich weg.\u201c Eine entscheidende Voraussetzung f\u00fcr die Branche, um neue klimaneutrale Technologien erfolgreich einzusetzen, sei ein Strompreis von 4 Cent pro Kilowattstunde. \u201eDiesen Preis sollte sich die neue Bundesregierung auf ihre Agenda setzen\u201c, sagte der VCI-Pr\u00e4sident: \u201eDas w\u00e4re ein starkes und vertrauensbildendes Signal an die Unternehmen.\u201c<\/p>\n Um trotz Schuldenbremse ein Zukunftsprogramm f\u00fcr das Land zu realisieren, das die Transformation der Industrie und eine \u00f6kosoziale Marktwirtschaft voranbringt, schl\u00e4gt der VCI einen Zukunftsfonds<\/strong> f\u00fcr die Investitionsoffensive des Bundes vor. Der VCI beziffert das Finanzvolumen auf insgesamt 300-500 Milliarden Euro bis 2030. Aus dem Zukunftsfonds sollen streng zweckgebunden Projekte und Ma\u00dfnahmen f\u00fcr drei Bereiche finanziert werden: F\u00f6rderung des Ausbaus erneuerbarer Energien und der notwendigen Netzinfrastruktur sowie von Energiespeichern. Unterst\u00fctzung der \u00f6kologischen Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralit\u00e4t sowie Sicherstellung einer leistungsf\u00e4higen Verkehrs- und Digitalinfrastruktur. Kullmann: \u201eDie Unternehmen brauchen f\u00fcr ihre Investitionsentscheidungen Planungssicherheit \u2013 und keine Zusch\u00fcsse nach jeweiliger Kassenlage.\u201c<\/p>\n Deutliche Kritik \u00fcbte der VCI-Pr\u00e4sident an den Pl\u00e4nen in Br\u00fcssel zur \u201eChemikalienstrategie<\/strong> f\u00fcr Nachhaltigkeit\u201c. Dieses Vorhaben im Rahmen des Green Deal der EU-Kommission gehe nicht mehr von wissenschaftlich belegbaren Risiken aus, um Stoffe zu verbieten, sondern von einem theoretischen Gef\u00e4hrdungspotenzial. Dadurch k\u00f6nnten auf einen Schlag Tausende Stoffe vom Markt verbannt werden. Viele dieser Substanzen sind aber elementar f\u00fcr die Transformation der n\u00e4chsten Jahrzehnte und werden in Zukunft noch wichtiger. Allein rund 1.000 Chemikalien werden f\u00fcr die Produktion von Halbleitern und Chips eingesetzt, die f\u00fcr E-Mobilit\u00e4t, intelligente Steuerung von Stromnetzen oder Windkraft- und Solaranlagen unverzichtbar sind. \u201eOhne Chemikalien keine Innovationen, keine besseren Technologien und kein Green Deal\u201c, betonte der VCI-Pr\u00e4sident.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\nStarkes Comeback f\u00fcr die Chemie<\/strong><\/h4>\n
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Hinweis<\/strong><\/h2>\n