Soziale Marktwirtschaft<\/h1>\r\nAlfred M\u00fcller-Armack f\u00fchrte in seiner Schrift \u201eWirtschaftslenkung und Marktwirtschaft\u201c den Begriff \u201eSoziale Marktwirtschaft\u201c ein.\r\n\r\nEr versteht darunter eine \u201edritte wirtschaftspolitische Form\u201c, bei der der Markt zwar das \u201etragende Ger\u00fcst\u201c darstelle, die aber \u201eeine bewusst gesteuerte, und zwar sozial gesteuerte Marktwirtschaft\u201c sein solle.\r\nAm 23. Mai 1949 trat das Grundgesetz im geteilten und zerst\u00f6rten Deutschland in Kraft - das Fundament f\u00fcr die Erfolgsgeschichte unseres Landes. Zentraler Bestandteil darin ist die Soziale Marktwirtschaft. Sie erm\u00f6glichte das \u201eWirtschaftswunder\u201c. Sie war der Schulterschluss der Nachkriegsgeneration, ein Leistungsvertrag f\u00fcr ein Land im Aufbau. Wer anpackt, erntet Fairness \u2013 so die gegenseitige Vereinbarung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zwischen Wirtschaft, Gesellschaft, Kirche und Politik.\r\nDer Aufstieg unseres Landes zu einem der f\u00fchrenden Industriel\u00e4nder und einer der wohlhabendsten Nationen der Welt w\u00e4re nicht m\u00f6glich gewesen ohne die Soziale Marktwirtschaft.\r\n\r\n \r\n\r\nLudwig Erhard hat dieses Wirtschafts- und Sozialsystem zum Teil gegen gro\u00dfe Widerst\u00e4nde nach dem Krieg in die Tat umgesetzt und zumindest im Westen des damals geteilten Landes Wohlstand f\u00fcr alle wahr gemacht.\r\n\r\nDie soziale Marktwirtschaft betont die Selbstverantwortlichkeit des Menschen. Er soll sich frei entfalten und Verantwortung \u00fcbernehmen, wo es nur m\u00f6glich ist. In Freiheit soll er Eigentum erwerben und Investitionen t\u00e4tigen k\u00f6nnen. Der Mensch kann jedoch nicht nur als Individuum wirtschaften - als soziales Wesen ist er auf das Miteinander angewiesen.\r\n\r\nEine R\u00fcckbesinnung auf die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und eine Renaissance dieser Marktordnung w\u00e4re gerade jetzt ein wichtiger Schritt. Nur ein Unternehmen, das Gewinne macht, kann auch ein soziales Unternehmen sein. Wirtschaft ist nicht Gegner \u2013 sie ist Partner einer sozialen Gesellschaft.\r\n\r\nDie soziale Marktwirtschaft hat viel Wohlstand gebracht. Sie ist der richtige Weg \u2013 auch wenn dieser immer wieder Korrekturen braucht, um Antworten auf die Fragen des 21. Jahrhunderts geben zu k\u00f6nnen. Heute stehen wir vor der Aufgabe, sie angesichts vieler neuer, globalisierter Herausforderungen neu zu interpretieren. Beides ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.\r\n\r\nWertebewusstsein ist ein wichtiger Schl\u00fcssel: Wirtschaftliche Effizienz muss kombinierbar sein mit sozialer Sicherheit, Freiheit mit Verantwortung. Das braucht aber auch aufgekl\u00e4rtes Denken, Toleranz, die Akzeptanz anderer Denkweisen und die Suche nach einem gemeinsamen Weg.\r\n\r\nDer globale Wettbewerb braucht Ordnung mit gelebten Leitbildern, einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Eine Neue Soziale Marktwirtschaft, die Renaissance der Sozialen Marktwirtschaft kann helfen, diese Wirtschaftsordnung nachhaltig auf deutscher, europ\u00e4ischer und globaler Ebene zu verankern.\r\nDie chemische Industrie widmet sich dieser Diskussion mit gro\u00dfem Engagement. Gemeinsam haben die Chemie-Sozialpartner im Juli 2007 den sogenannten \u201eWittenberg-Prozess\u201c ins Leben gerufen, der sich insbesondere einer Problematik widmet: Der zunehmenden Skepsis und Unwissenheit in der Bev\u00f6lkerung gegen\u00fcber unserer sozialen Marktordnung. Gemeinsam wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer diesem Vertrauensverlust begegnen.\r\nDie Zukunft der sozialen Marktwirtschaft \u2013 ein deutsches Erfolgsmodell, das Grenzen \u00fcberwindet und ihm neue Perspektiven im globalen Handeln aufzeigt: Ein Wirtschaftsmodell als globaler Gesellschaftsvertrag. Ein verantwortliches Handeln \u2013 als Grundlage daf\u00fcr, dass die soziale Marktwirtschaft auch in Zukunft funktioniert.\r\n\r\nUnser Land kann seine internationale wirtschaftliche Stellung, sein globales Ansehen nur dann halten und weiter ausbauen, wenn dies in der richtigen Wirtschaftsordnung geschieht.\r\n\r\n \r\n\r\nMit Dr. Otto Wiesheu<\/strong> haben wir anl\u00e4sslich der Mitgliederversammlung der Bayerischen Chemieverb\u00e4nde am 7. Juli 2017 in M\u00fcnchen einen \u00fcberaus angesehenen und engagierten Vertreter der Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft erleben d\u00fcrfen, dem es immer wieder gelingt, deren Werte und Regeln \u2013 nicht zuletzt aufgrund seines eigenen politischen Wirkens \u2013 authentisch und glaubw\u00fcrdig zu vermitteln.\r\nSeine Ausf\u00fchrungen sind ein Manifest, dessen Beachtung heute wichtiger ist denn je:\r\n\r\n<\/a>\r\n\r\nSoziale Marktwirtschaft - Wirtschaftsordnung mit Werten und Regeln<\/span><\/a>\r\n\r\n\r\n\r\n \r\n\r\nWeitere Positionen zur Sozialen Marktwirtschaft<\/strong>\r\n