{"id":10114,"date":"2021-06-08T09:19:31","date_gmt":"2021-06-08T07:19:31","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?p=10114"},"modified":"2021-06-08T09:19:31","modified_gmt":"2021-06-08T07:19:31","slug":"chemdelta-bavaria-energiegipfel-mit-bayerischem-wirtschaftsministerium-und-stromnetzbetreibern-zeigt-dringenden-handlungsbedarf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/chemdelta-bavaria-energiegipfel-mit-bayerischem-wirtschaftsministerium-und-stromnetzbetreibern-zeigt-dringenden-handlungsbedarf\/","title":{"rendered":"ChemDelta Bavaria: Energiegipfel mit Bayerischem Wirtschaftsministerium und Stromnetzbetreibern zeigt dringenden Handlungsbedarf"},"content":{"rendered":"
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Burgkirchen, 07. Juni 2021 \u2013 Unter dem Titel \u201eDie Zukunft der Energieversorgung ist das Schl\u00fcsselthema f\u00fcr das ChemDelta Bavaria\u201c diskutierten Vertreter der Initiative ChemDelta Bavaria mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und dem Vorstand der Bayernwerk AG Dr. Egon Westphal und TENNET Chief Operating Officer Tim Meyerj\u00fcrgens. An der mehrst\u00fcndigen Veranstaltung, die von Dr. Bernhard Langhammer, dem Sprecher der Initiative ChemDelta Bavaria moderiert wurde und die Corona-bedingt im Netz stattfand, beteiligten sich auch Vertreter der regionalen Unternehmen, Lokalpolitiker und Vertreter der Kommunen. <\/strong><\/p>\n <\/p>\n In seinem Gru\u00dfwort wies der Vorsitzende der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde Dr. Christian Hartel, darauf hin, dass die chemische Industrie als L\u00f6sungsindustrie einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet. Strom und Wasserstoff aus CO2 -freien Quellen seien daf\u00fcr der Schl\u00fcssel, sofern sie bezahlbar blieben. Diese Rechnung gilt nat\u00fcrlich auch f\u00fcr das Bayerische Chemiedreieck. Ab jetzt ginge es nicht mehr um neue Ziele, es ginge um die Umsetzung und was daf\u00fcr n\u00f6tig ist. Daf\u00fcr bed\u00fcrfe es der Beantwortung dreier Kernfragen: Woher kann die gr\u00fcne Energie kommen? Wie kommt sie ins Chemiedreieck? Wie kann sie bezahlbar bleiben, zum Beispiel gr\u00fcner Strom weniger als vier Cent pro Kilowattstunde kosten?<\/p>\n <\/p>\n Der Lenkungskreisvorsitzende der aus 18 Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie bestehenden Initiative ChemDelta Bavaria Dr. Gerhard Wagner wies auf die hohe Bedeutung der Industrie als wirtschaftlicher Motor in S\u00fcdostbayern hin und kl\u00e4rte auf, dass der Strombedarf des Chemiedreiecks vor dem Hintergrund der Klimawende deutlich steigen wird. Eine klimaneutrale Produktion setze die Elektrifizierung der Prozesse voraus. Dies bedeute einen stark steigenden Strombedarf, der zudem CO2-neutral zu erzeugen ist. Da Bayern \u00fcber keine den Eigenbedarf deckende Erzeugung gr\u00fcner Energien verf\u00fcgt und zunehmend zum Nettoimporteur von Strom wird, ist ein leistungsf\u00e4higes Stromleitungsnetz in Richtung S\u00fcden zwingend notwendig.<\/p>\n <\/p>\n Wagner: \u201eErneuerbare Energien, gr\u00fcner Wasserstoff und klimaneutrale Plattformchemikalien werden f\u00fcr das Bayerische Chemiedreieck der Garant f\u00fcr die Zukunftsf\u00e4higkeit und den Wohlstand sowie die Besch\u00e4ftigung in der Region sein\u201c.<\/p>\n <\/p>\n So ben\u00f6tigt alleine die deutsche chemische Industrie bis 2030 mindestens 200 TWh an zus\u00e4tzlicher \u00d6kostromerzeugung im Jahr. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 erreichte die gesamte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland 251 TWh.<\/p>\n Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger wies darauf hin, dass die Stromerzeugung aus Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie sowie Biomasse in Bayern mittlerweile mehr als die H\u00e4lfte der Energieerzeugung ausmacht und man bei der dezentralen Energiewende in Bayern auf dem richtigen Weg sei. \u201eF\u00fcr uns ist es entscheidend, dass die Politik die passenden Rahmenbedingungen daf\u00fcr schafft, dass die Energiewende gelingt und gleichzeitig keine Gef\u00e4hrdung f\u00fcr die Wettbewerbsf\u00e4higkeit der Industrie und die Besch\u00e4ftigung im Bayerischen Chemiedreieck darstellt. Wir wollen Akzente setzen und die Innovationsf\u00e4higkeit unserer Unternehmen f\u00f6rdern\u201c, betonte Aiwanger. Er unterstrich dabei die hohe Bedeutung von Wasserstoff als Schl\u00fcsseltechnologie f\u00fcr das Erreichen der Klimaziele. Wasserstoff kann aus Wasser mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen und in Brennstoffzellen genutzt werden. Dabei werden das klimasch\u00e4dliche Kohlendioxid und andere Schadstoffe komplett vermieden.<\/p>\n <\/p>\n Das Bayernwerk hat die erste Phase der Energiewende erfolgreich gestaltet. \u00dcber 300.000 Erneuerbare Energie-Anlagen wurden bislang an das Energienetz angeschlossen. \u201eModerne Verteilnetze sind der Schl\u00fcssel f\u00fcr die Energiezukunft\u201c, betont Bayernwerk-Vorstand Dr. Egon Leo Westphal. Das erfordere eine st\u00e4ndige und konsequente Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur. \u201eDas Bayernwerk verbaut in diesem Jahr ein Rekordbudget von \u00fcber 650 Millionen Euro, um den Kurs einer konsequenten Digitalisierung und Verkabelung der Energienetze fortzusetzen \u2013 bei stabilen Netzentgelten und hoher Versorgungsqualit\u00e4t\u201c, so Egon Leo Westphal. Und der Wandel der bayerischen Energielandschaft gehe mit gro\u00dfen Schritten weiter. \u201eDie n\u00e4chste Phase der Energiewende wird Realit\u00e4t. Wir erleben auf der einen Seite einen neuen Solarboom mit immer gr\u00f6\u00dferen Anlagen, die ihren Platz im Energienetz brauchen. Auf der anderen Seite kommen neue Verbrauchstechnologien, wie Wasserstoff-Anwendungen im Bayerischen Chemiedreieck und Rechenzentren im Gro\u00dfraum M\u00fcnchen mit wachsendem Energiebedarf hinzu. Die Grundlage sind leistungsf\u00e4hige und innovative Energienetze.\u201c<\/p>\n <\/p>\n \u201eBayerns Versorgungssicherheit h\u00e4ngt auch von dem gesetzlich beschlossenen Netzausbau ab. Er macht das bayerische Stromnetz fit f\u00fcr die Energiewende und sichert und st\u00e4rkt so den Wirtschaftsstandort Bayern. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck an so wichtigen neuen Leitungen wie zum Beispiel SuedOstLink, die Windstrom aus dem Nordosten in die Wirtschaftsregion Isar bringen wird\u201c, sagte Tim Meyerj\u00fcrgens, Chief Operating Officer von TenneT. Der Netzausbau geht voran; so sind bei der Gleichstromverbindung SuedOstLink alle Abschnitte im Planfeststellungsverfahren und die Auftr\u00e4ge f\u00fcr die Erdkabel und die Konverteranlage vergeben. Bei einem anderen Leitungsprojekt, der Verbindung von Altheim nach St. Peter, die die bayerische Stromversorgung mit den Pumpspeicherkraftwerken in \u00d6sterreich verbindet, wird TenneT nach Beendigung des Genehmigungsverfahrens voraussichtlich noch in diesem Jahr mit dem Bau starten. Meyerj\u00fcrgens sagte weiter: \u201eNeben dem Netzausbau stehen f\u00fcr uns auch innovative L\u00f6sungen im Fokus, um die Energieversorgung k\u00fcnftig zu sichern. Dazu geh\u00f6rt auch Wasserstoff. Es wird entscheidend sein, wo und wann wir \u201egr\u00fcnen Wasserstoff\u201c aus erneuerbarem Strom produzieren werden, damit dies nicht f\u00fcr zus\u00e4tzliche \u00dcberlastung der Stromnetze sorgt und wir keinen zus\u00e4tzlichen Netzausbau brauchen.\u201c Der TenneT-Chief Operating Officer erg\u00e4nzte: \u201eVor dem Hintergrund der neuen Klimaziele zeigt sich immer mehr, dass die Transformation des Energiesystems Netzausbau und Investitionen in Infrastruktur erfordert. Nur gemeinsam, im Schulterschluss zwischen Industrie, Wirtschaft, Politik, Gas- und Stromwirtschaft, wird es gelingen, die Energiewende erfolgreich weiterzuf\u00fchren.\u201c<\/p>\n <\/p>\n Ausgiebig diskutiert wurden die Themen: die Wasserstoffinitiative und die Folgen f\u00fcr den Netzausbau und die Auswirkungen des Strompreises auf die internationale Wettbewerbsf\u00e4higkeit der chemischen Industrie in der Region, sowie die Notwendigkeit eines Energiemasterplans f\u00fcr das Chemiedreieck.<\/p>\n <\/p>\n Die chemische Industrie ist eine der zentralen L\u00f6sungsindustrien, wenn es darum geht, die gro\u00dfen Herausforderungen unserer Gesellschaft meistern zu k\u00f6nnen.<\/p>\n Die klimaneutrale Transformation bis 2045 ist technisch machbar. Allerdings sind daf\u00fcr enorme zus\u00e4tzliche Mengen Strom aus erneuerbaren Energien n\u00f6tig, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche sowie zu international wettbewerbsf\u00e4higen Preisen, jedoch nicht \u00fcber 4 Cent je Kilowattstunde. Erg\u00e4nzend ben\u00f6tigt man gr\u00fcnen Wasserstoff sowie klimaneutrale Plattformchemikalien.<\/p>\n Anders als mit einem enormen zus\u00e4tzlichen Einsatz gr\u00fcner Energie sind die Produktionsprozesse nicht klimaneutral zu gestalten. Wenn wir die sich permanent versch\u00e4rfenden Ziele erreichen wollen, wird es darum gehen, dass wir sofort und rasch in die Umsetzung gehen: <\/p>\n \\ Woher kann die gr\u00fcne Energie kommen?<\/p>\n \\ Wie \u2013 als Strom, Wasserstoff oder klimaneutrale Plattformchemikalie \u2013 kommen sie in das Chemiedreieck?<\/p>\n \\ Wie kann das bezahlbar und die Unternehmen international wettbewerbsf\u00e4hig bleiben \u2013 beim Strom zum Beispiel weniger als 4 Cent pro Kilowattstunde?<\/p>\n <\/p>\n Die Antworten zu diesen drei Fragen sind der Schl\u00fcssel zum Erfolg. Zum Erfolg in der Erreichung der klimaneutralen Transformation und nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft, zum Erfolg f\u00fcr eine weiterhin prosperierende Wirtschaft im internationalen Wettbewerb, und auch zur erfolgreichen Sicherung von Arbeitspl\u00e4tzen in unserer Region. Valide Antworten m\u00fcssen noch entwickelt werden.<\/p>\n <\/p>\n \u00c4hnlich gestaltet wie bei der gemeinsamen erfolgreichen Zusammenarbeit im Infrastrukturprojekt Bahn. Wir schlagen vor, diesen Masterplan \u201eEnergieversorgung f\u00fcr das ChemDelta Bavaria\u201c sehr zeitnah ins Leben zu rufen, um damit auch schnell in die konkrete Umsetzung zu kommen.<\/p>\n <\/p>\n Wir m\u00fcssen den politischen Rahmen setzen und die erforderlichen Entscheidungen treffen, um die notwendigen Mengen an Energie gesichert in das Bayerische Chemiedreieck zu bringen. Dabei wird es nicht ohne das Zusammenspiel von Gesellschaft, Politik, Beh\u00f6rden und Wirtschaft gehen.<\/p>\n <\/p>\n Die Beispiele BASF\/RWE und Uniper f\u00fchren uns deutlich vor Augen, dass andere Regionen in Deutschland bereits als Vorreiter in der Umsetzung sind.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Bildquelle: WACKER Chemie AG [vc_row][vc_column][vc_column_text]Burgkirchen, 07. 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<\/h5>\n
Energiewende und Erhalt der Wettbewerbsf\u00e4higkeit <\/strong><\/h5>\n
Innovative Energienetze Grundlage der Energiewende<\/strong><\/h5>\n
Versorgungssicherheit erfordert neben dem Netzausbau zus\u00e4tzliche innovative L\u00f6sungen <\/strong><\/h5>\n
Fazit:<\/strong><\/h5>\n
Die Zukunft der Energieversorgung ist das Schl\u00fcsselthema f\u00fcr das ChemDelta Bavaria<\/strong><\/h5>\n
Wir brauchen daher einen Masterplan \u201eEnergieversorgung f\u00fcr das ChemDelta Bavaria\u201c<\/strong><\/h5>\n
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