Verkehrspolitik: Infrastruktur als Basis einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist essenziell für den Erfolg einer Industrienation wie Deutschland. Während der Ausbau der digitalen Infrastruktur bereits voranschreitet, wird die Verkehrsinfrastruktur zunehmend zu einem kritischen Faktor. Marode Brücken, überlastete Straßen und veraltete Schienenstrecken gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und belasten Umwelt sowie Wirtschaft.

Neben Sanierungsmaßnahmen muss auch die Verkehrsinfrastruktur wichtiger Industriezentren nachhaltig weiterentwickelt werden. Das Bayerische Chemiedreieck ist ein Zentrum für Innovation und Produktion mit einer Exportquote von über 60 % und ca. 4.000 Produkten, für deren Transport eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur unerlässlich ist. Sowohl mit Blick auf die Straße als auch insbesondere die Schiene besteht hier erheblicher Aufholbedarf:

  • Fertigstellung der A94 mit dem Abschnitt Marktl bis Passau
  • Zügiger Ausbau und Elektrifizierung der Bahnanbindung München – Mühldorf – Freilassing / Burghausen.

 

Straßenverkehr: Dringender Handlungsbedarf

Die Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke für den Lkw-Verkehr hat exemplarisch gezeigt, wie sehr Infrastrukturmängel den Warenverkehr behindern können. Brücken und Straßen müssen dringend instandgesetzt und erweitert werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Laut einer Prognose des Bundesverkehrswegeplans 2030 wird das Güterverkehrsaufkommen bis dahin um rund 38 % steigen, was zusätzliche Investitionen in den Straßenverkehr unabdingbar macht.

 

Schienenverkehr: Nachhaltig und effizient

Die Schiene ist besonders für den Transport chemischer Produkte im Bayerischen Chemiedreieck von zentraler Bedeutung. Allein 2021 wurden 7,8 Millionen Tonnen transportiert, davon 3,7 Millionen Tonnen auf der Schiene. Prognosen gehen hier bis 2030 von einem weiteren Anstieg des Güterverkehrs auf der Schiene auf bis zu 8,5 Millionen Tonnen aus. Dennoch ist die Infrastruktur oft veraltet. Weite Teile der Strecke München – Mühldorf – Freilassing / Burghausen sind nur eingleisig, zudem fehlt die Elektrifizierung. Für diese zentrale Verbindung für den Transport in den Süd- und Ostkorridor Europas ist der zweigleisige, elektrifizierte Ausbau (ABS 38) daher unerlässlich.

Für Bayern insgesamt muss zudem die Anbindung an den Brennerbasistunnel oberste Priorität haben.

 

Handlungsbedarf und Vision

Deutschland muss seine Verkehrsinfrastruktur modernisieren und weiterentwickeln, um den steigenden Anforderungen einer globalisierten Wirtschaft gerecht zu werden. Der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der ABS 38 wie auch die Anbindung Bayerns an den Brennerbasistunnel sind nicht nur regionale, sondern nationale Prioritäten.

Mit einer klugen Verkehrspolitik kann Deutschland die Weichen für eine nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Infrastruktur stellen – und schafft wichtige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg von morgen.


 

Weitere Positionen zur Verkehrspolitik:

Top-80-Vorschläge für bessere Verkehrswege: Die wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte für die chemisch-pharmazeutische Industrie

Position zur Verkehrsinfrastruktur von ChemDelta Bavaria


 

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