{"id":11834,"date":"2022-06-20T09:54:03","date_gmt":"2022-06-20T07:54:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/?page_id=11834"},"modified":"2022-07-22T15:10:41","modified_gmt":"2022-07-22T13:10:41","slug":"75-jahre-bayerische-chemieverbaende","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/75-jahre-bayerische-chemieverbaende\/","title":{"rendered":"75 Jahre Bayerische Chemieverb\u00e4nde"},"content":{"rendered":"

[vc_row][vc_column][vc_separator color=“blue“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]\u201eEs wird einer zuk\u00fcnftigen Darstellung der Wirtschaftsgeschichte nicht m\u00f6glich sein, in der Bildung des Vereins der Bayerischen Chemischen Industrie eine literarisch verwertbare Fundgrube geheimnisvoller Vorg\u00e4nge zu entdecken.\u201c So kennzeichnete der 1. Vorsitzende des Vereins, Dr.-Ing. Siegfried Balke, am 09.August 1946 in der Gr\u00fcndungsversammlung im Gro\u00dfen Saal des Rathauses zu M\u00fcnchen die Vorgeschichte.<\/p>\n

Geheimnisvolles hat sich auch in den folgenden 75 Jahren der Vereinsgeschichte nicht getan, aber ansonsten eine ganze Menge.<\/p>\n

Wir versuchen, diese 75 Jahre bis 2021 f\u00fcr Sie in Teilen Revue passieren zu lassen.[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]<\/p>\n

<\/p>\n

[\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator color=“blue“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column width=“1\/3″][vc_btn title=“Vorsitzende & Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer“ color=“sky“ align=“center“ i_icon_fontawesome=“fas fa-users“ button_block=“true“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F“][\/vc_column][vc_column width=“1\/3″][vc_btn title=“Gremien durch die Jahre“ color=“sky“ align=“center“ i_icon_fontawesome=“fas fa-book-reader“ button_block=“true“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende-gremien-durch-die-jahre%2F“][\/vc_column][vc_column width=“1\/3″][vc_btn title=“Zahlen, Daten & Fakten“ color=“sky“ align=“center“ i_icon_fontawesome=“fas fa-database“ button_block=“true“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende-zahlen-daten-fakten%2F“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator color=“blue“][\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column][vc_tta_tabs title_tag=“h3″ style=“modern“ color=“sky“ spacing=“2″ gap=“2″ active_section=“1″ no_fill_content_area=“true“][vc_tta_section title=“<\/p>\n

1946-1971<\/h3>\n

“ tab_id=“1657602569539-9373f0ba-7017″][vc_column_text]<\/p>\n

Organisationen im Wandel<\/h2>\n
\"Ludwig

Ludwig Erhard (1963)<\/p><\/div>\n

Im November 1945 erteilte der damalige bayerische Wirtschaftsminister, Dr. Ludwig Erhard, die Best\u00e4tigung zur Gr\u00fcndung einer wirtschaftlichen Vereinigung der chemischen Industrie. Am 09. August 1946 gr\u00fcndeten dann 250 Firmen im Gro\u00dfen Saal des M\u00fcnchner Rathauses den Chemieverein.<\/p>\n

Vereinsgr\u00fcndung am 09. August 1946<\/h3>\n

Der Vereinsgr\u00fcndung am 09. August 1946 voraus ging eine ganze Reihe von Besprechungen und Genehmigungsschreiben der US-Milit\u00e4rregierung und der damals eher nachgeordneten bayerischen Staatsregierung, die im Grunde das Mi\u00dftrauen ermessen lassen, das die Amerikaner einem Zusammenschlu\u00df von Unternehmen, noch dazu des Chemie-Bereiches, entgegenbrachten. Der IG-Farben-Proze\u00df warf seine Schatten voraus. Schon im August 1945 hatte Eugen Bunzl, sp\u00e4ter Hauptgesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Vereinigung der Arbeitgeberverb\u00e4nde in Bayern, einige Chemie-Firmen aus dem s\u00fcdbayerischen Raum zu einer ersten F\u00fchlungnahme eingeladen. Damals wurde Dr. Siegfried Balke, Chemische Fabrik Aubing, beauftragt, die Gr\u00fcndung einer wirtschaftspolitischen Organisation vorzubereiten. Eine Satzung sollte eine Kleine Kommission unter Dr. Hellmuth Holz, Wacker-Chemie, vorbereiten.<\/p>\n

\"Office<\/a>Erst nach wiederholten weiteren \u201ePermits\u201c der Milit\u00e4rregierung ging dann die Gr\u00fcndungsversammlung mit 250 Teilnehmern (!) \u00fcber die B\u00fchne. Dr. Balke wurde 1. Vorsitzender, seine Stellvertreter waren Hermann Hiller, Wacker-Chemie M\u00fcnchen und Dr. Fritz Kolke, Wiederhold Lack- und Farbenfabriken, N\u00fcrnberg.<\/p>\n

Der Gr\u00fcndungsversammlung vorgeschaltet war eine heute kaum vorstellbare Flut von Kontaktaufnahmen zu m\u00f6glichst vielen bayerischen Chemiefirmen, die unter den abenteuerlichsten Transportverh\u00e4ltnissen mit ehemaligen Wehrmachtsautos, bescheidensten \u00dcbernachtungsm\u00f6glichkeiten, latenter Lebensmittelknappheit usw. zu absolvieren war.<\/p>\n

\"\"<\/a>

Anwesenheitsliste im Vorfeld der Gr\u00fcndung am 17. August 1945<\/p><\/div>\n

So begann also die Vereinst\u00e4tigkeit in der Brienner Stra\u00dfe 7 in einem B\u00fcro mit Kanonenofen. Der Verein war eine rein wirtschaftspolitische Interessenvertretung. Sozialpolitisch durfte man sich kraft ausdr\u00fccklichem Verbot der Milit\u00e4rregierung nicht bet\u00e4tigen, obwohl die Gewerkschaften bereits 1945 wieder zugelassen waren.<\/p>\n

Erster sozialpolitischer Ausschu\u00df ab 1947<\/h3>\n

Erst im Laufe des Jahres 1947 konnte innerhalb des Vereins ein sozialpolitischer Ausschu\u00df gebildet werden, dessen Vorsitz Hermann Hiller, Wacker-Chemie, zur Wahrnehmung tarifpolitischer Arbeitgeberinteressen \u00fcbernahm. Ihm folgte 1949 Dr. Walter Gammert, Glanzstoff, Obernburg.<\/p>\n

Noch ein letztes Datum: 1965 ergab sich die Notwendigkeit, die wirtschafts- und die sozialpolitische T\u00e4tigkeit des Vereins organisatorisch zu trennen: Die wirtschaftspolitische Interessenvertretung \u00fcbernahm der VCI-Landesverband Bayern, die sozialpolitische Vertretung blieb dem Verein der Bayerischen Chemischen Industrie vorbehalten. Wichtig aber war vor allem f\u00fcr die Mitgliedsfirmen: die Personalunion im Vorstand und in der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrung, das gemeinsame B\u00fcro blieb bestehen, so da\u00df es f\u00fcr die Mitgliedsfirmen im Grunde bei einer Adresse geblieben ist.<\/p>\n

Festschrift zum 25. Jubil\u00e4um<\/h3>\n

Schon zum 25. Jubil\u00e4um der Gr\u00fcndung gab es eine Festschrift, die detailliert wie eindrucksvoll das erste Vierteljahrhundert der Verbandsgeschichte dokumentiert \u2013 einer Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg.<\/p>\n

Ein h\u00f6chst lesenswertes, geschichtstr\u00e4chtiges Dokument, das nicht nur Aufschluss \u00fcber den Ursprung der heutigen \u201eChemieverb\u00e4ndelandschaft\u201c gibt, sondern auch die Entwicklung der Branche sowie deren Herausforderungen in dieser spannenden Zeit dokumentiert.<\/p>\n

Dieser Blick in die Geschichte ist auch deswegen so interessant, da er doch erstaunlich viele Parallelen zu den heutigen Herausforderungen zu Tage bringt \u2013 sei es mit Blick auf die B\u00fcrokratie oder auch Fragen der Rohstoff- und Energieversorgung.<\/p>\n\n\n\n
\n
\"\"<\/a>

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 [\/vc_column_text][vc_btn title=“1971 – 1996″ color=“blue“ align=“right“ i_icon_fontawesome=“far fa-calendar-alt“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F%231657602569545-42cd271f-0a91″][\/vc_tta_section][vc_tta_section title=“<\/p>\n

1971-1996<\/h3>\n

“ tab_id=“1657602569545-42cd271f-0a91″][vc_column_text]<\/p>\n

Immer wieder Schwerpunktverlagerung<\/h3>\n
\"\"

Verbandsgeb\u00e4ude der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde – bis 1976 Brienner Stra\u00dfe 7, ab 1976 Innstra\u00dfe 15<\/p><\/div>\n

Begann die Vereinst\u00e4tigkeit in der Brienner Stra\u00dfe 7, so erfolgte 1976 der Umzug in die Innstra\u00dfe 15, in welcher der Verein der Bayerischen Chemischen Industrie e.V. 1976 das heutige Verbandsgeb\u00e4ude erworben hat. Hier ist neben den Bayerischen Chemieverb\u00e4nden mittlerweile auch der Verband der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Bayern (KVI)<\/a> angesiedelt.<\/p>\n

In der unmittelbaren Nachkriegszeit stand nat\u00fcrlich die wirtschaftspolitische Interessenvertretung gegen\u00fcber der Milit\u00e4rregierung und der bayerischen Staatsregierung und ihren nachgeordneten Beh\u00f6rden im Vordergrund. Die Rohstoffknappheit verlangte nach engen Kontakten zu den staatlichen Verteilungsorganen, wobei sich der Verein immer wehrte, in das Verteilungsgesch\u00e4ft selbst unmittelbar einbezogen zu werden, das h\u00e4tte der Neutralit\u00e4t gegen\u00fcber den Mitgliedsfirmen geschadet. So blieb es bei guten pers\u00f6nlichen Beziehungen, zum Beispiel zur Landesstelle Chemie innerhalb des Wirtschaftsministeriums.<\/p>\n

Mit dem Erstarken der Konjunktur nach der W\u00e4hrungsreform und der Einf\u00fchrung der sozialen Marktwirtschaft durch Professor Ludwig Erhard wuchs allm\u00e4hlich auch das Interesse an geordneten Arbeitgeber-\/Arbeitnehmer-Beziehungen. Die Tarifpolitik gewann insbesondere nach Aufhebung des Lohnstops an Bedeutung. Die sozialen Gegenspieler von damals auf seiten der IG Chemie in Bayern waren Theo Lederer, Karl Tauer und sp\u00e4ter Alfred Kunzmann. Wenn man es nach heutiger Nomenklatur beurteilt, waren dies schon damals Vertreter eines sozialen Konsenses, einer sozialen Partnerschaft, die in der bayerischen chemischen Industrie bis heute Maxime des Handelns der beiden Partner geblieben ist.<\/p>\n

Hohe Tarifabschl\u00fcsse und zunehmende Bedeutung von Umweltschutz, Produktions- und Produktsicherheit<\/h3>\n

In den Jahren der Voll-, ja \u00dcberbesch\u00e4ftigung, als die Arbeitslosenquote im gesamten Bundesgebiet zeitweise auf unter 100.000 sank und die Verb\u00e4nde immer wieder Appelle an ihre Mitgliedsfirmen richten mu\u00dften, sich nicht gegenseitig Fachkr\u00e4fte abzuwerben, waren hohe Tarifabschl\u00fcsse oft unvermeidbar. Sie l\u00f6sten auch kaum Kritik aus, denn die Firmen mu\u00dften angesichts des angespannten Arbeitsmarktes ohnehin noch dar\u00fcber hinausreichende \u00fcbertarifliche Leistungen erbringen. Dem Erfindungsreichtum betrieblicher Sonderleistungen von Anwesenheitspr\u00e4mien \u00fcber Zusatzurlaubstage bis gro\u00dfz\u00fcgigen Leistungslohnsystemen waren keine Grenzen gesetzt. Man kann es fast zynisch so formulieren: Es gab kaum eine gewerkschaftliche Forderung, die nicht schon vorher von einzelnen Arbeitgebern erfunden worden w\u00e4re.<\/p>\n

\"\"Anfang der 70er Jahre gewannen wirtschaftspolitische Fragen, insbesondere der Umweltschutz, an Bedeutung. Damit trat das Image der chemischen Industrie in den Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Verbandsaktivit\u00e4ten. \u00d6ffentlichkeitsarbeit auf breiter Grundlage, Leitlinien der chemischen Industrie zum Umweltschutz, Pressefahrten, Tage der offenen T\u00fcr, eine Brosch\u00fcre wie \u201eChemie in Bayern\u201c f\u00fchrten schlie\u00dflich zu dem heute noch aktuellen Projekt der chemischen Industrie auf Bundesebene \u201eChemie im Dialog<\/a>\u201c. Es soll die Leistungen der chemischen Industrie f\u00fcr Produktions- und Produktsicherheit, f\u00fcr die Umwelt, f\u00fcr ein verantwortliches Handeln im Sinne eines auch vor sp\u00e4teren Generationen verantwortbaren Resourcen-Verbrauches verdeutlichen und der \u00d6ffentlichkeit darlegen, welche Anstrengungen dieser Industriezweig in Richtung Umweltvertr\u00e4glichkeit seiner Produktion und seiner Produkte unternimmt. Andererseits durften die verbliebenen Restrisiken nicht verschwiegen werden.<\/p>\n

Im sozialpolitischen Zust\u00e4ndigkeitsbereich erforderte der von Konjunkturzyklus zu Konjunkturzyklus auf h\u00f6herem Niveau zur\u00fcckbleibende Arbeitslosensockel eine entsprechende Reaktion der Tarifpolitik. Mu\u00dfte sie in Zeiten der guten Konjunktur in der Regel nur darauf achten, mit den Tarifabschl\u00fcssen den ohnehin bestehenden Druck auf Einkommenserh\u00f6hungen vom Arbeitsmarkt her auf einem f\u00fcr alle Firmen vertr\u00e4glichen Niveau abzufangen, so hat andererseits der in den 90er Jahren eingeleitete Strukturwandel in Verbindung mit einer Globalisierung des Wirtschaftsgeschehens die Tarifpolitik vor die Aufgabe gestellt, den Firmen gen\u00fcgend Spielr\u00e4ume f\u00fcr Eigenentscheidungen innerhalb des Ordnungssystems eines Tarifwerkes zu schaffen, ohne dabei den friedensstiftenden und ordnungspolitischen Nutzen eines Fl\u00e4chentarifes f\u00fcr eine ganze Branche in Frage zu stellen. Auch hier galt es wieder, das Kind nicht mit dem Bade auszusch\u00fctten.<\/p>\n

Tarifpolitik mu\u00df zukunftsweisenden Trends folgen<\/h3>\n

\"\"Die Tarifvertragsparteien der Chemischen Industrie haben sich \u2013 auf Arbeitgeberseite in zunehmenden Ma\u00dfe auf Bundesebene koordiniert \u2013 als Motor moderner sozial- und tarifpolitischer Entwicklungen erwiesen. Sie sind h\u00e4ufig andere Wege gegangen als die \u00fcbrigen deutschen Industriebranchen, insbesondere die Metall- und Elektroindustrie und haben dabei zukunftsweisende Akzente gesetzt. So wurde etwa 1974 der \u201eUnterst\u00fctzungsverein der Chemischen Industrie\u201c gegr\u00fcndet, der durch Beitr\u00e4ge der Arbeitgeber gespeist, unverschuldet arbeitslos gewordenen Chemiearbeitnehmern einen Zuschu\u00df zum Arbeitslosengeld verschaffte und damit ein absolutes K\u00fcndigungsverbot f\u00fcr \u00e4ltere Arbeitnehmer verhinderte. Die Chemie hielt auch bis heute an der parit\u00e4tischen Besetzung ihrer tariflichen Schlichtungsstelle fest, um die Chancen f\u00fcr einen Tarifabschlu\u00df in freien Verhandlungen zu erh\u00f6hen, denn ein sogenannter neutraler Schlichter beeinflu\u00dft und blockiert oft das Aufeinander-Zugehen der Verhandlungspartner. Sozialpolitisch richtungsweisend war auch die Einf\u00fchrung eines einheitlichen Entgelttarifvertrages f\u00fcr Arbeiter und Angestellte im Jahr 1988. Die Verk\u00fcrzung der Wochenarbeitszeit hat man in der Chemischen Industrie nie als eine Arbeitsplatz vermehrende L\u00f6sung zur Bek\u00e4mpfung der wachsenden Arbeitslosigkeit angesehen, sondern nur in kleinen Schritten mit anderen Modellen der flexiblen Arbeitszeitgestaltung kombiniert:\"\"
\nSo wurde schon 1985, also 11 Jahre vor dem Gesetzgeber, ein Tarifvertrag \u00fcber Altersteilzeit vereinbart, ferner 1987 ein Tarifabkommen \u00fcber Teilzeitarbeit geschlossen und tarifvertraglich zunehmend flexible Modelle zur Umsetzung der tariflichen Arbeitszeitverk\u00fcrzung angeboten. Aussetztage im Mehrwochenrhythmus, Einbau von Br\u00fcckentagen und Freistellung am Jahreswechsel, sehr lange Verteilzeitr\u00e4ume bis hin zum aktuell geltenden Wochenarbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Stunden ohne Zuschlagspflichten. \u00d6ffnung f\u00fcr betriebliche L\u00f6sungen statt starrer Tarifregelungen steht schon seit Jahren auf dem Programm der Chemie-Tarifvertragsparteien.<\/p>\n

Verb\u00e4nde, die auch Arbeitgeber-Funktion haben, m\u00fcssen sozialpolitische Trends beobachten, manchmal sogar selbst setzen und die entsprechenden tarifpolitischen Konsequenzen ziehen. Sie m\u00fcssen dabei einerseits im engen Kontakt zu ihren Mitgliedsfirmen die betrieblichen Notwendigkeiten erkennen und danach handeln, andererseits aber auch selbst moderne Entwicklungen vorantreiben, ihren Mitgliedsfirmen nahebringen und ihre Umsetzung in die betriebliche Wirklichkeit f\u00f6rdern. Die Bayerischen Chemieverb\u00e4nde haben ihre Aufgabe immer in dieser Mittler- und Initiativ-Funktion gesehen und so gestalterisch und nicht nur passiv das Tarifgeschehen beeinflu\u00dft.<\/p>\n

Blick nach vorne<\/h4>\n

Zum 50. Jubil\u00e4um hatte man sich daher entschlossen, statt einer historischen Aufarbeitung, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Die Vortr\u00e4ge des Festakts wurden sp\u00e4ter gebunden und bieten einen hochinteressanten Einblick in die Zukunftserwartungen der damaligen Zeit.<\/p>\n\n\n\n
\n\n\n
\"\"<\/a>

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 [\/vc_column_text][vc_btn title=“1946 – 1971″ color=“blue“ align=“left“ i_icon_fontawesome=“far fa-calendar-alt“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F%231657602569539-9373f0ba-7017″][vc_btn title=“1996 – 2021″ color=“blue“ align=“right“ i_icon_fontawesome=“far fa-calendar-alt“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F%231657602772343-2558a161-8053″][\/vc_tta_section][vc_tta_section title=“<\/p>\n

1996-2021<\/h3>\n

“ tab_id=“1657602772343-2558a161-8053″][vc_column_text]<\/p>\n

Zeitenwende in die Moderne<\/h3>\n

Die Bayerischen Chemieverb\u00e4nde haben eine bewegte und spannende Geschichte. Sie haben die Entwicklung der chemisch-pharmazeutischen Chemie in Bayern seit dem Ende des zweiten Weltkriegs mitbegleitet. Von den Anf\u00e4ngen, dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg \u00fcber den gro\u00dfen Industrialisierungsschub \u2013 weg vom Agrar- und hin zum Industrieland Bayern \u2013 in den 60er, 70er und 80er Jahren, bis zum nun bevorstehenden Strukturwandel hin zur Klimaneutralit\u00e4t.<\/p>\n

Die Historie der letzten 25 Jahre \u2013 1996 bis 2021 \u2013 mit den Themen, die die Branche bewegt haben und noch immer bewegen, dokumentiert sich vor allem in unseren Jahresberichten<\/a><\/strong> \u2013 bis 2013 noch in Form von Leporellos \u2013, welche Sie HIER finden<\/a><\/strong>. Dabei sind die Jahresberichte nicht nur eine Bilanz des jeweiligen Gesch\u00e4ftsjahres, sondern in erster Linie eine klare Beschreibung unserer Positionen.<\/p>\n

Dennoch wollen wir hier einen kurzen Blick auf den Wandel der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde als Organisation und die Themen werfen, die uns besonders besch\u00e4ftigten. Der Wandel der Verb\u00e4nde selbst ist im Wesentlichen durch die Digitalisierung gepr\u00e4gt. Thematisch bewegten uns die letzten 25 Jahre unter anderem folgende Themen.<\/p>\n

Die Europ\u00e4isierung des Umweltrechts, sowohl im Stoffrecht (Reach und CLP) als auch im Genehmigungsrecht (IED) hat Standards erh\u00f6ht, aber leider auch die Komplexit\u00e4t und B\u00fcrokratie teils sogar zum Nachteil der Schutzg\u00fcter befeuert. Die Bedeutung der Pharmabranche – gerade in Bayern – hat deutlich zugenommen. Bayern ist mittlerweile deutschlandweit f\u00fchrend auf den Gebiet der Biotechnologie und viele Deutschlandzentralen der internationalen Pharmafirmen haben ihren Sitz in Bayern. Die Pharmainitiative Bayern<\/a> hat sich einen guten Ruf als Sprachrohr der forschenden Pharmaunternehmen erarbeitet und auch der Austausch mit den Ministerien hat sich im Rahmen der „Pharmagipfel Bayern“ etabliert. Im Bayerischen Schulsystem der Gymnasien wurde vom 9-j\u00e4hrigen Gymnasium zum G8 gewechselt und schlie\u00dflich wieder zur\u00fcck zu einem (anderen) 9-j\u00e4hrigen System (G9), wobei sich auch die Oberstufe und das Abitur ge\u00e4ndert haben. Die Schulungen\/Seminare f\u00fcr Lehrer wurden in der Verbandsarbeit deutlich ausgeweitet. Mit dem 1995 erstmals abgeschlossenen Umweltpakt Bayern<\/a> wurde damals eine neue \u00c4ra und Kultur des kooperativen Umweltschutzes begr\u00fcndet, die bis heute anh\u00e4lt.<\/p>\n

Besonders herausgreifen wollen wir die folgenden drei Themen:<\/p>\n

\"Bayerische<\/a>

Auch auf twitter sind die Bayerischen Chemieverb\u00e4nde seit 2019 vertreten.<\/p><\/div>\n

Digitalisierung<\/h4>\n

Vor 1996 gab es im Grunde noch kein Internet und auch E-Mail steckte noch in den Kinderschuhen. Den Wandel hin zu einer digitalisierten Arbeitswelt haben die Verb\u00e4nde nat\u00fcrlich genauso vollzogen, wie alle Unternehmen. Ende 1996 wurden damals die meisten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Verband mit einem Computer und einer E-Mail-Adresse ausgestattet. Heute ist nat\u00fcrlich eine komplett vernetzte B\u00fcroinfrastruktur mit digitalen Prozessen und einer Anbindung ans Home Office im Grunde keine besondere Nachricht mehr wert.<\/p>\n

Erfolgte die Information der Mitglieder des VCI Landesverband sowie des VBCI 1996 im Wesentlichen noch durch postalische Rundschreiben, so wurde aber auch hier zuerst 2005 beim VBCI mit einem Intranet und dann 2019 f\u00fcr beide Verb\u00e4nde mit unserem Extranet vollst\u00e4ndig auf elektronische Information umgestellt.<\/p>\n

Es gibt im Unterschied zu 1996 mittlerweile auch mehrere gut gepflegte Webseiten auf denen der interessierte Leser unkompliziert an unsere Positionen und Argumente sowie an unsere Angebote f\u00fcr Schulungen, Seminare etc. kommt.<\/p>\n

Ein moderner Verband kommt auch an \u201eSocial Media\u201c nicht vorbei. Seit September 2019 betreiben wir einen Verbands-Twitter-Account<\/a>, beteiligen uns an Blogs (Azubiblog) oder Informationswebsites wie Elementare Vielfalt (ElVi)<\/a>. Auch LinkedIn spielt f\u00fcr uns eine immer wichtigere Rolle.<\/p>\n

Energiewende<\/strong><\/h4>\n

\"\"<\/a>Die letzten 25 Jahre waren Jahre der Energie<\/a>– und Klimapolitik<\/a>, der Energiewende. Besonders f\u00fcr Bayern werden die Energieversorgungssicherheit, aber nat\u00fcrlich auch die Bezahlbarkeit zunehmend zur Schicksalsfrage des Industriestandorts. Das gilt zum einen kurzfristig mit der Sorge um die Gasversorgungssicherheit aufgrund des Ukrainekriegs, aber auch langfristig mit Blick auf die Klimaziele: Woher wird die in einem Industrieland erforderliche klimaneutrale Energie, in welcher Form und in ausreichenden Mengen kommen? Und zu welchem Preis?<\/p>\n

Daneben fehlen uns die Rahmenbedingungen f\u00fcr eine schnelle Umsetzung der Energiewende. Denn nicht zuletzt die Europ\u00e4isierung des Umweltrechts hat uns im Resultat in eine Komplexit\u00e4tsfalle gef\u00fchrt, die in eines der langwierigsten und kompliziertesten Zulassungsregimes gem\u00fcndet hat. Eine schnelle Umsetzung von Industrie- und Infrastrukturprojekten wird dadurch unm\u00f6glich. Dies schadet der Energiewende und der Transformation zur Klimaneutralit\u00e4t.<\/p>\n

Mit Blick auf die kommenden Jahre stehen wir daher vor einer entscheidenden Weggabelung. Gelingt es nicht, vom Pfad einer staatlichen Regulierungswut hin zu einer Erm\u00f6glichungskultur zur\u00fcckzufinden, laufen wir Gefahr, sowohl bei der der Energiewende als auch bei der \u00f6kologische Transformation zu scheitern. Die Folge w\u00e4re eine Translation von Industrieproduktion aus Deutschland und der EU heraus. Und das mit weitreichenden Folgen f\u00fcr industrielle Wertsch\u00f6pfung. Deshalb braucht es eine Renaissance der Industriepolitik, die den n\u00f6tigen Rahmen und Leitplanken f\u00fcr die technologieneutrale und marktgetriebene Entwicklung von nachhaltigen Innovationen und eine erfolgreiche heimische Industrieproduktion gew\u00e4hrleistet.<\/p>\n

Tarifpolitik<\/strong><\/h4>\n

Neben der Umwelt- und Energiepolitik hat sich in den letzten Jahren nat\u00fcrlich auch auf dem Feld der Tarifpolitik einiges getan. Gemeinsam haben die Chemie-Tarifparteien schon sehr fr\u00fch auf den internationalen Standortwettbewerb, den Erhalt der Wettbewerbsf\u00e4higkeit unserer Mitgliedsunternehmen und den strukturellen Wandel der Arbeitswelt reagiert. Man denke nur an den \u201eSolidarpakt f\u00fcr Standortsicherung und Besch\u00e4ftigungsf\u00f6rderung in der chemischen Industrie\u201c aus dem Jahr 1996. Daneben stellten sp\u00e4ter die Bew\u00e4ltigung der Finanzkrise und die Folgen der Pandemie die Sozialpartner vor weitere Herausforderungen.<\/p>\n

Entscheidend f\u00fcr eine zukunftsf\u00e4hige Tarifpolitik und Standortsicherung war und ist dabei vor allem die Flexibilisierung der Fl\u00e4chentarife, wie sie in der Chemie bereits fr\u00fchzeitig eingeleitet wurde. \u00d6ffnungsklauseln, Differenzierungsm\u00f6glichkeiten und die Option unternehmensbezogener Verbandstarifvertr\u00e4ge sind dabei wichtige und hilfreiche Instrumente zur L\u00f6sung struktureller Fragestellungen innerhalb der Branche sowie f\u00fcr Mitgliedsunternehmen, die in wirtschaftlich schwierigen Situationen mit den generellen Regelungen des Fl\u00e4chentarifvertrags \u00fcberfordert sind und im internationalen Wettbewerb am Standort Deutschland bestehen m\u00fcssen.<\/p>\n

Deshalb waren es vor allem die verschiedenen Flexibilisierungsmo\u0308glichkeiten auf der Kostenseite, die den Tarifvertr\u00e4gen in der Chemie eine Ausnahmestellung in der Tariflandschaft verschafft haben und die damit zum Vorbild f\u00fcr manche Ver\u00e4nderung auch in anderen Branchen wurden und bis heute sind.\"\"<\/a><\/p>\n

Aber auch auf andere gesellschaftliche Herausforderungen wie z.B. die steigende Arbeitslosigkeit \u2013 insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit \u2013, die demografische Entwicklung und den damit drohenden Fachkra\u0308ftemangel, das Thema betriebliche Altersversorgung sowie auf die Digitalisierung der Arbeitswelt haben die Chemie-Sozialpartner zahlreiche innovative Antworten gefunden. Man denke nur an den Tarifvertrag \u201eZukunft durch Ausbildung\u201c oder den Tarifvertrag \u201eLebensarbeitszeit und Demografie\u201c \u2013 allesamt Meilensteine einer zukunftsweisenden Tarifpolitik, die uns allenthalben sehr viel Respekt eingebracht hat. Oder die zusammen mit unserem Sozialpartner entwickelten Konzepte zu Work@industrie4.0<\/a>. – um nur einige wenige zu nennen.<\/p>\n

 <\/p>\n

Es war also in jeder Hinsicht sehr viel geboten in den letzten 25 Jahren! Und trotz aller wirtschafts-, tarif- und sozialpolitischen Herausforderungen \u2013 sogar gerade deswegen \u2013 ist es umso wichtiger, sich in Erinnerung zu rufen, dass die Chemie f\u00fcr viele gesellschaftliche Herausforderungen DER Probleml\u00f6ser ist \u2013 ohne Chemie geht es nicht!<\/p>\n

 <\/p>\n\n\n\n
\n\n\n
\"\"<\/a>

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Zukunft?! \u2013 Wir sind bereit!<\/h4>\n

Gerade die breite Palette verbandspolitischer Aktivit\u00e4ten innerhalb des doppelgleisigen Verbandsaufbaus, auf Seiten der Wirtschaftspolitik mit vielen politischen Kontakten \u00fcber ein von zahlreichen Experten der Chemie-Mitgliedsfirmen getragenes Netz von hohen Informationsstandards bis hin zu den Arbeitgeber-Verbandst\u00e4tigkeiten im tarifpolitischen Bereich, in der arbeits- und sozialrechtlichen Einzelberatung, des reichen Angebots an Informations- und Ausspracheveranstaltungen, arbeitsrechtlichen Schulungen, F\u00fchrungskr\u00e4fte- und Meisterseminaren gew\u00e4hrleistet eine am Puls der Zeit orientierte Verbandsarbeit. Sie kann sich rasch und aktuell auf konkrete Situations\u00e4nderungen einstellen und ger\u00e4t nicht in die Gefahr von Verkrustungen oder schablonenhafter T\u00e4tigkeit.<\/p>\n

Und hinter allem, was wir als Verb\u00e4nde f\u00fcr unsere Mitglieder tun, stecken echte Menschen. Wir sind ein starkes, hochengagiertes Team, in dem jede und jeder einen wertvollen Beitrag zum Gesamterfolg leistet. Und es sind diese Menschen, die den Unterschied ausmachen! Die Beratung und Unterst\u00fctzung der Mitgliedsunternehmen mit Leidenschaft, Herz und Verstand stehen in diesem Team seit \u00fcber 75 Jahren \u2013 und auch in Zukunft \u2013 an oberster Stelle.<\/p>\n

Wir vertreten die #L\u00f6sungsindustrie – und darauf sind wir stolz![\/vc_column_text][vc_single_image image=“12505″ img_size=“large“][vc_separator color=“blue“][vc_btn title=“1971 – 1996″ color=“blue“ align=“left“ i_icon_fontawesome=“far fa-calendar-alt“ add_icon=“true“ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.bayerische-chemieverbaende.de%2F75-jahre-bayerische-chemieverbaende%2F%231657602569545-42cd271f-0a91″][\/vc_tta_section][\/vc_tta_tabs][\/vc_column][\/vc_row][vc_row disable_element=“yes“][vc_column width=“1\/3″][vc_single_image image=“12203″ img_size=“medium“ alignment=“center“ onclick=“custom_link“ img_link_target=“_blank“ link=“https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/uncategorized\/bayerische-chemieverbaende-1946-1971\/“][\/vc_column][vc_column width=“1\/3″][vc_single_image image=“12235″ img_size=“medium“ alignment=“center“ onclick=“custom_link“ img_link_target=“_blank“ link=“https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/uncategorized\/bayerische-chemieverbaende-1971-1996\/“][\/vc_column][vc_column width=“1\/3″][vc_single_image image=“12236″ img_size=“medium“ alignment=“center“ onclick=“custom_link“ img_link_target=“_blank“ link=“https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/uncategorized\/bayerische-chemieverbaende-1996-2021\/“][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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