Themen und Positionen Energieversorgung

ENERGIEPOLITIK

Energiepolitik: Schlüssel für Industrie und Gesellschaft

Die Energieversorgung ist einer der entscheidenden und sensibelsten Standortfaktoren für Industrienationen wie Deutschland. Sie bildet die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg, Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftlichen Wohlstand. Eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energieversorgung ist nicht nur für energieintensive Branchen wie die chemische Industrie essenziell, sondern wirkt sich auch auf alle Wertschöpfungsketten aus. Dabei beeinflussen Entscheidungen in der Energiepolitik nicht nur die heutigen Produktionskosten, sondern bestimmen auch die Investitionen und Arbeitsplätze von morgen.

 

Erfolgsmodell der Vergangenheit als Orientierung

Der wirtschaftliche Erfolg Bayerns basiert zu einem großen Teil auf klugen energiepolitischen Entscheidungen aus der Vergangenheit. Der Bau der TAL-Erdölpipeline und der Einsatz von Atomkraft ermöglichten bezahlbaren Strom und eine zuverlässige Energie- und Rohstoffversorgung. Solche richtungsweisenden Projekte haben die Wettbewerbsfähigkeit Bayerns gestärkt und die Grundlage für seine Position als international bedeutender Wirtschaftsstandort gelegt. Diese Bedeutung von energiepolitischen Weichenstellungen muss man berücksichtigen, um die Entwicklungen und Auswirkungen der Energiewende für die Zukunft von Arbeitsplätzen, Wachstum und Wohlstand richtig einschätzen zu können.

 

Energiepolitik als Wirtschaftspolitik mit Weitblick

Energiepolitische Maßnahmen wirken langfristig. Investitionen in der Industrie, besonders in der chemisch-pharmazeutischen Branche, erfordern stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit. Doch die deutsche Energiewende ist aktuell von Komplexität, Bürokratie und Unsicherheit geprägt: Zahlreiche Gesetze und Verordnungen erschweren Entscheidungsprozesse und schrecken potenzielle Investoren ab. Unternehmen riskieren bei kleinen administrativen Fehlern enorme finanzielle Einbußen, was die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährdet. Sowohl die Preisentwicklung als auch Fragen der Versorgungssicherheit bleiben im Unklaren.

 

Herausforderungen der Energiewende

Obwohl die Energiewende gesellschaftlich breit akzeptiert ist, steht ihre Umsetzung daher vor großen Hindernissen. Widerstände gegen den Bau von Windrädern oder Stromleitungen zeigen die begrenzte Akzeptanz konkreter Maßnahmen. Zudem wird die Energiewende als teuer und ineffizient wahrgenommen, da viele Maßnahmen ihre Ziele nicht optimal erreichen. Eine ideologiefreie, faktenbasierte Neuausrichtung ist dringend notwendig, um Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz zu vereinen.

 

Wettbewerbsfähige Strompreise als Überlebensfaktor – und Voraussetzung für die Transformation

Für energieintensive Industrien sind wettbewerbsfähige Strompreise und Versorgungssicherheit keine Luxusfrage, sondern eine existenzielle Notwendigkeit. Deutschland ist im internationalen Vergleich mit hohen Strompreisen konfrontiert, was schon heute energieintensive Prozesse unwirtschaftlich macht und ganze Wertschöpfungsketten gefährdet. Hier muss die Politik ansetzen, um die Energiewende wirtschaftlich tragbar zu gestalten. Wettbewerbsfähige Strompreise und Versorgungssicherheit sind aber auch notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche klimaneutrale Transformation. Sie machen den Wechsel von fossilen Energieträgern auf strombasierte Verfahren und Technologien erst wirtschaftlich und verhindern die Verlagerung energieintensiver Produktionen ins Ausland, wo sie unter schlechteren Umweltstandards oft mehr CO₂ ausstoßen.

 

Nachhaltigkeit: Mehr als nur Klimaschutz

Nachhaltigkeit umfasst ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen. Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil, darf jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Ziel muss es sein, der nächsten Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, ohne dabei wirtschaftliche und soziale Stabilität zu gefährden.


 

Weitere Positionen und Beiträge zur Energiepolitik

Stellungnahme der Bayerischen Chemieverbände anlässlich der Anhörung zur Zukunft der Chemieindustrie in Bayern am 05.12.2024

Aktuelles VCI-Positionspapier zu Stromkosten und Versorgungssicherheit

Ein Plädoyer der Bayerischen Chemieverbände für einen Industriestrompreis und die Rückbesinnung auf die Prinzipen der Sozialen Marktwirtschaft

VCI-Diskussionspapier: Auswirkungen einer Stromgebotszonenteilung aus Sicht der chemischen Industrie

Gemeinsamer Appell führender Wirtschaftsverbände zum Erhalt der deutschen Stromgebotszone

Stellungnahme der Bayerischen Chemieverbände im Rahmen der Verbändeanhörung zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes und weiterer Rechtsvorschriften (Aktualisierung nach erfolgtem Kabinettsbeschluss bzw. zum Entwurf der Staatsregierung)

Gemeinsame Erklärung mit der IG BCE: zum Klimaschutz, Juli 2019    zum Energiedialog 2015       Zur Energiewende 2014;


 

Artikel und Beiträge zur Energiepolitik: