{"id":85,"count":51,"description":"

Tarifpolitik<\/h1>\r\nAuf der Grundlage ihres verfassungsrechtlich verankerten Auftrags ist es die zentrale Aufgabe der Tarifvertragsparteien, die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen zu regeln. Hierbei spielt der Fl\u00e4chentarifvertrag auch in der chemischen Industrie eine zentrale Rolle. Denn nur der Fl\u00e4chentarifvertrag gew\u00e4hrleistet eine einheitliche Tarifpolitik und eine Transparenz \u00fcber die wesentlichen Arbeitsbedingungen innerhalb der Branche. Dar\u00fcber hinaus werden Tarifkonflikte aus den einzelnen Unternehmen herausgehalten.\r\n\r\nDie Erfolgsformel in der chemischen Industrie hei\u00dft Sozialpartnerschaft: Sie ist eine innere Haltung im Umgang mit m\u00f6glichen Konflikten, auf Augenh\u00f6he. Sie baut auf Vertrauen, gegenseitigen Respekt, gemeinsamen Gestaltungswillen und der Erkenntnis, dass man im globalen Wettbewerb nur gemeinsam bestehen kann. Kooperativ und pragmatisch suchen die Tarifvertragsparteien \u2013 Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) auf Bundesebene und VBCI auf Landesebene sowie die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) nach den besten L\u00f6sungen f\u00fcr Unternehmen und Besch\u00e4ftigte.\r\n\r\nDabei geht es nicht darum, vorhandene Gegens\u00e4tze zu verwischen, sondern in einem kontinuierlichen Dialog auszuloten, welche gemeinsamen Schnittmengen bestehen und wie Gegens\u00e4tze konstruktiv zum Wohle der Unternehmen und der dort arbeitenden Menschen ausgeglichen werden k\u00f6nnen.\r\n\r\nDiese praktizierte Sozialpartnerschaft ist die effizienteste und f\u00fcr die jeweiligen Mitglieder mit dem gr\u00f6\u00dften Nutzen verbundene Form des Umgangs zwischen den Tarifvertragsparteien. Sie dr\u00fcckt sich insbesondere aus in modernen, flexiblen und zukunftsf\u00e4higen Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen, au\u00dfertariflichen Sozialpartner-Vereinbarungen, gemeinsamen Einrichtungen der Sozialpartner sowie der aktiven Beteiligung am Europ\u00e4ischen Sozialen Dialog der Chemie-Branche.\r\n\r\n \r\n\r\nDie Tarifparteien haben in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen des versch\u00e4rften internationalen Kostenwettbewerbs der Unternehmen eine Reihe von Flexibilisierungen, \u00d6ffnungen und Optionen in den Chemie-Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen verankert. Mit diesen Tarifreformen waren sie mehrfach Vorreiter. Inzwischen verf\u00fcgen die Chemie-Unternehmen im Bedarfsfall tariflich \u00fcber betr\u00e4chtliche Kosten- und Arbeitszeitspielr\u00e4ume (wie z. B. der M\u00f6glichkeit der Erh\u00f6hung der Arbeitszeit und der Herabsetzung des Arbeitsentgelts).\r\n\r\nWeil die \u201eChemie stimmt\u201c, hat es den einzigen Streik in diesem Industriezweig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1971 gegeben \u2013 vor \u00fcber 40 Jahren.\r\nGemeinsam haben die Chemie-Tarifparteien schon fr\u00fchzeitig auf den strukturellen Wandel der Arbeitswelt reagiert. Zuletzt stand die Bew\u00e4ltigung der Krise im Mittelpunkt. Die Sozialpartnerschaft hat dabei einen echten H\u00e4rtetest \u00fcberzeugend bestanden und die schwerste Wirtschaftskrise in der Nachkriegszeit schnell und gut gemeistert. Und auch auf die demografische Herausforderung und den drohenden Fachkr\u00e4ftemangel haben die Chemie-Sozialpartner zahlreiche innovative Antworten gefunden und wichtige Weichen gestellt.\r\n\r\n \r\n\r\nDie Tarifvertragsparteien in der chemischen Industrie haben sich wiederholt zum Fl\u00e4chentarifvertrag und seiner Weiterentwicklung bekannt. Eine zukunftsf\u00e4hige Tarifpolitik kann nicht in der Zersplitterung der Tarifvertr\u00e4ge liegen, sondern in der weiteren Flexibilisierung und \u00d6ffnung der Fl\u00e4chentarife, wie sie in der Chemie eingeleitet worden sind.\r\n\r\n\u00d6ffnungsklauseln und die Option unternehmensbezogener Verbandstarifvertr\u00e4ge sind dabei wichtige und hilfreiche Instrumente zur L\u00f6sung struktureller Fragestellungen innerhalb der Branche sowie f\u00fcr Mitgliedsunternehmen, die in wirtschaftlich schwierigen Situationen mit den Regelungen des Fl\u00e4chentarifvertrags \u00fcberfordert sind. Dies darf jedoch nicht dazu f\u00fchren, dass sich der Fl\u00e4chentarifvertrag nur an den St\u00e4rksten der Branche ausrichtet. Ein Fl\u00e4chentarifvertrag, der f\u00fcr viele Mitgliedsunternehmen nur noch durch die Nutzung von \u00d6ffnungsklauseln zu ertragen ist, verdient seinen Namen nicht mehr. Deshalb ist es Aufgabe der Tarifvertragsparteien, hier Regelungen und Mindeststandards zu finden, die grunds\u00e4tzlich f\u00fcr alle Mitgliedsunternehmen umsetzbar sind.\r\n\r\n \r\n\r\nDie Chemie-Sozialpartnerschaft und ihre innovative und flexible Tarifpolitik geho\u0308ren zum Fortschrittlichsten, was der Tarifsektor zu bieten hat. Beide haben dazu beigetragen, Krisen zu u\u0308berwinden und im internationalen Wettbewerb zu bestehen \u2013 ihnen geho\u0308rt die Zukunft.\r\n\r\n \r\n\r\n
\r\n\r\n \r\n\r\nWeitere Positionen zur Tarifpolitik<\/strong>\r\n

Entgeltgleichheit: BAVC-Position_Entgeltgleichheit<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n

Fl\u00e4chentarif: BAVC-Position_Fl\u00e4chentarif<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n

Mindestlohn: BAVC-Position_Mindestlohn<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n

Sozialpartnerschaft: BAVC-Position_Chemie-Sozialpartnerschaft<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n

Tarifeinheit: BAVC-Position_Tarifeinheit<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n

Gemeinsame Erkl\u00e4rung_BAVC_IGBCE_Tarifeinheit gesetzlich verankern<\/a><\/strong><\/span><\/h3>\r\n \r\n\r\n
\r\n\r\n \r\n\r\nArtikel und Beitr\u00e4ge zur Tarifpolitik:","link":"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/category\/themen-und-positionen\/tarifpolitik\/","name":"Tarifpolitik","slug":"tarifpolitik","taxonomy":"category","parent":402,"meta":[],"acf":[],"yoast_head":"\nTarifpolitik Archives - VBCI und VCI-Bayern<\/title>\n<meta name=\"robots\" content=\"index, follow, max-snippet:-1, max-image-preview:large, max-video-preview:-1\" \/>\n<link rel=\"canonical\" href=\"https:\/\/www.bayerische-chemieverbaende.de\/category\/themen-und-positionen\/tarifpolitik\/\" \/>\n<meta property=\"og:locale\" content=\"de_DE\" \/>\n<meta property=\"og:type\" content=\"article\" \/>\n<meta property=\"og:title\" content=\"Tarifpolitik Archives - VBCI und VCI-Bayern\" \/>\n<meta property=\"og:description\" content=\"Tarifpolitik Auf der Grundlage ihres verfassungsrechtlich verankerten Auftrags ist es die zentrale Aufgabe der Tarifvertragsparteien, die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen zu regeln. 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Dabei geht es nicht darum, vorhandene Gegens\u00e4tze zu verwischen, sondern in einem kontinuierlichen Dialog auszuloten, welche gemeinsamen Schnittmengen bestehen und wie Gegens\u00e4tze konstruktiv zum Wohle der Unternehmen und der dort arbeitenden Menschen ausgeglichen werden k\u00f6nnen. Diese praktizierte Sozialpartnerschaft ist die effizienteste und f\u00fcr die jeweiligen Mitglieder mit dem gr\u00f6\u00dften Nutzen verbundene Form des Umgangs zwischen den Tarifvertragsparteien. Sie dr\u00fcckt sich insbesondere aus in modernen, flexiblen und zukunftsf\u00e4higen Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen, au\u00dfertariflichen Sozialpartner-Vereinbarungen, gemeinsamen Einrichtungen der Sozialpartner sowie der aktiven Beteiligung am Europ\u00e4ischen Sozialen Dialog der Chemie-Branche.   Die Tarifparteien haben in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen des versch\u00e4rften internationalen Kostenwettbewerbs der Unternehmen eine Reihe von Flexibilisierungen, \u00d6ffnungen und Optionen in den Chemie-Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen verankert. Mit diesen Tarifreformen waren sie mehrfach Vorreiter. Inzwischen verf\u00fcgen die Chemie-Unternehmen im Bedarfsfall tariflich \u00fcber betr\u00e4chtliche Kosten- und Arbeitszeitspielr\u00e4ume (wie z. B. der M\u00f6glichkeit der Erh\u00f6hung der Arbeitszeit und der Herabsetzung des Arbeitsentgelts). 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Sie dr\u00fcckt sich insbesondere aus in modernen, flexiblen und zukunftsf\u00e4higen Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen, au\u00dfertariflichen Sozialpartner-Vereinbarungen, gemeinsamen Einrichtungen der Sozialpartner sowie der aktiven Beteiligung am Europ\u00e4ischen Sozialen Dialog der Chemie-Branche.   Die Tarifparteien haben in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen des versch\u00e4rften internationalen Kostenwettbewerbs der Unternehmen eine Reihe von Flexibilisierungen, \u00d6ffnungen und Optionen in den Chemie-Fl\u00e4chentarifvertr\u00e4gen verankert. Mit diesen Tarifreformen waren sie mehrfach Vorreiter. Inzwischen verf\u00fcgen die Chemie-Unternehmen im Bedarfsfall tariflich \u00fcber betr\u00e4chtliche Kosten- und Arbeitszeitspielr\u00e4ume (wie z. B. der M\u00f6glichkeit der Erh\u00f6hung der Arbeitszeit und der Herabsetzung des Arbeitsentgelts). Weil die \u201eChemie stimmt\u201c, hat es den einzigen Streik in diesem Industriezweig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1971 gegeben \u2013 vor \u00fcber 40 Jahren. Gemeinsam haben die Chemie-Tarifparteien schon fr\u00fchzeitig auf den strukturellen Wandel der Arbeitswelt reagiert. Zuletzt stand die Bew\u00e4ltigung der Krise im Mittelpunkt. Die Sozialpartnerschaft hat dabei einen echten H\u00e4rtetest \u00fcberzeugend bestanden und die schwerste Wirtschaftskrise in der Nachkriegszeit schnell und gut gemeistert. Und auch auf die demografische Herausforderung und den drohenden Fachkr\u00e4ftemangel haben die Chemie-Sozialpartner zahlreiche innovative Antworten gefunden und wichtige Weichen gestellt.   Die Tarifvertragsparteien in der chemischen Industrie haben sich wiederholt zum Fl\u00e4chentarifvertrag und seiner Weiterentwicklung bekannt. Eine zukunftsf\u00e4hige Tarifpolitik kann nicht in der Zersplitterung der Tarifvertr\u00e4ge liegen, sondern in der weiteren Flexibilisierung und \u00d6ffnung der Fl\u00e4chentarife, wie sie in der Chemie eingeleitet worden sind. \u00d6ffnungsklauseln und die Option unternehmensbezogener Verbandstarifvertr\u00e4ge sind dabei wichtige und hilfreiche Instrumente zur L\u00f6sung struktureller Fragestellungen innerhalb der Branche sowie f\u00fcr Mitgliedsunternehmen, die in wirtschaftlich schwierigen Situationen mit den Regelungen des Fl\u00e4chentarifvertrags \u00fcberfordert sind. Dies darf jedoch nicht dazu f\u00fchren, dass sich der Fl\u00e4chentarifvertrag nur an den St\u00e4rksten der Branche ausrichtet. Ein Fl\u00e4chentarifvertrag, der f\u00fcr viele Mitgliedsunternehmen nur noch durch die Nutzung von \u00d6ffnungsklauseln zu ertragen ist, verdient seinen Namen nicht mehr. 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